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Energie & Management > Stromnetz - Studie fordert als Erstes Digitalisierung der Netze
Intelligente Netze sind gefragt: Einbau von Sensoren in eine Ortsnetzstation. Quelle: EnBW
Stromnetz

Studie fordert als Erstes Digitalisierung der Netze

Die Stromnetze müssen schnell ausgebaut werden, damit sie die Energiewende nicht ausbremsen. Vor allem bei den Verteilnetzen sieht eine Studie Defizite.
Im Auftrag des Verbandes der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) hat sich eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft PWC mit der Zukunft der Stromnetze in Deutschland befasst. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Verteilnetze derzeit nicht die Eigenschaften haben, die für die verlässliche und gesicherte Versorgung ab 2030 nötig ist. Würde jetzt die für 2030 geplante Zahl an Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen angeschlossen, würde das die Netze in die Knie zwingen.

"Wir gehen derzeit von einer Leistungslücke in den Netzen von 80.000 MW Ã¼ber alle Spannungsebenen aus. Bis 2030 braucht es daher massive Investitionen in diese kritische und für die Energiewende so wichtige Infrastruktur – mindestens 100 Milliarden Euro", erläutert Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, die Ergebnisse.

Vor allem sei es wichtig, ein zukunftsfähiges Zielbild vor Augen zu haben. "Unsere Studie definiert eben dieses als Klimaneutralitätsnetz, das Erzeugung und Verbrauch multidirektional, zeitlich sowie räumlich miteinander koordiniert und die Sektorkopplung ermöglicht – über alle Spannungsebenen, Stakeholder und Technologien hinweg."

Auch wichtig: Flexibilitäten und Speicher

Zu den entscheidenden Anforderungen an die "Stromnetze der Zukunft" − so der Titel der Studie – werden die Bereitstellung verlässlicher Netz- und Energiezustandsdaten in Echtzeit, der systemdienliche Einsatz von Flexibilitäten für eine effizientere Netzauslastung und das Vorhalten von Speicherkapazitäten gezählt, etwa durch bidirektionales Laden von Elektroautos.

Deshalb sollte zunächst gezielt in die Digitalisierung der Netze investiert werden. Nur dadurch könne der ebenfalls nötige physische Ausbau an die größten Engpässe exakt angepasst werden. Gleichzeitig bilde die Digitalisierung schon heute die Grundlage für flexible Stromtarife, von denen alle Endverbraucherinnen und -verbraucher profitieren könnten.

Für die zügige, flüssige und planungssichere Umsetzung der Transformation zum Klimaneutralitätsnetz sind, so die Autoren, zudem ein Beschleunigungspaket sowie kluge Fachkräfte- und Weiterbildungskonzepte nötig. Weber: "Statt in ewigen Verfahren festzuhängen, muss der Netzausbau schnell vorangehen."

Mittwoch, 8.03.2023, 12:58 Uhr
Günter Drewnitzky
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Intelligente Netze sind gefragt: Einbau von Sensoren in eine Ortsnetzstation. Quelle: EnBW
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Studie fordert als Erstes Digitalisierung der Netze
Die Stromnetze müssen schnell ausgebaut werden, damit sie die Energiewende nicht ausbremsen. Vor allem bei den Verteilnetzen sieht eine Studie Defizite.
Im Auftrag des Verbandes der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) hat sich eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft PWC mit der Zukunft der Stromnetze in Deutschland befasst. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Verteilnetze derzeit nicht die Eigenschaften haben, die für die verlässliche und gesicherte Versorgung ab 2030 nötig ist. Würde jetzt die für 2030 geplante Zahl an Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen angeschlossen, würde das die Netze in die Knie zwingen.

"Wir gehen derzeit von einer Leistungslücke in den Netzen von 80.000 MW Ã¼ber alle Spannungsebenen aus. Bis 2030 braucht es daher massive Investitionen in diese kritische und für die Energiewende so wichtige Infrastruktur – mindestens 100 Milliarden Euro", erläutert Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, die Ergebnisse.

Vor allem sei es wichtig, ein zukunftsfähiges Zielbild vor Augen zu haben. "Unsere Studie definiert eben dieses als Klimaneutralitätsnetz, das Erzeugung und Verbrauch multidirektional, zeitlich sowie räumlich miteinander koordiniert und die Sektorkopplung ermöglicht – über alle Spannungsebenen, Stakeholder und Technologien hinweg."

Auch wichtig: Flexibilitäten und Speicher

Zu den entscheidenden Anforderungen an die "Stromnetze der Zukunft" − so der Titel der Studie – werden die Bereitstellung verlässlicher Netz- und Energiezustandsdaten in Echtzeit, der systemdienliche Einsatz von Flexibilitäten für eine effizientere Netzauslastung und das Vorhalten von Speicherkapazitäten gezählt, etwa durch bidirektionales Laden von Elektroautos.

Deshalb sollte zunächst gezielt in die Digitalisierung der Netze investiert werden. Nur dadurch könne der ebenfalls nötige physische Ausbau an die größten Engpässe exakt angepasst werden. Gleichzeitig bilde die Digitalisierung schon heute die Grundlage für flexible Stromtarife, von denen alle Endverbraucherinnen und -verbraucher profitieren könnten.

Für die zügige, flüssige und planungssichere Umsetzung der Transformation zum Klimaneutralitätsnetz sind, so die Autoren, zudem ein Beschleunigungspaket sowie kluge Fachkräfte- und Weiterbildungskonzepte nötig. Weber: "Statt in ewigen Verfahren festzuhängen, muss der Netzausbau schnell vorangehen."

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