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Energie & Management > Klimaschutz - SWB in Bremen ersetzt Steinkohle durch Erdgas
Quelle: Fotolia/bluedesign
Klimaschutz

SWB in Bremen ersetzt Steinkohle durch Erdgas

Mit der Anlieferung der Gasmotoren für das Heizkraftwerk in Hastedt kommt der Kohleausstieg der Stadtwerke Bremen voran. Das neue BHKW für 140 Mio. Euro soll 2022 in Betrieb gehen.
Die rund 186 Tonnen schweren Antriebsaggregate für das neue Blockheizkraftwerk in Bremen-Hastedt sind am 2. August angekommen. Insgesamt neun in Finnland produzierte Motoren von Wärtsilä mit je 16.000 PS wurden mit dem Schiff nach Bremen-Hastedt geliefert und dort an Land gehievt. Sie bilden das Herzstück des Erdgasblockheizkraftwerks, das nach seiner Inbetriebnahme das Steinkohlekraftwerk am Standort teilweise ersetzen soll, teilte der Energieversorger für Bremen und Bremerhaven (SWB AG) mit.

Mit einem Brennstoffnutzungsgrad von nahezu 90 % vermeide das neue BHKW gegenüber der Kohlenutzung rund 550.000 Tonnen CO2 jährlich. Die CO2-Reduzierung beträgt etwa 70 % gegenüber der heutigen Steinkohlenutzung. Nachdem bereits im Juni der Kraftwerksblock 6 im Hafen stillgelegt wurde, rücke damit der nächste Meilenstein für das Erreichen des Bremer Klimaziels in greifbare Nähe. 140 Mio. Euro investiert die SWB nach eigenen Angaben bis zur geplanten Inbetriebnahme 2022 in das neue Kraftwerk.

Strom und Fernwärme für Bremen

Es soll einen Teil der Wärmeversorgung in rund 25.000 Wohnungen im Bremer Osten und des Mercedes-Werks sichern. Die neun Motoren, die modular betrieben werden können, leisten bis zu 104 MW elektrisch und bis zu 93 MW thermisch. „Dieses Kraftwerk sichert nicht nur die Versorgung mit klimaschonender Fernwärme, es ist auch ein wichtiger Baustein für eine zuverlässige und flexible Stromversorgung, wenn Sonne und Wind nicht ausreichend elektrische Energie liefern können“, erläuterte SWB-Vorstandsvorsitzender Torsten Köhne die Bedeutung der Großinvestition.

Darüber hinaus soll zukünftig auch im Bremer Osten verstärkt Fernwärme aus Abfall zum Einsatz kommen. Sie ist noch klimaschonender als aus Erdgas gewonnene und wird bereits jetzt im Müllheizkraftwerk Bremen aus der thermischen Verwertung von Abfällen erzeugt. Mit dem Bau der dafür notwendigen Fernwärmeverbindungsleitung soll begonnen werden, sobald die Genehmigung vorliegt, voraussichtlich im dritten Quartal 2021. Das neue Blockheizkraftwerk in Hastedt übernimmt dann die ergänzende Wärmelieferung für den Osten.

Die Technik des BHKW Hastedt

Anders als die bisherigen Kraftwerke hat das BHKW einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf und verursacht somit auch keine Aufheizung der Weser mehr. SWB rechnet mit 3.800 Volllastbetriebsstunden pro Jahr. Die erwartete elektrische Produktion ist mit 380 Mio. kWh angesetzt, das reicht rechnerisch für mehr als 150.000 Haushalte. Anteilig können die Motoren in Zukunft auch Wasserstoff neben Erdgas verbrennen.

Am Kraftwerksstandort in Hastedt wird bereits seit 1906 in verschiedenen Kraftwerksblöcken Steinkohle verbrannt. Im sogenannten Block 15 erzeugt man dort seit der Inbetriebnahme 1989 in Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Fernwärme und liefert sie in den Bremer Osten. Block 15 galt aufgrund der hohen Energieeffizienz und der vergleichsweise geringen Emissionen als hochmodern.

Dienstag, 3.08.2021, 13:27 Uhr
Susanne Harmsen
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SWB in Bremen ersetzt Steinkohle durch Erdgas
Mit der Anlieferung der Gasmotoren für das Heizkraftwerk in Hastedt kommt der Kohleausstieg der Stadtwerke Bremen voran. Das neue BHKW für 140 Mio. Euro soll 2022 in Betrieb gehen.
Die rund 186 Tonnen schweren Antriebsaggregate für das neue Blockheizkraftwerk in Bremen-Hastedt sind am 2. August angekommen. Insgesamt neun in Finnland produzierte Motoren von Wärtsilä mit je 16.000 PS wurden mit dem Schiff nach Bremen-Hastedt geliefert und dort an Land gehievt. Sie bilden das Herzstück des Erdgasblockheizkraftwerks, das nach seiner Inbetriebnahme das Steinkohlekraftwerk am Standort teilweise ersetzen soll, teilte der Energieversorger für Bremen und Bremerhaven (SWB AG) mit.

Mit einem Brennstoffnutzungsgrad von nahezu 90 % vermeide das neue BHKW gegenüber der Kohlenutzung rund 550.000 Tonnen CO2 jährlich. Die CO2-Reduzierung beträgt etwa 70 % gegenüber der heutigen Steinkohlenutzung. Nachdem bereits im Juni der Kraftwerksblock 6 im Hafen stillgelegt wurde, rücke damit der nächste Meilenstein für das Erreichen des Bremer Klimaziels in greifbare Nähe. 140 Mio. Euro investiert die SWB nach eigenen Angaben bis zur geplanten Inbetriebnahme 2022 in das neue Kraftwerk.

Strom und Fernwärme für Bremen

Es soll einen Teil der Wärmeversorgung in rund 25.000 Wohnungen im Bremer Osten und des Mercedes-Werks sichern. Die neun Motoren, die modular betrieben werden können, leisten bis zu 104 MW elektrisch und bis zu 93 MW thermisch. „Dieses Kraftwerk sichert nicht nur die Versorgung mit klimaschonender Fernwärme, es ist auch ein wichtiger Baustein für eine zuverlässige und flexible Stromversorgung, wenn Sonne und Wind nicht ausreichend elektrische Energie liefern können“, erläuterte SWB-Vorstandsvorsitzender Torsten Köhne die Bedeutung der Großinvestition.

Darüber hinaus soll zukünftig auch im Bremer Osten verstärkt Fernwärme aus Abfall zum Einsatz kommen. Sie ist noch klimaschonender als aus Erdgas gewonnene und wird bereits jetzt im Müllheizkraftwerk Bremen aus der thermischen Verwertung von Abfällen erzeugt. Mit dem Bau der dafür notwendigen Fernwärmeverbindungsleitung soll begonnen werden, sobald die Genehmigung vorliegt, voraussichtlich im dritten Quartal 2021. Das neue Blockheizkraftwerk in Hastedt übernimmt dann die ergänzende Wärmelieferung für den Osten.

Die Technik des BHKW Hastedt

Anders als die bisherigen Kraftwerke hat das BHKW einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf und verursacht somit auch keine Aufheizung der Weser mehr. SWB rechnet mit 3.800 Volllastbetriebsstunden pro Jahr. Die erwartete elektrische Produktion ist mit 380 Mio. kWh angesetzt, das reicht rechnerisch für mehr als 150.000 Haushalte. Anteilig können die Motoren in Zukunft auch Wasserstoff neben Erdgas verbrennen.

Am Kraftwerksstandort in Hastedt wird bereits seit 1906 in verschiedenen Kraftwerksblöcken Steinkohle verbrannt. Im sogenannten Block 15 erzeugt man dort seit der Inbetriebnahme 1989 in Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Fernwärme und liefert sie in den Bremer Osten. Block 15 galt aufgrund der hohen Energieeffizienz und der vergleichsweise geringen Emissionen als hochmodern.

Dienstag, 3.08.2021, 13:27 Uhr
Susanne Harmsen

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