Strom ohne klare Richtung, CO2 und Erdgas steigen

STROM: Ohne klare Richtung hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Montag gezeigt. Der Day-ahead notierte im Base mit 31,25 Euro je Megawattstunde und im Peak mit 25,00 Euro je Megawattstunde. Am Freitag war der Montag selbst mit 62,75 Euro in der Grundlast und 61,25 Euro in der Spitzenlast bewertet worden.

Grund für die vergleichsweise schwachen Preise am Montag war die für Dienstag erwartete deutlich höhere Erneuerbaren-Einspeisung: Für den Dienstag wurden mehr als 40.000 MW an Wind- und Solarstrom in Aussicht gestellt. Am Mittwoch dürfte die Einspeisung den Meteorologen von Eurowind zufolge wieder unter diese Marke fallen, mit etwa 36.000 MW aber recht hoch bleiben. Zum Ende der Arbeitswoche hin werden dann wieder deutlich geringere Mengen an Erneuerbaren-Strom erwartet. Die Temperaturen steigen zwar wieder etwas an, dürften aber überwiegend weiter unter dem saisonalen Durchschnitt liegen. Lediglich zwischen dem 8. und dem 13. Mai sieht das US-Wettermodell überdurchschnittliche Werte.

Am langen Ende des deutschen Strommarktes zeigte sich das Cal 22 um 1,45 auf 61,15 Euro erhöht. Das Strom-Kalenderjahr wurde vor allem vom CO2-Preis gestützt, wo am Montag die Marke von 50 Euro in greifbare Nähe rückte. 

CO2: Fest hat sich der Markt für CO2-Emissionszertifikate am Montag gezeigt. Der Dec 21 handelte gegen 15 Uhr mit 49,84 Euro, und lag damit um 1,00 Euro über dem Vortagesschluss. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt 7,185 Mio. Zertifikate. Das Hoch lag bei 49,90 Euro, das Tief bei 48,86 Euro. Die Vorstellung vieler Marktteilnehmer, dass der Preis nach dem Ende der Compliance-Phase am 30. April wieder zurückgehen könnte, habe sich offensichtlich nicht bewahrheitet, kommentiert MBI Research. Im Gegenteil, der Markt bewege sich dynamisch weiter nach oben.

ERDGAS: Die europäischen Gasmärkte wurden am Montag durch den nachgeholten 1.-Mai-Feiertag in Großbritannien ausgebremst. Auf der Handelsplattform Pegas wurde der TTF-Day-ahead mit 24,20 Euro je Megawattstunde bewertet, was einem Plus von 0,30 Euro zum Vortagesschluss entspricht. In den kommenden Tagen dürften die Preise nach Einschätzung von MBI Research weiter nach oben gehen. Die Wetteraussichten sprechen demnach derzeit nicht für eine nachhaltige Kehrtwende am Gasmarkt.