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Energie & Management > Vertrieb - Stromversorger tariert Preise für Kunden aus
Quelle: Fotolia / Africa Studio
Vertrieb

Stromversorger tariert Preise für Kunden aus

Das regionale Versorgungsunternehmen Envia Mitteldeutsche Energie dreht zwei Preisschrauben bei Strom in unterschiedliche Richtung. Die Rechnungen vieler Kunden halten ihr Niveau.
Es geht offenbar auch anderes. Während zahlreiche Energieanbieter wegen hoher Beschaffungspreise ihre Produkte verteuern, tariert der regionaler Versorger Envia Mitteldeutsche Energie, kurz „enviaM“, die Kosten für Kunden aus. Wie das Unternehmen mitteilt, steigen zum Jahreswechsel die Grundpreise, gleichzeitig fallen die Verbrauchspreise. Unter dem Strich ändere sich die Stromrechnung „nur unwesentlich“, heißt es.

Als Grund für die Senkung der Verbrauchspreise im neuen Jahr nennt der Versorger den Rückgang der EEG-Umlage. Sie habe sich seit der letzten Preisanpassung im Jahr 2020 von 6,76 auf 3,72 Cent je kWh netto verringert. Dieser Rückgang gleiche den Anstieg der Netzentgelt und Beschaffungskosten mehr als aus.

Effekt: Die Verbrauchspreise für Privat- und Gewerbekunden in der Grundversorgung und bei daran „angelehnten Sonderprodukte“ im Netzgebiet der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom sollen um rund 0,36 Cent brutto sinken. Für Privatkunden bedeutet das einen Rückgang von 29,35 auf 28,99 Cent je kWh – oder umgerechnet 1,2 % weniger. Nutznießer seien auch Kunden mit Wärmestrom-Produkten.

Dass die Preisexplosion an den Börsen die Kalkulation nicht zunichte macht, liegt nach Unternehmensangaben an der Beschaffungsstrategie: Für das Jahr 2022 habe sich der Beschaffungszeitraum von 2018 bis 2021 erstreckt. „Die Privat- und Gewerbekunden bleiben so von den jüngsten massiven Preissprüngen bei den Beschaffungskosten größtenteils verschont.“

Höhere Kosten für Messstellenbetrieb

Nach oben gehen zum 1. Januar die Grundpreise. Der Aufschlag beträgt 10,68 Euro brutto pro Jahr. Auch das gilt für alle Privat- und Gewebekunden in der Grundversorgung und mit daran angelehnten Sonderprodukten im Netzgebiet. Ausschlaggebend für die Erhöhung seien gestiegenen Kosten für den Messstellenbetrieb im Zusammenhang mit der Einführung digitaler Stromzähler. Betroffen sind wiederum auch Kunden mit Wärmestrom-Produkten.

Bislang habe man die Mehrkosten für den Messstellenbetrieb der digitalen Stromzähler selbst getragen, schreibt der Versorger. Dies sei aufgrund der rasant steigenden Einbauzahlen der modernen Messeinrichtungen und der im Messstellenbetrieb deutlich teureren intelligenten Messsysteme nicht länger möglich. „Wir haben als Stromanbieter weder Einfluss auf die Einführung der neuen digitalen Stromzähler noch auf die Höhe der Kosten für den Messstellenbetrieb. Beide sind gesetzlich vorgeschrieben“, sagt Envia-Vorstand Andreas Auerbach.


Nach Berechnungen des Energiedienstleisters ändert sich für viele Kunden im Netzgebiet die Stromrechnung kaum. Bei Verbräuchen ab 3.000 kWh pro Jahr falle die Stromrechnung sogar etwas geringer aus, heißt es. Privatkunden in der Grundversorgung mit einem Jahresverbrauch von 2.000 kWh – das ist etwa der Durchschnittsverbrauch von Privatkunden des Unternehmens – würden sich die Rechnung um 5 Euro auf 725 Euro brutto erhöhen. Bei Gewerbekunden in der Grundversorgung mit einem Jahresverbrauch von 6.000 kWh reduzierten sich die Kosten von 1.971 auf 1.960 Euro im Jahr.

Mittwoch, 3.11.2021, 14:20 Uhr
Manfred Fischer
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Stromversorger tariert Preise für Kunden aus
Das regionale Versorgungsunternehmen Envia Mitteldeutsche Energie dreht zwei Preisschrauben bei Strom in unterschiedliche Richtung. Die Rechnungen vieler Kunden halten ihr Niveau.
Es geht offenbar auch anderes. Während zahlreiche Energieanbieter wegen hoher Beschaffungspreise ihre Produkte verteuern, tariert der regionaler Versorger Envia Mitteldeutsche Energie, kurz „enviaM“, die Kosten für Kunden aus. Wie das Unternehmen mitteilt, steigen zum Jahreswechsel die Grundpreise, gleichzeitig fallen die Verbrauchspreise. Unter dem Strich ändere sich die Stromrechnung „nur unwesentlich“, heißt es.

Als Grund für die Senkung der Verbrauchspreise im neuen Jahr nennt der Versorger den Rückgang der EEG-Umlage. Sie habe sich seit der letzten Preisanpassung im Jahr 2020 von 6,76 auf 3,72 Cent je kWh netto verringert. Dieser Rückgang gleiche den Anstieg der Netzentgelt und Beschaffungskosten mehr als aus.

Effekt: Die Verbrauchspreise für Privat- und Gewerbekunden in der Grundversorgung und bei daran „angelehnten Sonderprodukte“ im Netzgebiet der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom sollen um rund 0,36 Cent brutto sinken. Für Privatkunden bedeutet das einen Rückgang von 29,35 auf 28,99 Cent je kWh – oder umgerechnet 1,2 % weniger. Nutznießer seien auch Kunden mit Wärmestrom-Produkten.

Dass die Preisexplosion an den Börsen die Kalkulation nicht zunichte macht, liegt nach Unternehmensangaben an der Beschaffungsstrategie: Für das Jahr 2022 habe sich der Beschaffungszeitraum von 2018 bis 2021 erstreckt. „Die Privat- und Gewerbekunden bleiben so von den jüngsten massiven Preissprüngen bei den Beschaffungskosten größtenteils verschont.“

Höhere Kosten für Messstellenbetrieb

Nach oben gehen zum 1. Januar die Grundpreise. Der Aufschlag beträgt 10,68 Euro brutto pro Jahr. Auch das gilt für alle Privat- und Gewebekunden in der Grundversorgung und mit daran angelehnten Sonderprodukten im Netzgebiet. Ausschlaggebend für die Erhöhung seien gestiegenen Kosten für den Messstellenbetrieb im Zusammenhang mit der Einführung digitaler Stromzähler. Betroffen sind wiederum auch Kunden mit Wärmestrom-Produkten.

Bislang habe man die Mehrkosten für den Messstellenbetrieb der digitalen Stromzähler selbst getragen, schreibt der Versorger. Dies sei aufgrund der rasant steigenden Einbauzahlen der modernen Messeinrichtungen und der im Messstellenbetrieb deutlich teureren intelligenten Messsysteme nicht länger möglich. „Wir haben als Stromanbieter weder Einfluss auf die Einführung der neuen digitalen Stromzähler noch auf die Höhe der Kosten für den Messstellenbetrieb. Beide sind gesetzlich vorgeschrieben“, sagt Envia-Vorstand Andreas Auerbach.


Nach Berechnungen des Energiedienstleisters ändert sich für viele Kunden im Netzgebiet die Stromrechnung kaum. Bei Verbräuchen ab 3.000 kWh pro Jahr falle die Stromrechnung sogar etwas geringer aus, heißt es. Privatkunden in der Grundversorgung mit einem Jahresverbrauch von 2.000 kWh – das ist etwa der Durchschnittsverbrauch von Privatkunden des Unternehmens – würden sich die Rechnung um 5 Euro auf 725 Euro brutto erhöhen. Bei Gewerbekunden in der Grundversorgung mit einem Jahresverbrauch von 6.000 kWh reduzierten sich die Kosten von 1.971 auf 1.960 Euro im Jahr.

Mittwoch, 3.11.2021, 14:20 Uhr
Manfred Fischer

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