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Energie & Management > Wasserstoff - Stiftung für internationalen Markthochlauf gegründet
Bild: Shutterstock, Tomasz Makowski
Wasserstoff

Stiftung für internationalen Markthochlauf gegründet

Um dem internationalen Markt für grünen Wasserstoff auf die Sprünge zu helfen, haben Unternehmen die Stiftung „H2Global“ gegründet. Vom Staat kommen 900 Mio. Euro.
Neuer Impuls für die Wasserstoffwirtschaft: 16 Unternehmen haben jetzt die Stiftung „H2Global“ ins Leben gerufen. Über sie sollen in Zukunft grüner Wasserstoff oder Derivate im Ausland auf der Basis langfristiger Verträge erworben und in Deutschland auf jährlichen Auktionen in den Markt gebracht werden.

Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt mit rund 900. Mio. Euro. Die öffentlichen Mittel sollen nach Angaben des Ministeriums dazu dienen, „zeitlich befristet die Differenz zwischen Ankaufspreis der Wasserstoffderivate und Verkaufspreis im Inland auszugleichen“. Auf diese Weise soll ein Anreiz für den Markthochlauf entstehen.

„Grüner Wasserstoff ist das Missing Link von Klimaschutz und Energiewende“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier anlässlich der Stiftungsgründung. H2Global schließe den Missing Link in der Wasserstoffstrategie. „Unser Ziel ist es, einen schnellen Markthochlauf für grünen Wasserstoff und dessen Folgeprodukte zu fördern und dabei die langfristige Versorgung mit grünen Energieträgern in Deutschland zu sichern“, erklärte Altmaier. Die Stiftung bezeichnete er als „herausragendes Beispiel für die Kopplung einer innovativen Industrie mit einer nachhaltigen Energiepolitik.“

Der Wirtschaftsminister verwies auf das Ziel, in Deutschland bis 2030 auf ein Produktionsvolumen 5.000 MW an grünen Wasserstoff zu kommen. Mit den 8 Mrd. Euro an staatlichen Mitteln, die man bisher zur Verfügung gestellt habe, würden etwa 40 % dieser Menge werden. Man brauche diese internationale Wertschöpfungskette, betonte der Minister.

Das Vergabeverfahren für die Derivate aus grünem Wasserstoff soll noch in diesem Jahr starten. Die ersten Lieferungen der Wasserstoffprodukte soll es 2024 geben.

„Unschlagbare Stromgestehungskosten“

„Für einen erfolgreichen Wasserstoffhochlauf müssen nationale Initiativen und globale Mechanismen ineinander greifen“, sagte Uwe Lauber von MAN Energy Solutions bei der Vorstellung von H2Global. MAN ist einer der Stiftungsgründer. Außer Frage stehe, dass sich Deutschland „als Wiege des Maschinen- und Anlagenbaus auch global engagieren muss“.

In den allermeisten Regionen des Landes sei die Herstellung von grünem Wasserstoff in der erforderlichen Menge nicht realisierbar. Im Gegensatz dazu gebe es in anderen Ländern der Erde „enorme Skalierungsmöglichkeiten zu unschlagbaren, günstigen Stromgestehungskosten“. Lauber nannte als Beispiel die zweite Photovoltaik-Ausschreibung in Saudi-Arabien mit einem „Weltrekordtiefstgebot“ von 1,04 US-Cent pro Kilowattstunde.

Nikolaus Schües von der Reederei Laeisz zeigte sich überzeugt, dass der Seetransport von grünem Wasserstoff eine „entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Umsetzung spielen“ wird. Die vermutlich nachhaltigste Lösung werde der Transport in Form von Ammoniak sein.
 
Kapitalstarke Erzeugerstaaten


Woher der grüne Wasserstoff kommen soll, dazu gibt es klare Vorstellungen im Bundeswirtschaftministerium. „Wenn es um die richtig großen Volumen geht, dann können wir aus Deutschland nicht die investiven Kosten für die Errichtung der notwendigen Erneuerbaren-Kapazitäten und Elektrolyse-Kapazitäten alleine stemmen“, sagte Altmaier. Deshalb sei wichtig, dass auch Länder Interesse entwickeln, die über dieses Kapital verfügen und traditionell Energieexporteure sind. Als Länder, mit denen man im Gespräch sei, nannte er Australien, die Ukraine, Russland, Kanada, Saudi-Arabien und Chile. Daneben kämen auch - in geringerem Umfang - Entwicklungsländer in Betracht.

Montag, 14.06.2021, 17:00 Uhr
Manfred Fischer
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Bild: Shutterstock, Tomasz Makowski
Wasserstoff
Stiftung für internationalen Markthochlauf gegründet
Um dem internationalen Markt für grünen Wasserstoff auf die Sprünge zu helfen, haben Unternehmen die Stiftung „H2Global“ gegründet. Vom Staat kommen 900 Mio. Euro.
Neuer Impuls für die Wasserstoffwirtschaft: 16 Unternehmen haben jetzt die Stiftung „H2Global“ ins Leben gerufen. Über sie sollen in Zukunft grüner Wasserstoff oder Derivate im Ausland auf der Basis langfristiger Verträge erworben und in Deutschland auf jährlichen Auktionen in den Markt gebracht werden.

Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt mit rund 900. Mio. Euro. Die öffentlichen Mittel sollen nach Angaben des Ministeriums dazu dienen, „zeitlich befristet die Differenz zwischen Ankaufspreis der Wasserstoffderivate und Verkaufspreis im Inland auszugleichen“. Auf diese Weise soll ein Anreiz für den Markthochlauf entstehen.

„Grüner Wasserstoff ist das Missing Link von Klimaschutz und Energiewende“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier anlässlich der Stiftungsgründung. H2Global schließe den Missing Link in der Wasserstoffstrategie. „Unser Ziel ist es, einen schnellen Markthochlauf für grünen Wasserstoff und dessen Folgeprodukte zu fördern und dabei die langfristige Versorgung mit grünen Energieträgern in Deutschland zu sichern“, erklärte Altmaier. Die Stiftung bezeichnete er als „herausragendes Beispiel für die Kopplung einer innovativen Industrie mit einer nachhaltigen Energiepolitik.“

Der Wirtschaftsminister verwies auf das Ziel, in Deutschland bis 2030 auf ein Produktionsvolumen 5.000 MW an grünen Wasserstoff zu kommen. Mit den 8 Mrd. Euro an staatlichen Mitteln, die man bisher zur Verfügung gestellt habe, würden etwa 40 % dieser Menge werden. Man brauche diese internationale Wertschöpfungskette, betonte der Minister.

Das Vergabeverfahren für die Derivate aus grünem Wasserstoff soll noch in diesem Jahr starten. Die ersten Lieferungen der Wasserstoffprodukte soll es 2024 geben.

„Unschlagbare Stromgestehungskosten“

„Für einen erfolgreichen Wasserstoffhochlauf müssen nationale Initiativen und globale Mechanismen ineinander greifen“, sagte Uwe Lauber von MAN Energy Solutions bei der Vorstellung von H2Global. MAN ist einer der Stiftungsgründer. Außer Frage stehe, dass sich Deutschland „als Wiege des Maschinen- und Anlagenbaus auch global engagieren muss“.

In den allermeisten Regionen des Landes sei die Herstellung von grünem Wasserstoff in der erforderlichen Menge nicht realisierbar. Im Gegensatz dazu gebe es in anderen Ländern der Erde „enorme Skalierungsmöglichkeiten zu unschlagbaren, günstigen Stromgestehungskosten“. Lauber nannte als Beispiel die zweite Photovoltaik-Ausschreibung in Saudi-Arabien mit einem „Weltrekordtiefstgebot“ von 1,04 US-Cent pro Kilowattstunde.

Nikolaus Schües von der Reederei Laeisz zeigte sich überzeugt, dass der Seetransport von grünem Wasserstoff eine „entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Umsetzung spielen“ wird. Die vermutlich nachhaltigste Lösung werde der Transport in Form von Ammoniak sein.
 
Kapitalstarke Erzeugerstaaten


Woher der grüne Wasserstoff kommen soll, dazu gibt es klare Vorstellungen im Bundeswirtschaftministerium. „Wenn es um die richtig großen Volumen geht, dann können wir aus Deutschland nicht die investiven Kosten für die Errichtung der notwendigen Erneuerbaren-Kapazitäten und Elektrolyse-Kapazitäten alleine stemmen“, sagte Altmaier. Deshalb sei wichtig, dass auch Länder Interesse entwickeln, die über dieses Kapital verfügen und traditionell Energieexporteure sind. Als Länder, mit denen man im Gespräch sei, nannte er Australien, die Ukraine, Russland, Kanada, Saudi-Arabien und Chile. Daneben kämen auch - in geringerem Umfang - Entwicklungsländer in Betracht.

Montag, 14.06.2021, 17:00 Uhr
Manfred Fischer

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