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Energie & Management > Vertrieb - Stromdiscounter profitiert von Guerilla-PV
Quelle: Fotolia / Photo-K
Vertrieb

Stromdiscounter profitiert von Guerilla-PV

Der Energieanbieter Eprimo erfreut sich wachsender Nachfrage nach Mini-Solaranlagen für den Balkon.
Es ist noch nichtlange her, da bürgerte sich das Wort Guerilla-PV ein. Gemeint damit waren Steckersolaranlagen, die sich über eine Wechselrichter direkt ans Haushaltsnetz anschließen lassen. Heute ist oft von Balkon-Solaranlage, Balkonkaftwerk Plug-and-Play-Solar oder Mini-Solaranlage die Rede. Mini deshalb, weil die Leistung von Steckersolargeräten – so der Terminus technius – durch den Wechselrichter auf 600 Watt begrenzt ist.

Diese Grenze gibt eine Norm des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) vor. Ob auf dem Balkon, der Terrasse oder an der Wand – zwischen 140.000 und 190.000 solcher Anlagen erzeugen in Deutschland inzwischen Strom, schätzt die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin. Und so manche davon im Guerrilla-Modus.

Dass die Technik in der Praxis nicht unumstritten ist, hat mehrere Gründe. Es gibt Nutzer, die ihre Anlage beim Verteilnetzbetreiber nicht anmelden, andere nehmen es mit der Leistungsbeschränkung oder Vorgaben, was den Steckeranschluss betrifft, nicht so genau.

Gleichwohl gilt die Technik als Vehikel, um die Energiewende voranzubringen. Die Zahl der Anbieter hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Nachfrage ist vor dem Hintergrund der Energiepreise und der Diskussion um drohende Versorgungsengpässe regelrecht explodiert. Viele Hersteller und Händler haben aktuell Lieferprobleme.

Jeder vierte Kunde will ein Gerät anschaffen

Für Versorger können Balkonkraftwerke offenbar ein lukratives Geschäft sein. Beispiel Eprimo. Wie der Eon-Discounter jetzt mitteilt, nutzen bereits 7 % seiner Kunden Balkonsolar-Geräte. Weitere 25 % planen die Anschaffung, heißt es. Eine reguläre Balkonsolaranlage mit einer Leistung von 600 W und Anschaffungskosten von 800 Euro könne bei Süd-Ausrichtung pro Jahr etwa 600 kWh Strom erzeugen. Ohne zusätzlichen Stromspeicher seien im Schnitt 400 kWh nutzbar. Bei Anschaffungskosten in Höhe von 800 Euro amortisiert sich die PV-Technik für den Kunden nach weniger als sechs Jahren, rechnet Eprimo vor.

"Solarstrom vom eigenen Balkon ermöglicht es vielen privaten Haushalten, sich mit leistbaren Investitionen an der Energiewende zu beteiligen und gleichzeitig die Stromkosten auch langfristig im Griff zu behalten“, sagte der Chef des Stromdiscounters Jens Michael Peters Die Energiewende werde nur dann dauerhaft breite Akzeptanz finden, „wenn die privaten Haushalte direkt einbezogen werden und die finanziellen Vorteile selbst positiv wahrnehmen können“.

Donnerstag, 5.05.2022, 09:08 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Vertrieb - Stromdiscounter profitiert von Guerilla-PV
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Stromdiscounter profitiert von Guerilla-PV
Der Energieanbieter Eprimo erfreut sich wachsender Nachfrage nach Mini-Solaranlagen für den Balkon.
Es ist noch nichtlange her, da bürgerte sich das Wort Guerilla-PV ein. Gemeint damit waren Steckersolaranlagen, die sich über eine Wechselrichter direkt ans Haushaltsnetz anschließen lassen. Heute ist oft von Balkon-Solaranlage, Balkonkaftwerk Plug-and-Play-Solar oder Mini-Solaranlage die Rede. Mini deshalb, weil die Leistung von Steckersolargeräten – so der Terminus technius – durch den Wechselrichter auf 600 Watt begrenzt ist.

Diese Grenze gibt eine Norm des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) vor. Ob auf dem Balkon, der Terrasse oder an der Wand – zwischen 140.000 und 190.000 solcher Anlagen erzeugen in Deutschland inzwischen Strom, schätzt die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin. Und so manche davon im Guerrilla-Modus.

Dass die Technik in der Praxis nicht unumstritten ist, hat mehrere Gründe. Es gibt Nutzer, die ihre Anlage beim Verteilnetzbetreiber nicht anmelden, andere nehmen es mit der Leistungsbeschränkung oder Vorgaben, was den Steckeranschluss betrifft, nicht so genau.

Gleichwohl gilt die Technik als Vehikel, um die Energiewende voranzubringen. Die Zahl der Anbieter hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Nachfrage ist vor dem Hintergrund der Energiepreise und der Diskussion um drohende Versorgungsengpässe regelrecht explodiert. Viele Hersteller und Händler haben aktuell Lieferprobleme.

Jeder vierte Kunde will ein Gerät anschaffen

Für Versorger können Balkonkraftwerke offenbar ein lukratives Geschäft sein. Beispiel Eprimo. Wie der Eon-Discounter jetzt mitteilt, nutzen bereits 7 % seiner Kunden Balkonsolar-Geräte. Weitere 25 % planen die Anschaffung, heißt es. Eine reguläre Balkonsolaranlage mit einer Leistung von 600 W und Anschaffungskosten von 800 Euro könne bei Süd-Ausrichtung pro Jahr etwa 600 kWh Strom erzeugen. Ohne zusätzlichen Stromspeicher seien im Schnitt 400 kWh nutzbar. Bei Anschaffungskosten in Höhe von 800 Euro amortisiert sich die PV-Technik für den Kunden nach weniger als sechs Jahren, rechnet Eprimo vor.

"Solarstrom vom eigenen Balkon ermöglicht es vielen privaten Haushalten, sich mit leistbaren Investitionen an der Energiewende zu beteiligen und gleichzeitig die Stromkosten auch langfristig im Griff zu behalten“, sagte der Chef des Stromdiscounters Jens Michael Peters Die Energiewende werde nur dann dauerhaft breite Akzeptanz finden, „wenn die privaten Haushalte direkt einbezogen werden und die finanziellen Vorteile selbst positiv wahrnehmen können“.

Donnerstag, 5.05.2022, 09:08 Uhr
Manfred Fischer

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