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Energie & Management > Stadtwerke - Stawag will Klimaneutralität bereits 2030 erreichen
Bild: Jonas Rosenberger / E&M
Stadtwerke

Stawag will Klimaneutralität bereits 2030 erreichen

Die Aachener Stadtwerke nehmen viel Geld in die Hand, um als erster Kommunalversorger bereits bis 2030 klimaneutral zu werden.
Mit den Stadtwerken Aachen (Stawag) hat sich der erste größere Kommunalversorger hierzulande das Ziel gesetzt, bei seiner Strom- und Wärmeversorgung bereits bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. „Es bleibt uns nur noch ein kleines Zeitfenster, den Klimawandel zu stoppen und die fortschreitende Erwärmung der Erde zu begrenzen“, begründete Vorstandschef Christian Becker bei einer digitalen Pressekonferenz diese Pläne, „die Umsetzung der Ziele wird ein wichtiger Teil unseres Beitrages hier vor Ort zum Klimaschutz sein.“ Fünf Zielmarken hat sich das Unternehmen dafür bis 2030 gesetzt.

Dass die Stawag-Ankündigung den Beifall von Aachens neuer Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen findet, ist wenig überraschend: „Klimaschutz steht ganz oben auf unsere Agenda. Die Pläne unseres Energieversorgers finde ich richtig gut, da sie nicht nur bei uns in der Region, sondern auch bundesweit Strahlkraft ausüben werden“. Die parteilose Keupen, die insbesondere von den Grünen bei der Kommunalwahl im vergangenen Herbst unterstützt wurde, ist seit November 2020 die erste Oberbürgermeisterin in der Kaiserstadt.

Nachdem das Stawag-Management Anfang März bereits eine klimaneutrale Wärmewende auf Basis mehrerer Kraftwärme-Kopplungs-Projekte, Tiefengeothermie und Solarthermie bis Ende dieser Dekade angekündigt hatte, folgten nun die Pläne für eine vollständige Stromwende. Dabei sieht Vorstandschef Becker sein Unternehmen schon aktuell auf einem guten Weg: „Mehr als die Hälfte unseres Stromabsatzes von rund einer Milliarde Kilowattstunden beziehen wir bereits heute aus regenerativen Anlagen.“ Im zurückliegenden Jahrzehnt habe die Stawag alleine oder mit Partnern insgesamt 20 Windparks, zwölf solare Freiflächenanlagen und viele weitere, eher kleinere Grünstromanlagen finanziert und in Betrieb genommen.

Die Aachener setzen auch weiterhin schwerpunktmäßig auf die Windenergie an Land – die Stawag ist mit wenigen Prozent an der ersten Ausbaustufe vom Trianel Offshore-Windpark Borkum beteiligt, um ihr Ziel von der Klimaneutralität zu erreichen. Nach Worten Beckers sind weitere 40 Windparks in Planung. Drei davon sind bereits genehmigt, die wohl alle bis spätestens nächstes Jahr in Betrieb gehen sollen.

Neuerdings plant die Stawag auch Windparks im Nachbarland Niederlande. Dafür hat der Kommunalversorger vor einigen Wochen die Stawag Energie B.V. gegründet. In zehn Jahren wollen die Aachener nach Worten von Vorstandschef Becker im Land der Tulpen und Grachten über ein Portfolio von rund 100 MW verfügen: „Mit dem Start des ersten Windparks rechnen wir aber erst in vier oder fünf Jahren“, so Becker.

Um die 2030er Klimaneutralität zu erreichen, plant die Stawag neben der Strom- und Wärmewende auch einen massiven Ausbau der Elektromobilität. Dabei soll unter anderem die Zahl der Ladepunkte von derzeit 134 bereits bis Mitte dieser Dekade um weitere 1.000 erhöht werden.

Als weiteren Baustein wird die Stawag ihre Aktivitäten bei Energiesparen und Energieeffizienz forcieren. „Wir wollen mit Partnern und eigenen Förderprogrammen dafür sorgen, dass mehr Energie in den eigenen vier Wänden gespart wird“, kündigte Vertriebsvorstand Wilfried Ulrich an. Wer es bereits heute als Stawag-Kunde schaffe, zehn Prozent seines jährlichen Stromverbrauches zu senken, erhalte einen Zuschuss von 100 Euro. Schließlich hat sich die Stawag als fünftes Ziel vorgenommen, dass auch die eigenen „innerbetrieblichen Prozesse“ möglichst klimaneutral werden. „Wir wollen unser Mobilitätsverhalten verbessern und fördern auch beispielsweise das Radfahren unserer Mitarbeiter“, so Ulrich. Auf eine Jahreszahl, wann die Stawag in diesem Bereich die Klimaneutralität erreicht, wollte sich Ulrich aber nicht festlegen.

Die Ankündigung, die Klimaneutralität bis 2030 zu schaffen, löst bei der Stawag ein immenses Investitionsprogramm aus. Für die ausgerufene Wärmewende wird der Kommunalversorger mehr als 100 Mio. Euro locker machen. „Das Ziel, eine vollständige regenerative Stromerzeugung bis 2030 zu erreichen, wird uns sicherlich weitere 700 Millionen Euro und mehr kosten“, rechnete Ulrichs Vorstandskollege Christan Becker vor.

Montag, 29.03.2021, 17:01 Uhr
Ralf Köpke
Energie & Management > Stadtwerke - Stawag will Klimaneutralität bereits 2030 erreichen
Bild: Jonas Rosenberger / E&M
Stadtwerke
Stawag will Klimaneutralität bereits 2030 erreichen
Die Aachener Stadtwerke nehmen viel Geld in die Hand, um als erster Kommunalversorger bereits bis 2030 klimaneutral zu werden.
Mit den Stadtwerken Aachen (Stawag) hat sich der erste größere Kommunalversorger hierzulande das Ziel gesetzt, bei seiner Strom- und Wärmeversorgung bereits bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. „Es bleibt uns nur noch ein kleines Zeitfenster, den Klimawandel zu stoppen und die fortschreitende Erwärmung der Erde zu begrenzen“, begründete Vorstandschef Christian Becker bei einer digitalen Pressekonferenz diese Pläne, „die Umsetzung der Ziele wird ein wichtiger Teil unseres Beitrages hier vor Ort zum Klimaschutz sein.“ Fünf Zielmarken hat sich das Unternehmen dafür bis 2030 gesetzt.

Dass die Stawag-Ankündigung den Beifall von Aachens neuer Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen findet, ist wenig überraschend: „Klimaschutz steht ganz oben auf unsere Agenda. Die Pläne unseres Energieversorgers finde ich richtig gut, da sie nicht nur bei uns in der Region, sondern auch bundesweit Strahlkraft ausüben werden“. Die parteilose Keupen, die insbesondere von den Grünen bei der Kommunalwahl im vergangenen Herbst unterstützt wurde, ist seit November 2020 die erste Oberbürgermeisterin in der Kaiserstadt.

Nachdem das Stawag-Management Anfang März bereits eine klimaneutrale Wärmewende auf Basis mehrerer Kraftwärme-Kopplungs-Projekte, Tiefengeothermie und Solarthermie bis Ende dieser Dekade angekündigt hatte, folgten nun die Pläne für eine vollständige Stromwende. Dabei sieht Vorstandschef Becker sein Unternehmen schon aktuell auf einem guten Weg: „Mehr als die Hälfte unseres Stromabsatzes von rund einer Milliarde Kilowattstunden beziehen wir bereits heute aus regenerativen Anlagen.“ Im zurückliegenden Jahrzehnt habe die Stawag alleine oder mit Partnern insgesamt 20 Windparks, zwölf solare Freiflächenanlagen und viele weitere, eher kleinere Grünstromanlagen finanziert und in Betrieb genommen.

Die Aachener setzen auch weiterhin schwerpunktmäßig auf die Windenergie an Land – die Stawag ist mit wenigen Prozent an der ersten Ausbaustufe vom Trianel Offshore-Windpark Borkum beteiligt, um ihr Ziel von der Klimaneutralität zu erreichen. Nach Worten Beckers sind weitere 40 Windparks in Planung. Drei davon sind bereits genehmigt, die wohl alle bis spätestens nächstes Jahr in Betrieb gehen sollen.

Neuerdings plant die Stawag auch Windparks im Nachbarland Niederlande. Dafür hat der Kommunalversorger vor einigen Wochen die Stawag Energie B.V. gegründet. In zehn Jahren wollen die Aachener nach Worten von Vorstandschef Becker im Land der Tulpen und Grachten über ein Portfolio von rund 100 MW verfügen: „Mit dem Start des ersten Windparks rechnen wir aber erst in vier oder fünf Jahren“, so Becker.

Um die 2030er Klimaneutralität zu erreichen, plant die Stawag neben der Strom- und Wärmewende auch einen massiven Ausbau der Elektromobilität. Dabei soll unter anderem die Zahl der Ladepunkte von derzeit 134 bereits bis Mitte dieser Dekade um weitere 1.000 erhöht werden.

Als weiteren Baustein wird die Stawag ihre Aktivitäten bei Energiesparen und Energieeffizienz forcieren. „Wir wollen mit Partnern und eigenen Förderprogrammen dafür sorgen, dass mehr Energie in den eigenen vier Wänden gespart wird“, kündigte Vertriebsvorstand Wilfried Ulrich an. Wer es bereits heute als Stawag-Kunde schaffe, zehn Prozent seines jährlichen Stromverbrauches zu senken, erhalte einen Zuschuss von 100 Euro. Schließlich hat sich die Stawag als fünftes Ziel vorgenommen, dass auch die eigenen „innerbetrieblichen Prozesse“ möglichst klimaneutral werden. „Wir wollen unser Mobilitätsverhalten verbessern und fördern auch beispielsweise das Radfahren unserer Mitarbeiter“, so Ulrich. Auf eine Jahreszahl, wann die Stawag in diesem Bereich die Klimaneutralität erreicht, wollte sich Ulrich aber nicht festlegen.

Die Ankündigung, die Klimaneutralität bis 2030 zu schaffen, löst bei der Stawag ein immenses Investitionsprogramm aus. Für die ausgerufene Wärmewende wird der Kommunalversorger mehr als 100 Mio. Euro locker machen. „Das Ziel, eine vollständige regenerative Stromerzeugung bis 2030 zu erreichen, wird uns sicherlich weitere 700 Millionen Euro und mehr kosten“, rechnete Ulrichs Vorstandskollege Christan Becker vor.

Montag, 29.03.2021, 17:01 Uhr
Ralf Köpke

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