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Energie & Management > Windkraft Onshore - Störung bei Fernwartung von Windkraftanlagen dauert an
Quelle: Fotolia / Felix brönnimann
Windkraft Onshore

Störung bei Fernwartung von Windkraftanlagen dauert an

Die Kommunikation für die Fernwartung Tausender Windräder in Europa ist nach einem mutmaßlichen Cyber-Angriff weiter gestört. Enercon hat zum Teil bereits Ersatzhardware beschafft.
(dpa) − Rund drei Wochen nach einer mutmaßlichen Cyber-Attacke dauert die Störung der Fernwartung von tausenden Windkraftanlagen in Zentraleuropa an. Mittlerweile seien jedoch rund 15 % der insgesamt 5.800 betroffenen Anlagen wieder an die Satellitenkommunikation angebunden, teilte ein Sprecher des Windenergieanlagen-Herstellers Enercon in Aurich in Ostfriesland der Deutschen Presse-Agentur mit. Demnach habe man mit Partnerfirmen begonnen, Modems, also die beschädigte Hardware in den Anlagen, auszutauschen. Bei einigen Windparks wurde die Kommunikation über den LTE-Standard im Mobilfunknetz wieder aufgebaut. Die verbleibenden Windparks, die für die Fernsteuerung nicht erreichbar sind, will Enercon nach und nach abarbeiten. 

Bis alle Anlagen zur Wartung aus der Ferne wieder angesteuert werden können, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Da viele Unternehmen weltweit nach der Störung neue Hardware benötigten, komme es aktuell zu Lieferverzögerungen bei den erforderlichen Modems. Enercon geht daher davon aus, dass es noch "einige Wochen" dauern werde, bis alle Windkraftanlagen mit neuen Modems ausgerüstet und wieder an die Kommunikation angebunden sein werden. Laut dem Konzern sind in allen Bundesländern Windräder betroffen. 

Angriff russischer Hacker nicht ausgeschlossen

Die Fernüberwachung und -steuerung der Anlagen mit einer Gesamtleistung von 11.000 MW ist seit dem 24. Februar, dem Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine, nur noch eingeschränkt möglich. Energiepolitikerinnen und -politiker halten einen Angriff russischer Hacker auf das Satellitennetzwerk, über das unter anderem mit den Windkrafträdern kommuniziert wird, für möglich. Auch Enercon selbst geht von einer Cyberattacke aus. Da die Anlagen zur kritischen Infrastruktur zählen, hatte der Konzern den Vorfall an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeldet. 

Die Netzbetreiber haben laut Enercon nach wie vor uneingeschränkt Zugriff auf die Anlagen, um deren Verhalten im Stromnetz zu steuern. Die Anlagen sind in Betrieb und produzieren Energie. Die Störung beeinträchtigt jedoch den Kommunikationskanal des Service zu den Anlagen. Im Falle eines Problems könnte die Störung nicht aus der Ferne behoben werden, ein Team müsste zur Anlage fahren. Das sei in den vergangenen Wochen aber nicht häufiger als im normalen Rahmen passiert, sagte ein Enercon-Sprecher. Die Anlagen liefen "sehr zuverlässig" im Automatikmodus. 

Laut dem Windanlagen-Hersteller wird für die Fernwartung in der Regel eine Breitband-Verbindung genutzt. Die Anbindung via Satellit an die Service-Kommunikation ist demnach nur für entlegene Standorte oder Orte ohne Breitbandanschluss oder ohne ausreichende Mobilfunkabdeckung vorgesehen. Manche Betreiber würden sich aber auch aus Kostengründen für eine Satelliten-Option entscheiden, hieß es.

Mittwoch, 16.03.2022, 10:32 Uhr
dpa
Energie & Management > Windkraft Onshore - Störung bei Fernwartung von Windkraftanlagen dauert an
Quelle: Fotolia / Felix brönnimann
Windkraft Onshore
Störung bei Fernwartung von Windkraftanlagen dauert an
Die Kommunikation für die Fernwartung Tausender Windräder in Europa ist nach einem mutmaßlichen Cyber-Angriff weiter gestört. Enercon hat zum Teil bereits Ersatzhardware beschafft.
(dpa) − Rund drei Wochen nach einer mutmaßlichen Cyber-Attacke dauert die Störung der Fernwartung von tausenden Windkraftanlagen in Zentraleuropa an. Mittlerweile seien jedoch rund 15 % der insgesamt 5.800 betroffenen Anlagen wieder an die Satellitenkommunikation angebunden, teilte ein Sprecher des Windenergieanlagen-Herstellers Enercon in Aurich in Ostfriesland der Deutschen Presse-Agentur mit. Demnach habe man mit Partnerfirmen begonnen, Modems, also die beschädigte Hardware in den Anlagen, auszutauschen. Bei einigen Windparks wurde die Kommunikation über den LTE-Standard im Mobilfunknetz wieder aufgebaut. Die verbleibenden Windparks, die für die Fernsteuerung nicht erreichbar sind, will Enercon nach und nach abarbeiten. 

Bis alle Anlagen zur Wartung aus der Ferne wieder angesteuert werden können, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Da viele Unternehmen weltweit nach der Störung neue Hardware benötigten, komme es aktuell zu Lieferverzögerungen bei den erforderlichen Modems. Enercon geht daher davon aus, dass es noch "einige Wochen" dauern werde, bis alle Windkraftanlagen mit neuen Modems ausgerüstet und wieder an die Kommunikation angebunden sein werden. Laut dem Konzern sind in allen Bundesländern Windräder betroffen. 

Angriff russischer Hacker nicht ausgeschlossen

Die Fernüberwachung und -steuerung der Anlagen mit einer Gesamtleistung von 11.000 MW ist seit dem 24. Februar, dem Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine, nur noch eingeschränkt möglich. Energiepolitikerinnen und -politiker halten einen Angriff russischer Hacker auf das Satellitennetzwerk, über das unter anderem mit den Windkrafträdern kommuniziert wird, für möglich. Auch Enercon selbst geht von einer Cyberattacke aus. Da die Anlagen zur kritischen Infrastruktur zählen, hatte der Konzern den Vorfall an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeldet. 

Die Netzbetreiber haben laut Enercon nach wie vor uneingeschränkt Zugriff auf die Anlagen, um deren Verhalten im Stromnetz zu steuern. Die Anlagen sind in Betrieb und produzieren Energie. Die Störung beeinträchtigt jedoch den Kommunikationskanal des Service zu den Anlagen. Im Falle eines Problems könnte die Störung nicht aus der Ferne behoben werden, ein Team müsste zur Anlage fahren. Das sei in den vergangenen Wochen aber nicht häufiger als im normalen Rahmen passiert, sagte ein Enercon-Sprecher. Die Anlagen liefen "sehr zuverlässig" im Automatikmodus. 

Laut dem Windanlagen-Hersteller wird für die Fernwartung in der Regel eine Breitband-Verbindung genutzt. Die Anbindung via Satellit an die Service-Kommunikation ist demnach nur für entlegene Standorte oder Orte ohne Breitbandanschluss oder ohne ausreichende Mobilfunkabdeckung vorgesehen. Manche Betreiber würden sich aber auch aus Kostengründen für eine Satelliten-Option entscheiden, hieß es.

Mittwoch, 16.03.2022, 10:32 Uhr
dpa

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