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Dass zu wenig Windkraft-Flächen zur Verfügung stehen, liegt nicht daran, dass es sie nicht gibt, sondern am politischen Willen − das ist das Fazit einer Untersuchung des Fraunhofer IEE.
In jedem deutschen Flächenland stünden weit mehr als jene 2
% Windkraftfläche zur Verfügung, die die Ampelkoalition für die Windkraft reservieren möchte. Saldiert mit dem unterdurchschnittlichen Platzangebot in den Stadtstaaten, sind es 5,6
Prozent der deutschen Landfläche. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das
Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) und das Umweltplanungsbüro Bosch & Partner für den Bundesverband Windenergie (BWE) angefertigt haben. Sie aktualisiert und verfeinert die Erstausgabe von 2011.
In den Ergebnissen sieht BWE-Präsident Hermann Albers seine Branche am 11.
Mai in einer Mitteilung bestätigt: "In den Flächenländern gibt es nachweislich mehr als genug Platz. Dass die verfügbare Flächenkulisse aktuell so deutlich hinter den Zielen der Bundesregierung zurückliegt, ist also keine Frage der Verfügbarkeit − es ist eine Frage des politischen Willens auf Landesebene." Für große Flächenländer wie Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen sei "die Zeit der Ausreden vorbei".
Entscheidend für ihre Glaubwürdigkeit ist stets die Methodik der Studie. Die Forschenden zogen von der deutschen Landesfläche zunächst die absoluten Ausschlussflächen ab. Nach Subtraktion von Wohn-, Industrie- und Gewerbegebieten, Flächen für Drehfunkfeuer, Nationalparks, Naturschutzgebieten oder Natura-2000-Gebieten bleiben zunächst 26
% des Bundesgebiets übrig.
Die restliche Fläche wurde von den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in einem Raster von 25 Mal 25
Metern sechs verschiedenen "Konfliktrisikoklassen" zugewiesen. So bekamen Areale, die zwischen der doppelten Windradhöhe und dem Faktor 2,5 von Wohngebieten entfernt sind, die hohe Krisenrisikoklasse
5 − was wiederum in die Annahme umgerechnet wird, dass sich nur 5
% dieser Flächen für den Windkraft-Ausbau nutzen lassen. Verschiedene sich überlagernde Risiken führten in der Studie zum Ausschluss der Flächen.
So kommen letztlich die 5,6
% des Bundesgebiets zustande. Fürs Repowering, also den Ersatz alter durch neue, leistungsfähigere und leisere, aber auch höhere Anlagen, stünden zusätzlich 0,3
% oder 921
km
2 zur Verfügung.
Die Flächenpotenziale in den großen Ländern reichen demnach von 11,1
% in Sachsen-Anhalt bis zu 2,7
% im NRW und im Saarland. In den Stadtstaaten schlummern Windflächen zwischen 0,6
% und 1
%, jeweils inklusive Repowering.
Der BWE hat die
aktualisierte Flächenpotenzialstudie auf seiner Website zum Herunterladen bereitgestellt. Wind-Flächenpotenziale nach LändernLand | Repowering (%) | Potenzial inklusive Repowering (%) |
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BB | 0,7 | 8,3 |
BE | - | 0,7 |
BW | - | 3,6 |
BY | - | 4,6 |
HB | 0,5 | 1,0 |
HE | 0,1 | 5,2 |
HH | 0,2 | 0,6 |
MV | 0,3 | 6,5 |
NI | 0,3 | 7,8 |
NW | 0,2 | 2,7 |
RP | 0,2 | 4,6 |
SH | 0,4 | 5,2 |
SL | 0,1 | 2,7 |
SN | 0,2 | 5,4 |
ST | 0,9 | 11,1 |
TH | 0,2 | 9,6 |
Bund | 0,3 | 5,8 |
Mittwoch, 11.05.2022, 15:25 Uhr
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