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Energie & Management > Klimaschutz - Think Tank malt Lücken im Klimaschutz aus
Quelle: Fotolia / frenta
Klimaschutz

Think Tank malt Lücken im Klimaschutz aus

„Ambitionslücke“, „Umsetzungslücke“, „Finanzierungslücke“: Die Organisation Energy Transition Commission sieht drei große Schwachpunkte im Klimaschutz.
„Grad der Dringlichkeit“ hat die Energy Transition Commission (ETC) ihren neuen Klimaschutzbericht überschrieben. Das Papier, das jetzt erschienen ist, stellt sie sich gleichsam als Leitfaden für die UN-Klimakonferenz COP 27 in Scharm el-Scheich vor. „Maßnahmen müssen beschleunigt werden, um 1,5 Grad Celsius im Auge zu behalten“, heißt es weiter im Titel. Nach Wahrnehmung des Think Tank mit Sitz in London gibt es „drei vorrangige Bereiche für beschleunigte Fortschritte“. Die Rede ist von „Lücken“.

Trotz der positiven Dynamik bei der vorherigen Klimakonferenz in Glasgow bleibe eine „Ambitionslücke“ bestehen, schreiben die Experten. Die bisherigen Versprechen und Zusagen der Teilnehmerstaaten brächten die Welt noch nicht auf den richtigen Kurs für 1,5 Grad Celsius. Erforderlich seien ehrgeizigere Länderziele mit verstärkten festgelegten Beiträgen zum Klimaschutz. Und darin sollten sich auch die in Glasgow und in der Folge vereinbarten sektoralen Verpflichtungen widerspiegeln, so die ETC.

Jährlich 300 Millarden US-Doller 

Darüber hinaus weist die Organisation auf eine „Umsetzungslücke“ hin. Sie gelte es, durch „gezielte Richtlinien und Unternehmensmaßnahmen“ weiter zu schließen. Fortschritte seien besonders in sechs „Sektoren“ notwendig: Methan, Entwaldung, Energie, Straßenverkehr, Schwerindustrie und Energieeffizienz.

Groß ist auch der dritte Problemkreis, den die ETC in ihrem Bericht ausmalt – die „Finanzierungslücke“. Länder mit mittlerem und niedrigem Einkommen benötigten Unterstützung, um schnell unter den Emissionshöchstwert zu gelangen. Alles in allem, so die Vordenker in London, „dürften mindestens 300 Milliarden US-Dollar (304 Millarden Euro) pro Jahr erforderlich sein, um einen frühen Ausstieg aus der Kohlewirtschaft zu unterstützen und die Entwaldung zu beenden, die dem Abbau von Kohlendioxid in einem Szenario entgegenwirkt, in dem keine ausreichenden Maßnahmen vonseiten der Politik und der Industrie ergriffen werden“. Auch woher das Geld kommen soll, haben sie sich überlegt: „Diese Mittel sollten von Unternehmen in freiwilligen CO2-Märkten, durch philanthropisches Kapital, hybride Zahlungs- und Investitionsinstrumente und zwischenstaatliche Transfers von klimabezogenen Finanzmitteln aus wirtschaftsstarken Ländern in Entwicklungsländer bereitgestellt werden.“

Schnellerer Übergang zu einer "widerstandsfähigeren" Wirtschaft

Die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage sieht die ETC als „große Herausforderung“, die die nationale und internationale Aufmerksamkeit von Problemen, die der Klimawandel verursacht, ablenken könne. Trotz dieser Herausforderung „müssen wir uns weiterhin auf die globalen Krisen konzentrieren, die der Klimawandel darstellt. Jeder Anstieg um weitere 0,1 über 1,5 Grad Celsius wird erhebliche Auswirkungen haben“, sagt ETC-Chef Adair Turner. „Viele der Maßnahmen, die erforderlich sind, um eine größere Energiesicherheit zu schaffen, könnten auch einen schnelleren Übergang zu einer widerstandsfähigeren und stabileren kohlenstoffarmen Wirtschaft vorantreiben.“

Die Organisation wünscht sich in allen Handlungsfeldern „ambitionierte politische Maßnahmen“, hebt aber zwei neu hervor. Zum einen appelliert sie, die Emissionen aus der Landwirtschaft, den Wäldern und anderen Landnutzungssektoren mehr „zu bekämpfen“. Insbesondere gehe es um die Methanemissionen und die CO2-Emissionen aus der Entwaldung und derer, die sich aus dem Verzehr von rotem Fleisch ergeben. Zum anderen hält die ETC eine großangelegte Finanzierung für den schrittweisen Abbau von Kohle, die Beendigung der Entwaldung sowie die Entwicklung von Technologien zur groß angelegten Entfernung von Kohlendioxid für erforderlich.

Der neue ETC-Bericht steht als Download bereit: „Grad der Dringlichkeit

Freitag, 4.11.2022, 15:33 Uhr
Manfred Fischer
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Think Tank malt Lücken im Klimaschutz aus
„Ambitionslücke“, „Umsetzungslücke“, „Finanzierungslücke“: Die Organisation Energy Transition Commission sieht drei große Schwachpunkte im Klimaschutz.
„Grad der Dringlichkeit“ hat die Energy Transition Commission (ETC) ihren neuen Klimaschutzbericht überschrieben. Das Papier, das jetzt erschienen ist, stellt sie sich gleichsam als Leitfaden für die UN-Klimakonferenz COP 27 in Scharm el-Scheich vor. „Maßnahmen müssen beschleunigt werden, um 1,5 Grad Celsius im Auge zu behalten“, heißt es weiter im Titel. Nach Wahrnehmung des Think Tank mit Sitz in London gibt es „drei vorrangige Bereiche für beschleunigte Fortschritte“. Die Rede ist von „Lücken“.

Trotz der positiven Dynamik bei der vorherigen Klimakonferenz in Glasgow bleibe eine „Ambitionslücke“ bestehen, schreiben die Experten. Die bisherigen Versprechen und Zusagen der Teilnehmerstaaten brächten die Welt noch nicht auf den richtigen Kurs für 1,5 Grad Celsius. Erforderlich seien ehrgeizigere Länderziele mit verstärkten festgelegten Beiträgen zum Klimaschutz. Und darin sollten sich auch die in Glasgow und in der Folge vereinbarten sektoralen Verpflichtungen widerspiegeln, so die ETC.

Jährlich 300 Millarden US-Doller 

Darüber hinaus weist die Organisation auf eine „Umsetzungslücke“ hin. Sie gelte es, durch „gezielte Richtlinien und Unternehmensmaßnahmen“ weiter zu schließen. Fortschritte seien besonders in sechs „Sektoren“ notwendig: Methan, Entwaldung, Energie, Straßenverkehr, Schwerindustrie und Energieeffizienz.

Groß ist auch der dritte Problemkreis, den die ETC in ihrem Bericht ausmalt – die „Finanzierungslücke“. Länder mit mittlerem und niedrigem Einkommen benötigten Unterstützung, um schnell unter den Emissionshöchstwert zu gelangen. Alles in allem, so die Vordenker in London, „dürften mindestens 300 Milliarden US-Dollar (304 Millarden Euro) pro Jahr erforderlich sein, um einen frühen Ausstieg aus der Kohlewirtschaft zu unterstützen und die Entwaldung zu beenden, die dem Abbau von Kohlendioxid in einem Szenario entgegenwirkt, in dem keine ausreichenden Maßnahmen vonseiten der Politik und der Industrie ergriffen werden“. Auch woher das Geld kommen soll, haben sie sich überlegt: „Diese Mittel sollten von Unternehmen in freiwilligen CO2-Märkten, durch philanthropisches Kapital, hybride Zahlungs- und Investitionsinstrumente und zwischenstaatliche Transfers von klimabezogenen Finanzmitteln aus wirtschaftsstarken Ländern in Entwicklungsländer bereitgestellt werden.“

Schnellerer Übergang zu einer "widerstandsfähigeren" Wirtschaft

Die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage sieht die ETC als „große Herausforderung“, die die nationale und internationale Aufmerksamkeit von Problemen, die der Klimawandel verursacht, ablenken könne. Trotz dieser Herausforderung „müssen wir uns weiterhin auf die globalen Krisen konzentrieren, die der Klimawandel darstellt. Jeder Anstieg um weitere 0,1 über 1,5 Grad Celsius wird erhebliche Auswirkungen haben“, sagt ETC-Chef Adair Turner. „Viele der Maßnahmen, die erforderlich sind, um eine größere Energiesicherheit zu schaffen, könnten auch einen schnelleren Übergang zu einer widerstandsfähigeren und stabileren kohlenstoffarmen Wirtschaft vorantreiben.“

Die Organisation wünscht sich in allen Handlungsfeldern „ambitionierte politische Maßnahmen“, hebt aber zwei neu hervor. Zum einen appelliert sie, die Emissionen aus der Landwirtschaft, den Wäldern und anderen Landnutzungssektoren mehr „zu bekämpfen“. Insbesondere gehe es um die Methanemissionen und die CO2-Emissionen aus der Entwaldung und derer, die sich aus dem Verzehr von rotem Fleisch ergeben. Zum anderen hält die ETC eine großangelegte Finanzierung für den schrittweisen Abbau von Kohle, die Beendigung der Entwaldung sowie die Entwicklung von Technologien zur groß angelegten Entfernung von Kohlendioxid für erforderlich.

Der neue ETC-Bericht steht als Download bereit: „Grad der Dringlichkeit

Freitag, 4.11.2022, 15:33 Uhr
Manfred Fischer

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