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Energie & Management > Bilanz - Stromnetz Berlin steigert Gewinn und Investitionen
Quelle: E&M / Meyer-Tien
Bilanz

Stromnetz Berlin steigert Gewinn und Investitionen

Stromnetz Berlin erzielt 2024 einen hohen Gewinn und will die ohnehin sehr hohen Investitionen im laufenden Jahr noch weiter steigern.
Die Stromnetz Berlin GmbH blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Gewinn nach Steuern von 150,9 Millionen Euro. Im Vorjahr standen 98,1 Millionen Euro zu Buche. Gleichzeitig stiegen die Investitionen auf 367 Millionen Euro – der höchste Wert bisher. Für das laufende Jahr sind noch umfangreichere Investitionen in Höhe von 467 Millionen Euro geplant. Diese sollen für den Ersatz und Austausch (215 Millionen Euro), den Neubau und die Erweiterung (185 Millionen Euro) sowie die Digitalisierung der Infrastruktur (67 Millionen Euro) verwendet werden. Dazu soll auch der Rollout intelligenter Messsysteme beitragen. Bis 2034 wird die Netzgesellschaft nach eigenen Angaben rund 330.000 Einbaufälle abarbeiten.

Als weitere Geschäftszahlen gaben die Berliner bekannt: Die Umsatzerlöse stiegen von 1.351,9 Millionen Euro (2023) auf 1.533,2 Millionen Euro. Die verteilte Strommenge blieb mit 12.275 Gigawattstunden (GWh) nahezu stabil (Vorjahr: 12.210 GWh). Die Konzessionsabgabe an das Land Berlin betrug 138,4 Millionen Euro. Im Vorangegangenen Jahr waren es 139,7 Millionen Euro.

„Berlin wächst weiter und auch wir wachsen mit“, sagte Erik Landeck im Rahmen eines Pressegesprächs. Im vergangenen Jahr waren dem Geschäftsführer der Netzgesellschaft zufolge erstmals mehr als 2.000 Menschen bei Stromnetz Berlin beschäftigt. Für die Dekade bis 2034 kündigte Landeck die Inbetriebnahme von 24 neuen Umspannwerken und Netzknoten sowie den Bau von über 5.500 Kilometern zusätzlicher Kabel an. Das aktuelle Verteilnetz umfasst 71 Umspannwerke und 17 Netzknoten und hat eine Länge von rund 35.700 Kilometern, davon 99 Prozent unterirdisch.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Severin Fischer betonte die Bedeutung der Investitionen für die Transformation der städtischen Infrastruktur: „Das Stromnetz als Schlüssel für die Energie-, Wärme- und Mobilitätswende wird auch in den kommenden Jahren verstärkt. Dafür wollen wir bis 2029 rund 2,9 Milliarden Euro in das Netz investieren. Das stärkt den Wirtschaftsstandort und macht Berlin attraktiv für Investitionen.“
 
Verfahren zur Zuteilung von hohen Anschlussleistungen eingeführt
 
Mit dem laufenden Personalaufbau – 1.977 Beschäftigte und 144 Auszubildende im Jahr 2024 – sowie den geplanten Infrastrukturmaßnahmen will Stromnetz Berlin die Grundlage schaffen, um den prognostizierten Bedarf einer Verdopplung der Netzkapazitäten in den kommenden zehn Jahren bedienen zu können.

Ein zentrales Thema für Stromnetz Berlin war und ist das 2024 eingeführte Zuteilungsverfahren für besonders große Netzanschlüsse mit einer Anschlussleistung von mehr als 3,5 MW. Im Jahr 2024 habe es Netzanschlussanfragen für mehr als 1.000 MW gegeben, teilte der Netzbetreiber mit. Dies entspreche mehr als der Hälfte der aktuellen Berliner Netzlast. Ein solches Ausmaß sei nicht absehbar gewesen und nun technisch nicht ohne längerfristige Netzausbaumaßnahmen umsetzbar.

Daher hat Stromnetz Berlin ein Zuteilungsverfahren (Repartierung) eingeführt, bei dem die aktuell und mittelfristig verfügbare Netzkapazität anteilig auf alle Anfragenden verteilt. Das bisherige Prinzip „first come, first served“ wurde damit für Großkunden ersetzt.

„Dafür stehen aktuell vor allem im Nordosten und Südwesten sowie in begrenztem Umfang auch im Südosten Berlins freie Kapazitäten für besonders große Netzanschlüsse zur Verfügung. Die genauen Zahlen befinden sich seit dem 9. April (heute) auf unserer Webseite“, erklärte Landeck. Interessenten können bis zum 30. Juni 2025 Anträge auf Zuteilung stellen. Der Geschäftsführer betonte, dass das neue Verfahren ausschließlich für eine sehr kleine Gruppe von Größtkunden gelte: „Für 99 Prozent der Kunden in Berlin gilt dieses Verfahren ausdrücklich nicht.“

Auch der Aufsichtsratsvorsitzende lobte die neue Vorgehensweise: „Mit dem Repartierungsverfahren hat die Stromnetz Berlin ein innovatives Verfahren entwickelt, das auch in Zukunft absichert, dass Berlin ein attraktiver Standort für Ansiedlungen bleibt. Auf diese Weise schaffen wir Transparenz in die Vergabe von Anschlussleistungen für alle Großkunden, von der Wärmeversorgung bis zum Rechenzentrum.“
 

Mittwoch, 9.04.2025, 16:42 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Bilanz - Stromnetz Berlin steigert Gewinn und Investitionen
Quelle: E&M / Meyer-Tien
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Stromnetz Berlin steigert Gewinn und Investitionen
Stromnetz Berlin erzielt 2024 einen hohen Gewinn und will die ohnehin sehr hohen Investitionen im laufenden Jahr noch weiter steigern.
Die Stromnetz Berlin GmbH blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Gewinn nach Steuern von 150,9 Millionen Euro. Im Vorjahr standen 98,1 Millionen Euro zu Buche. Gleichzeitig stiegen die Investitionen auf 367 Millionen Euro – der höchste Wert bisher. Für das laufende Jahr sind noch umfangreichere Investitionen in Höhe von 467 Millionen Euro geplant. Diese sollen für den Ersatz und Austausch (215 Millionen Euro), den Neubau und die Erweiterung (185 Millionen Euro) sowie die Digitalisierung der Infrastruktur (67 Millionen Euro) verwendet werden. Dazu soll auch der Rollout intelligenter Messsysteme beitragen. Bis 2034 wird die Netzgesellschaft nach eigenen Angaben rund 330.000 Einbaufälle abarbeiten.

Als weitere Geschäftszahlen gaben die Berliner bekannt: Die Umsatzerlöse stiegen von 1.351,9 Millionen Euro (2023) auf 1.533,2 Millionen Euro. Die verteilte Strommenge blieb mit 12.275 Gigawattstunden (GWh) nahezu stabil (Vorjahr: 12.210 GWh). Die Konzessionsabgabe an das Land Berlin betrug 138,4 Millionen Euro. Im Vorangegangenen Jahr waren es 139,7 Millionen Euro.

„Berlin wächst weiter und auch wir wachsen mit“, sagte Erik Landeck im Rahmen eines Pressegesprächs. Im vergangenen Jahr waren dem Geschäftsführer der Netzgesellschaft zufolge erstmals mehr als 2.000 Menschen bei Stromnetz Berlin beschäftigt. Für die Dekade bis 2034 kündigte Landeck die Inbetriebnahme von 24 neuen Umspannwerken und Netzknoten sowie den Bau von über 5.500 Kilometern zusätzlicher Kabel an. Das aktuelle Verteilnetz umfasst 71 Umspannwerke und 17 Netzknoten und hat eine Länge von rund 35.700 Kilometern, davon 99 Prozent unterirdisch.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Severin Fischer betonte die Bedeutung der Investitionen für die Transformation der städtischen Infrastruktur: „Das Stromnetz als Schlüssel für die Energie-, Wärme- und Mobilitätswende wird auch in den kommenden Jahren verstärkt. Dafür wollen wir bis 2029 rund 2,9 Milliarden Euro in das Netz investieren. Das stärkt den Wirtschaftsstandort und macht Berlin attraktiv für Investitionen.“
 
Verfahren zur Zuteilung von hohen Anschlussleistungen eingeführt
 
Mit dem laufenden Personalaufbau – 1.977 Beschäftigte und 144 Auszubildende im Jahr 2024 – sowie den geplanten Infrastrukturmaßnahmen will Stromnetz Berlin die Grundlage schaffen, um den prognostizierten Bedarf einer Verdopplung der Netzkapazitäten in den kommenden zehn Jahren bedienen zu können.

Ein zentrales Thema für Stromnetz Berlin war und ist das 2024 eingeführte Zuteilungsverfahren für besonders große Netzanschlüsse mit einer Anschlussleistung von mehr als 3,5 MW. Im Jahr 2024 habe es Netzanschlussanfragen für mehr als 1.000 MW gegeben, teilte der Netzbetreiber mit. Dies entspreche mehr als der Hälfte der aktuellen Berliner Netzlast. Ein solches Ausmaß sei nicht absehbar gewesen und nun technisch nicht ohne längerfristige Netzausbaumaßnahmen umsetzbar.

Daher hat Stromnetz Berlin ein Zuteilungsverfahren (Repartierung) eingeführt, bei dem die aktuell und mittelfristig verfügbare Netzkapazität anteilig auf alle Anfragenden verteilt. Das bisherige Prinzip „first come, first served“ wurde damit für Großkunden ersetzt.

„Dafür stehen aktuell vor allem im Nordosten und Südwesten sowie in begrenztem Umfang auch im Südosten Berlins freie Kapazitäten für besonders große Netzanschlüsse zur Verfügung. Die genauen Zahlen befinden sich seit dem 9. April (heute) auf unserer Webseite“, erklärte Landeck. Interessenten können bis zum 30. Juni 2025 Anträge auf Zuteilung stellen. Der Geschäftsführer betonte, dass das neue Verfahren ausschließlich für eine sehr kleine Gruppe von Größtkunden gelte: „Für 99 Prozent der Kunden in Berlin gilt dieses Verfahren ausdrücklich nicht.“

Auch der Aufsichtsratsvorsitzende lobte die neue Vorgehensweise: „Mit dem Repartierungsverfahren hat die Stromnetz Berlin ein innovatives Verfahren entwickelt, das auch in Zukunft absichert, dass Berlin ein attraktiver Standort für Ansiedlungen bleibt. Auf diese Weise schaffen wir Transparenz in die Vergabe von Anschlussleistungen für alle Großkunden, von der Wärmeversorgung bis zum Rechenzentrum.“
 

Mittwoch, 9.04.2025, 16:42 Uhr
Fritz Wilhelm

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