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Energie & Management > Wasserstoff - Thüga untersucht Potenzial der Pyrolyse
Quelle: Shutterstock/Tomasz Makowski
Wasserstoff

Thüga untersucht Potenzial der Pyrolyse

Der Stadtwerkeverbund Thüga will mit Partnern aus Industrie und Forschung das Potenzial der Pyrolyse zur Dekarbonisierung des Gasverteilnetzes untersuchen. 
In einer Vorstudie will die Thüga AG erforschen, wie sich die Pyrolysetechnik für eine dezentrale Wasserstofferzeugung einsetzen lässt. Ihr zur Seite stehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leipziger Forschungseinrichtung DBI Gas- und Umwelttechnik, der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und der Polytechnischen Universität Madrid. Die beiden beteiligten Industriepartner wollen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht genannt werden, so ein Sprecher der Thüga gegenüber der Redaktion.

Die Partner visieren als Ziel den Aufbau und Betrieb einer Pyrolysepilotanlage bis zum vierten Quartal dieses Jahres am Lehrstuhl Gas- und wärmetechnische Anlagen der Technischen ​Universität Bergakademie Freiberg an. Zum Hintergrund: Bei der Pyrolyse wird Methan unter hohen Temperaturen in Wasserstoff und feste Kohlenstoffverbindungen zerlegt.

Der Stadtwerkeverbund sieht in dem dabei erzeugten, als "türkis" deklarierten Wasserstoff einige Vorteile gegenüber grünem Wasserstoff, der mit Strom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen erzeugt wird. Michael Riechel, Vorstandsvorsitzender der Thüga: "Mit der Machbarkeitsstudie investieren wir in die Weiterentwicklung einer Technologie, der wir insbesondere wegen ihres dezentralen Ansatzes viel Potenzial zutrauen." Die Pyrolyse sei an keinen speziellen Standort gebunden, lediglich Erdgas oder Biomethan müsse zur Verfügung stehen. Zudem entstünde − anders als bei der Methanreformierung − kein klimaschädliches CO2.

Integration erneuerbarer Energien geplant

Die Partner wollen ein besonderes Augenmerk auf die Integration erneuerbarer Energien legen. So wollen sie erneuerbaren Strom und Biomethan für das Pyrolyseverfahren einsetzen. Damit würde der Atmosphäre netto sogar CO2 entzogen. Inwieweit auch erneuerbare Wärme eingesetzt wird, soll untersucht werden. Infrage kommen etwa Erdgas oder auch die bei der Pyrolyse entstehende Prozesswärme, so die Thüga gegenüber der Redaktion. Das Biomethan soll von einer nahe gelegenen Biogasanlage der Freiberger Erdgas GmbH, einer Tochter der Stadtwerke Freiberg, kommen. 

Riechel betont: "Wir müssen alle Technologien einsetzen, um die Energiewende voranzubringen. Bei der Pyrolyse gab es in den letzten Jahren signifikante technische Fortschritte. Das veranlasst uns, die skalierbare Einsatzfähigkeit dieser Technik auf den Prüfstand zu stellen." Die Gasnetze zu dekarbonisieren sei eines der drängenden Zukunftsthemen für die rund 100 Energieversorger des Stadtwerkeverbunds.

Freitag, 30.07.2021, 13:34 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Thüga untersucht Potenzial der Pyrolyse
Quelle: Shutterstock/Tomasz Makowski
Wasserstoff
Thüga untersucht Potenzial der Pyrolyse
Der Stadtwerkeverbund Thüga will mit Partnern aus Industrie und Forschung das Potenzial der Pyrolyse zur Dekarbonisierung des Gasverteilnetzes untersuchen. 
In einer Vorstudie will die Thüga AG erforschen, wie sich die Pyrolysetechnik für eine dezentrale Wasserstofferzeugung einsetzen lässt. Ihr zur Seite stehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leipziger Forschungseinrichtung DBI Gas- und Umwelttechnik, der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und der Polytechnischen Universität Madrid. Die beiden beteiligten Industriepartner wollen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht genannt werden, so ein Sprecher der Thüga gegenüber der Redaktion.

Die Partner visieren als Ziel den Aufbau und Betrieb einer Pyrolysepilotanlage bis zum vierten Quartal dieses Jahres am Lehrstuhl Gas- und wärmetechnische Anlagen der Technischen ​Universität Bergakademie Freiberg an. Zum Hintergrund: Bei der Pyrolyse wird Methan unter hohen Temperaturen in Wasserstoff und feste Kohlenstoffverbindungen zerlegt.

Der Stadtwerkeverbund sieht in dem dabei erzeugten, als "türkis" deklarierten Wasserstoff einige Vorteile gegenüber grünem Wasserstoff, der mit Strom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen erzeugt wird. Michael Riechel, Vorstandsvorsitzender der Thüga: "Mit der Machbarkeitsstudie investieren wir in die Weiterentwicklung einer Technologie, der wir insbesondere wegen ihres dezentralen Ansatzes viel Potenzial zutrauen." Die Pyrolyse sei an keinen speziellen Standort gebunden, lediglich Erdgas oder Biomethan müsse zur Verfügung stehen. Zudem entstünde − anders als bei der Methanreformierung − kein klimaschädliches CO2.

Integration erneuerbarer Energien geplant

Die Partner wollen ein besonderes Augenmerk auf die Integration erneuerbarer Energien legen. So wollen sie erneuerbaren Strom und Biomethan für das Pyrolyseverfahren einsetzen. Damit würde der Atmosphäre netto sogar CO2 entzogen. Inwieweit auch erneuerbare Wärme eingesetzt wird, soll untersucht werden. Infrage kommen etwa Erdgas oder auch die bei der Pyrolyse entstehende Prozesswärme, so die Thüga gegenüber der Redaktion. Das Biomethan soll von einer nahe gelegenen Biogasanlage der Freiberger Erdgas GmbH, einer Tochter der Stadtwerke Freiberg, kommen. 

Riechel betont: "Wir müssen alle Technologien einsetzen, um die Energiewende voranzubringen. Bei der Pyrolyse gab es in den letzten Jahren signifikante technische Fortschritte. Das veranlasst uns, die skalierbare Einsatzfähigkeit dieser Technik auf den Prüfstand zu stellen." Die Gasnetze zu dekarbonisieren sei eines der drängenden Zukunftsthemen für die rund 100 Energieversorger des Stadtwerkeverbunds.

Freitag, 30.07.2021, 13:34 Uhr
Davina Spohn

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