E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Windkraft Offshore - Tennet plant internationales Netz in der Nordsee
Quelle: E&M / Georg Eble
Windkraft Offshore

Tennet plant internationales Netz in der Nordsee

Gemeinsam mit der Statnett will der Übertragungsnetzbetreiber Tennet Offshore-Windparks mit dem deutschen und norwegischen Netz verbinden. Weitere Projekte sind geplant.
Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet (Deutschland) und Statnett (Norwegen) wollen einen „hybriden Interkonnektor“ errichten, der Windparks in der Nordsee sowohl mit dem deutschen als auch mit dem norwegischen Höchstspannungsnetz verbindet. Eine diesbezügliche Grundsatzvereinbarung (Memorandum of Understanding) wurde am 16. November geschlossen, teilte die Tennet mit.

Ihr zufolge ergänzen sich die Erzeugungsprofile der Windparks im deutschen Teil der Nordsee gut mit denen der Anlagen im norwegischen Offshore-Gebiet. Besteht eine Leitungsverbindung mit beiden Ländern, kann der von den Parks erzeugte Strom je nach Bedarf in Deutschland oder in Norwegen genutzt werden. Überlegt wird, mit der Leitung jene Windparks zu vernetzen, die um 2025 in Betrieb gehen. Angaben zu den Trassenlängen und zu den Kosten machte Tennet nicht. Zumindest einen Eindruck der eventuellen Größenordnungen könnte die seit Ende Mai 2021 bestehende Leitung Nordlink vermitteln, die ebenfalls als Gemeinschaftsprojekt von Tennet und Statnett realisiert wurde. Sie verbindet Tonstad etwa 260 Kilometer westlich von Oslo in Norwegen mit dem rund 620 Kilometer entfernten Wilster in Schleswig-Holstein etwa 60 Kilometer nordöstlich von Hamburg, hat eine Kapazität von 1.400 MW und kostete knapp 2 Milliarden Euro.

Rahmenbedingungen nötig

Ferner arbeitet die Tennet mit der britischen Netzgesellschaft National Grid Ventures (NGV) am Projekt Lionlink zur Verbindung der Höchstpannungsnetze Großbritanniens und der Niederlande mit Unterseekabeln. Angestrebt wird eine Übertragungskapazität von rund 2.000 MW. Die finale Investitionsentscheidung ist für 2026 geplant, die Inbetriebnahme für 2030/31. Laut der Aussendung untersucht die Tennet darüber hinaus mögliche Verbindungen „zwischen den Niederlanden und Belgien sowie zwischen Deutschland und den Niederlanden. Eine künftige Zusammenarbeit mit Statnett würde das Tennet-Portfolio in der Nordsee abrunden und zu einem europäischen Offshore-Netz beitragen.“

Laut Tim Meyerjürgens, dem COO von Tennet, bedarf die Umsetzung derartiger Projekte allerdings „technischer und rechtlicher Festlegungen“ durch die Politik und die Behörden: „Es ist unerlässlich, dass die technischen, regulatorischen und ökonomischen Rahmenbedingungen für ein europaweit gemeinsam genutztes Offshore-Netz rasch angepasst werden. Nur so können wir sicherstellen, dass die ersten hybriden Projekte bereits in den 2030er Jahren erfolgreich in Betrieb gehen.“

Donnerstag, 16.11.2023, 15:00 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Windkraft Offshore - Tennet plant internationales Netz in der Nordsee
Quelle: E&M / Georg Eble
Windkraft Offshore
Tennet plant internationales Netz in der Nordsee
Gemeinsam mit der Statnett will der Übertragungsnetzbetreiber Tennet Offshore-Windparks mit dem deutschen und norwegischen Netz verbinden. Weitere Projekte sind geplant.
Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet (Deutschland) und Statnett (Norwegen) wollen einen „hybriden Interkonnektor“ errichten, der Windparks in der Nordsee sowohl mit dem deutschen als auch mit dem norwegischen Höchstspannungsnetz verbindet. Eine diesbezügliche Grundsatzvereinbarung (Memorandum of Understanding) wurde am 16. November geschlossen, teilte die Tennet mit.

Ihr zufolge ergänzen sich die Erzeugungsprofile der Windparks im deutschen Teil der Nordsee gut mit denen der Anlagen im norwegischen Offshore-Gebiet. Besteht eine Leitungsverbindung mit beiden Ländern, kann der von den Parks erzeugte Strom je nach Bedarf in Deutschland oder in Norwegen genutzt werden. Überlegt wird, mit der Leitung jene Windparks zu vernetzen, die um 2025 in Betrieb gehen. Angaben zu den Trassenlängen und zu den Kosten machte Tennet nicht. Zumindest einen Eindruck der eventuellen Größenordnungen könnte die seit Ende Mai 2021 bestehende Leitung Nordlink vermitteln, die ebenfalls als Gemeinschaftsprojekt von Tennet und Statnett realisiert wurde. Sie verbindet Tonstad etwa 260 Kilometer westlich von Oslo in Norwegen mit dem rund 620 Kilometer entfernten Wilster in Schleswig-Holstein etwa 60 Kilometer nordöstlich von Hamburg, hat eine Kapazität von 1.400 MW und kostete knapp 2 Milliarden Euro.

Rahmenbedingungen nötig

Ferner arbeitet die Tennet mit der britischen Netzgesellschaft National Grid Ventures (NGV) am Projekt Lionlink zur Verbindung der Höchstpannungsnetze Großbritanniens und der Niederlande mit Unterseekabeln. Angestrebt wird eine Übertragungskapazität von rund 2.000 MW. Die finale Investitionsentscheidung ist für 2026 geplant, die Inbetriebnahme für 2030/31. Laut der Aussendung untersucht die Tennet darüber hinaus mögliche Verbindungen „zwischen den Niederlanden und Belgien sowie zwischen Deutschland und den Niederlanden. Eine künftige Zusammenarbeit mit Statnett würde das Tennet-Portfolio in der Nordsee abrunden und zu einem europäischen Offshore-Netz beitragen.“

Laut Tim Meyerjürgens, dem COO von Tennet, bedarf die Umsetzung derartiger Projekte allerdings „technischer und rechtlicher Festlegungen“ durch die Politik und die Behörden: „Es ist unerlässlich, dass die technischen, regulatorischen und ökonomischen Rahmenbedingungen für ein europaweit gemeinsam genutztes Offshore-Netz rasch angepasst werden. Nur so können wir sicherstellen, dass die ersten hybriden Projekte bereits in den 2030er Jahren erfolgreich in Betrieb gehen.“

Donnerstag, 16.11.2023, 15:00 Uhr
Klaus Fischer

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.