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Energie & Management > Wasserstoff - Studie: Ab 2030 kann es genug Wasserstoff geben
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Wasserstoff

Studie: Ab 2030 kann es genug Wasserstoff geben

Die Bundesregierung will die Abhängigkeiten bei der Energieversorgung reduzieren. Das kann gelingen, wenn alle relevanten Technologien und Optionen eingesetzt werden, meint der DVGW.
Wasserstoff komme eine große Bedeutung zu, um die Energieversorgung in Deutschland in Zukunft abzusichern, heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW), der zum Thema eine Studie in Auftrag gegeben hat. Danach kann der Bedarf bereits ab dem Jahr 2030 mehr als gedeckt werden. Voraussetzung sei jedoch, dass die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die von Frontier Economics durchgeführte Untersuchung hat in verschiedenen Szenarien die mittel- und langfristige Verfügbarkeit klimaneutraler Gase ermittelt.

Demnach stehen im Jahr 2030 rund 290 Mrd. kWh CO2-armer bis klimaneutraler Wasserstoff zur Verfügung. Etwa 60 % davon wären grüner Wasserstoff aus heimischer Elektrolyse und anderen europäischen Ländern. Diese Menge übertrifft um ein Vielfaches die gängigen Nachfrageprognosen. So geht der Nationale Wasserstoffrat für diesen Zeitraum von einem Bedarf von bis zu 110 Mrd. kWh aus.

Bis 2045 könnten Industrie, Fahrzeuge sowie Gebäude dann mit einer Energiemenge von 850 Mrd. kWh versorgt werden. Durch den Import von grünem Wasserstoff beispielsweise aus Ländern Nordafrikas wäre auf lange Sicht sogar ein Angebot von etwa 2.000  Mrd. kWh denkbar. Dies entspreche mindestens dem Doppelten der Energie, die im klimaneutralen Deutschland der Zukunft benötigt wird.

Link: Wasserstoff nicht der Champagner der Energiewende

„Das Argument, Wasserstoff sei der Champagner der Energiewende, ist somit widerlegt. Mit politischem Willen und den notwendigen Weichenstellungen können über die deutschen Verteilnetze ausreichende Mengen für alle Sektoren zur Verfügung stehen – für die Industrie und auch für die über 20 Millionen Haushalte, die heute mit Gas heizen. Es sollten also alle Sektoren für die Anwendung von Wasserstoff berücksichtigt werden“, erklärte der DVGW-Vorstandsvorsitzender Gerald Linke. Für eine solche Transformation sei Deutschland mit seiner Infrastruktur gut aufgestellt und wasserstofftaugliche Endgeräte bereits entwickelt.

Der Umbau des Energiesystems, sei nur zu schaffen, wenn alle Optionen ausgeschöpft werden – sowohl der Ausbau erneuerbarer Energien als auch der Hochlauf klimafreundlicher Gase. Nur so ließen sich die enormen Energiemengen decken, die heute noch mit fossilen Rohstoffen erzeugt werden.

„Bei der Energiewende sollten neben der direkten Elektrifizierung auch die Importoptionen großer Mengen an erneuerbaren Energien durch Wasserstoff als Chance erkannt werden. Im Zusammenspiel mit grünen Elektronen bietet Wasserstoff eine zukunftsfähige und bezahlbare Lösung für alle Anwendungen. Nicht nur technische Ansätze sind wichtig, auch die Sozialverträglichkeit müssen wir im Blick behalten“, so Linke.

Die Studie des DVGW entkräfte zudem die Ansicht, klimafreundliche Gase seien zu teuer für Wärmeerzeugung im Gebäudesektor. So könnten die langfristigen Herstellungskosten von grünem Wasserstoff von aktuell 25 bis 30 Ct/kWh auf 5 bis 7 Ct/kWh im Jahr 2045 sinken.

Mittwoch, 2.03.2022, 12:11 Uhr
Günter Drewnitzky
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Die Bundesregierung will die Abhängigkeiten bei der Energieversorgung reduzieren. Das kann gelingen, wenn alle relevanten Technologien und Optionen eingesetzt werden, meint der DVGW.
Wasserstoff komme eine große Bedeutung zu, um die Energieversorgung in Deutschland in Zukunft abzusichern, heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW), der zum Thema eine Studie in Auftrag gegeben hat. Danach kann der Bedarf bereits ab dem Jahr 2030 mehr als gedeckt werden. Voraussetzung sei jedoch, dass die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die von Frontier Economics durchgeführte Untersuchung hat in verschiedenen Szenarien die mittel- und langfristige Verfügbarkeit klimaneutraler Gase ermittelt.

Demnach stehen im Jahr 2030 rund 290 Mrd. kWh CO2-armer bis klimaneutraler Wasserstoff zur Verfügung. Etwa 60 % davon wären grüner Wasserstoff aus heimischer Elektrolyse und anderen europäischen Ländern. Diese Menge übertrifft um ein Vielfaches die gängigen Nachfrageprognosen. So geht der Nationale Wasserstoffrat für diesen Zeitraum von einem Bedarf von bis zu 110 Mrd. kWh aus.

Bis 2045 könnten Industrie, Fahrzeuge sowie Gebäude dann mit einer Energiemenge von 850 Mrd. kWh versorgt werden. Durch den Import von grünem Wasserstoff beispielsweise aus Ländern Nordafrikas wäre auf lange Sicht sogar ein Angebot von etwa 2.000  Mrd. kWh denkbar. Dies entspreche mindestens dem Doppelten der Energie, die im klimaneutralen Deutschland der Zukunft benötigt wird.

Link: Wasserstoff nicht der Champagner der Energiewende

„Das Argument, Wasserstoff sei der Champagner der Energiewende, ist somit widerlegt. Mit politischem Willen und den notwendigen Weichenstellungen können über die deutschen Verteilnetze ausreichende Mengen für alle Sektoren zur Verfügung stehen – für die Industrie und auch für die über 20 Millionen Haushalte, die heute mit Gas heizen. Es sollten also alle Sektoren für die Anwendung von Wasserstoff berücksichtigt werden“, erklärte der DVGW-Vorstandsvorsitzender Gerald Linke. Für eine solche Transformation sei Deutschland mit seiner Infrastruktur gut aufgestellt und wasserstofftaugliche Endgeräte bereits entwickelt.

Der Umbau des Energiesystems, sei nur zu schaffen, wenn alle Optionen ausgeschöpft werden – sowohl der Ausbau erneuerbarer Energien als auch der Hochlauf klimafreundlicher Gase. Nur so ließen sich die enormen Energiemengen decken, die heute noch mit fossilen Rohstoffen erzeugt werden.

„Bei der Energiewende sollten neben der direkten Elektrifizierung auch die Importoptionen großer Mengen an erneuerbaren Energien durch Wasserstoff als Chance erkannt werden. Im Zusammenspiel mit grünen Elektronen bietet Wasserstoff eine zukunftsfähige und bezahlbare Lösung für alle Anwendungen. Nicht nur technische Ansätze sind wichtig, auch die Sozialverträglichkeit müssen wir im Blick behalten“, so Linke.

Die Studie des DVGW entkräfte zudem die Ansicht, klimafreundliche Gase seien zu teuer für Wärmeerzeugung im Gebäudesektor. So könnten die langfristigen Herstellungskosten von grünem Wasserstoff von aktuell 25 bis 30 Ct/kWh auf 5 bis 7 Ct/kWh im Jahr 2045 sinken.

Mittwoch, 2.03.2022, 12:11 Uhr
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