Bild: Bild: Jan Winter / TUM
Mit einer neu errichteten Demonstrationsanlage erforschen Ingenieure der TU München die industrielle Herstellung von synthetischem Kraftstoff als klimafreundliche Diesel-Alternative.
Mittels synthetischer Kraftstoffe ließen sich Verbrennungsmaschinen im Idealfall klimaneutral betreiben − sofern die Syn-Fuels in ausreichender Menge und hinreichend günstig produziert werden könnten.
Eine Alternative zum fossilen Dieselkraftstoff ist etwa Oxymethylenether (OME) auf nachhaltiger Rohstoffbasis. OME unterscheidet sich in seiner chemischen Struktur von erdölbasierten Kraftstoffen durch den im Treibstoff enthaltenen Sauerstoff. OME verbrennt dadurch praktisch rußfrei und somit extrem schadstoffarm. Zudem ist OME biologisch abbaubar und lässt sich aus einer beliebigen Kohlenstoffquelle herstellen − etwa CO2, das aus Industrieanlagen abgeschieden wird.
Eine Demonstrationsanlage für die Herstellung von OME als Syn-Fuel hat Professor Jakob Burger von der TU München jetzt am Campus Straubing der TUM aufgebaut. Die Anlage ist die erste in Europa, die kontinuierlich OME produzieren kann. Sie besteht aus drei Teilen: einem Reaktor zur OME-Synthese, einem rund zehn Meter hohen Destillationsmodul, das OME abtrennt und reinigt, sowie einer Membraneinheit, um Wasser auszuschleusen, das als einziges Nebenprodukt im Prozess entsteht.
Der Bau der Anlage ist Teil des vom Bundesforschungsministerium 2019 gestarteten Projekts „Nachhaltige Mobilität durch synthetische Kraftstoffe“ (Namosyn). Dem Namosyn-Konsortium gehören 39 Industrie- und Forschungspartner an, das Projekt besitzt ein Volumen von etwa 20 Mio. Euro. „Die Demonstrationsanlage ist der letzte und wichtigste Meilenstein vor der industriellen Umsetzung der Kraftstoffsynthese im Produktionsmaßstab“, sagt Prof. Burger.
Dienstag, 22.09.2020, 11:01 Uhr
Peter Koller
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