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Energie & Management > Ppa-Preisindex - Terminmarkt zieht deutsche PPA-Preise in neue Rekordhöhen
Quelle: E&M
Ppa-Preisindex

Terminmarkt zieht deutsche PPA-Preise in neue Rekordhöhen

Für Direktlieferverträge aus alten Windenergieanlagen sind im Juli erstmals mehr als 200 Euro pro MWh aufgerufen worden. Das ergibt der neue PPA-Preisindex von E&M und Enervis.
Die erzielbaren Preise für deutsche Power Purchase Agreements (PPA) haben im Juli wegen der Hausse auf dem Strom-Terminmarkt neue Rekordhöhen erklommen. Das ergibt der neue PPA-Preisindex von E&M und dem Analyse- und Beratungshaus Enervis.

Laut Enervis waren die Preise im Stromterminmarkt, an denen PPA-Preise ausgerichtet sind, für die in der näheren Zukunft liegenden Produkte nochmals deutlich angestiegen. Grund war die Sorge um ein Ausbleiben der Gaslieferungen nach der Wartung der russisch-deutschen Gaspipeline Nord Stream 1. Vor allem im Frontjahr 2023 ist eine abermalige deutliche Preiszunahme erkennbar. Auch die Preise am langen Ende der Terminkurve sind Anfang Juli deutlich angestiegen, haben sich aber im Verlauf des Monats wieder etwas beruhigt. Deshalb stiegen die PPA-Preise für neue Photovoltaik-Anlagen, für die unter anderem alle verfügbaren Jahresprodukte herangezogen werden, in deutlich geringerem Umfang als jene für über 20 Jahre alte Windenergieanlagen an Land (Ü20), die, was Jahresprodukte betrifft, nur auf dem relativ nahen Frontjahr 2023 beruhen.
 

Chart 1: Onshore-Wind, über 20 Jahre alt
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. 
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Quelle: Enervis

Der starke Anstieg in den ersten Frontjahren wirkt sich erkennbar auf den Preis für zweijährige PPAs im Onshore-Wind-Bereich aus. Der hierfür einschlägige Terminmarkt-Mischpreis ist im Juli auf rund 323 Euro/MWh geklettert. Einschlägig waren die Monats- und Quartalslieferung von August bis Dezember 2022, das Frontjahr sowie die Quartals- und Monatsprodukte bis Juli 2024.

Daraus resultiert ein PPA-Preiskorridor von 210 bis 272 Euro/MWh. Erstmals liegen die Marktpreise für Ü20 damit über 200 Euro/MWh, und zwar durchgehend. Im Juni hatte die Bandbreite noch von 150 bis knapp unter 200 Euro/MWh gereicht. Seit diesem Jahr kennt der PPA-Preisindex für Ü20 nur eine Richtung: nach oben.
 

Chart 2: Neue PV-Freiflächenanlagen
 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen - hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. 
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Quelle: Enervis

Für zehnjährige Neubau-PV-PPA zeigt sich ein ähnliches, wenn auch nicht so auffälliges Bild: Der Terminmarkt-Mischpreis hat sich knapp unter 170 Euro/MWh eingependelt. Der Preiskorridor stieg somit von Juni auf Juli von 94 bis 107 Euro/MWh auf 111 bis 124 Euro/MWh. Erstmalig war auch das untere Ende der Bandbreite dreistellig. Ungeachtet der eindeutigen Aufwärtsentwicklung in diesem Jahr hatte es im Juni eine Preisdelle gegeben.

Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX - dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge - verschiedene Zuschläge vor: 

  • für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil 

  • sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie 

  • Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf. Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise hier). Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden. 


Dienstag, 2.08.2022, 10:00 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Ppa-Preisindex - Terminmarkt zieht deutsche PPA-Preise in neue Rekordhöhen
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Ppa-Preisindex
Terminmarkt zieht deutsche PPA-Preise in neue Rekordhöhen
Für Direktlieferverträge aus alten Windenergieanlagen sind im Juli erstmals mehr als 200 Euro pro MWh aufgerufen worden. Das ergibt der neue PPA-Preisindex von E&M und Enervis.
Die erzielbaren Preise für deutsche Power Purchase Agreements (PPA) haben im Juli wegen der Hausse auf dem Strom-Terminmarkt neue Rekordhöhen erklommen. Das ergibt der neue PPA-Preisindex von E&M und dem Analyse- und Beratungshaus Enervis.

Laut Enervis waren die Preise im Stromterminmarkt, an denen PPA-Preise ausgerichtet sind, für die in der näheren Zukunft liegenden Produkte nochmals deutlich angestiegen. Grund war die Sorge um ein Ausbleiben der Gaslieferungen nach der Wartung der russisch-deutschen Gaspipeline Nord Stream 1. Vor allem im Frontjahr 2023 ist eine abermalige deutliche Preiszunahme erkennbar. Auch die Preise am langen Ende der Terminkurve sind Anfang Juli deutlich angestiegen, haben sich aber im Verlauf des Monats wieder etwas beruhigt. Deshalb stiegen die PPA-Preise für neue Photovoltaik-Anlagen, für die unter anderem alle verfügbaren Jahresprodukte herangezogen werden, in deutlich geringerem Umfang als jene für über 20 Jahre alte Windenergieanlagen an Land (Ü20), die, was Jahresprodukte betrifft, nur auf dem relativ nahen Frontjahr 2023 beruhen.
 

Chart 1: Onshore-Wind, über 20 Jahre alt
 
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. 
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Quelle: Enervis

Der starke Anstieg in den ersten Frontjahren wirkt sich erkennbar auf den Preis für zweijährige PPAs im Onshore-Wind-Bereich aus. Der hierfür einschlägige Terminmarkt-Mischpreis ist im Juli auf rund 323 Euro/MWh geklettert. Einschlägig waren die Monats- und Quartalslieferung von August bis Dezember 2022, das Frontjahr sowie die Quartals- und Monatsprodukte bis Juli 2024.

Daraus resultiert ein PPA-Preiskorridor von 210 bis 272 Euro/MWh. Erstmals liegen die Marktpreise für Ü20 damit über 200 Euro/MWh, und zwar durchgehend. Im Juni hatte die Bandbreite noch von 150 bis knapp unter 200 Euro/MWh gereicht. Seit diesem Jahr kennt der PPA-Preisindex für Ü20 nur eine Richtung: nach oben.
 

Chart 2: Neue PV-Freiflächenanlagen
 
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen - hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. 
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Quelle: Enervis

Für zehnjährige Neubau-PV-PPA zeigt sich ein ähnliches, wenn auch nicht so auffälliges Bild: Der Terminmarkt-Mischpreis hat sich knapp unter 170 Euro/MWh eingependelt. Der Preiskorridor stieg somit von Juni auf Juli von 94 bis 107 Euro/MWh auf 111 bis 124 Euro/MWh. Erstmalig war auch das untere Ende der Bandbreite dreistellig. Ungeachtet der eindeutigen Aufwärtsentwicklung in diesem Jahr hatte es im Juni eine Preisdelle gegeben.

Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX - dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge - verschiedene Zuschläge vor: 

  • für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil 

  • sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie 

  • Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf. Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise hier). Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden. 


Dienstag, 2.08.2022, 10:00 Uhr
Georg Eble

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