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Startschuss für "Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen"

Der Verband AGFW und das Bundeswirtschaftsministerium beginnen ein Forschungsvorhaben zu Großwärmepumpen.
„Im Rahmen eines weiteren sogenannten Reallabors der Energiewende wird jetzt erforscht und in der Praxis erprobt, wie Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen dazu einen Beitrag leisten können“, teilte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) anlässlich des offiziellen Starts des „Reallabor GWP“ mit. Energieversorger und Forschungseinrichtungen erforschen in dem mehrjährigen Projekt die Potenziale und Anwendungsbedingungen von Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen.

Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW) begleitet das Reallabor GWP. Wie der Verband mitteilte, betrage das Projektvolumen insgesamt 45 Millionen Euro. „21 Millionen Euro entfallen auf die Förderung durch das BMWi, 24 Millionen Euro werden von den Partnern erbracht.“ Koordiniert durch den AGFW untersuchen die Teilnehmer wie Großwärmepumpen verschiedener Ausprägung betrieben werden können und was bei der Einspeisung in das Fernwärmenetz zu beachten ist.

Mit Großwärme sei es möglich, verstärkt Wärmequellen zu nutzen, die bislang aufgrund ihrer niedrigen Temperaturen gar nicht oder nur bedingt in Wärmenetze eingespeist haben. Der AGFW nennt beispielsweise Umweltwärme aus Gewässern, Abwärme aus Abwasser oder Wärme aus industriellen Prozessen. „Wird zum Betrieb der Großwärmepumpen Strom aus erneuerbaren Energien verwendet, kommen wir der CO2-neutralen Wärmeversorgung einen bedeutenden Schritt näher“, so der Verband.

Großwärmepumpen nicht wirtschaftlich

Bislang können Großwärmepumpen ohne Förderung nicht wirtschaftlich betrieben werden. Auch in diesem Bereich hemmen die hohen Entgelte und Umlagen für Endverbraucher auf Strom die Entwicklung. Außerdem fehle es laut AGFW zudem an klaren Anleitungen und Erfahrungen, wie Großwärmepumpen in das deutsche Energiesystem eingebunden werden können. „Im Reallabor GWP werden hierfür Lösungen entwickelt.“

Getestet wird der Einsatz von Großwärmepumpen an Kraftwerksstandorten in Berlin, Stuttgart, Mannheim und Rosenheim. Die Liegenschaftspartner planen die Anlagen nah an bestehenden Wärmeerzeugerstandorten und wollen die gewonnene Wärme in die dort vorhandenen Fernwärmesysteme einbinden. Die Unterschiede zwischen den Liegenschaften liegen in der Leistung der einzubindenden Wärmepumpen von 1,12 MW bis 22 MW und in der Art der Wärmequellen.

Andreas Feicht, Staatssekretär im BMWi, sieht durchaus Potenzial in der Technik. Das Reallabor Großwärmepumpen trage dazu bei, „den Einsatz der hocheffizienten Wärmepumpentechnologie auch urbanen dicht bebauten Gebieten zu ermöglichen, in denen kein Platz ist für dezentrale Anlagen.“

Die fünf Projekte des Reallabors GWP werden auf einer Hintergrundseite des AFGW im Internet beschrieben.
 
Am Standort des Kohlekraftwerks in Mannheim wird der Einsatz einer Großwärmepumpe mit Kühlwasser aus dem Rhein getestet.
Bild: Grosskraftwerk Mannheim AG

Donnerstag, 1.04.2021, 09:00 Uhr
Stefan Sagmeister
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Startschuss für "Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen"
Der Verband AGFW und das Bundeswirtschaftsministerium beginnen ein Forschungsvorhaben zu Großwärmepumpen.
„Im Rahmen eines weiteren sogenannten Reallabors der Energiewende wird jetzt erforscht und in der Praxis erprobt, wie Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen dazu einen Beitrag leisten können“, teilte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) anlässlich des offiziellen Starts des „Reallabor GWP“ mit. Energieversorger und Forschungseinrichtungen erforschen in dem mehrjährigen Projekt die Potenziale und Anwendungsbedingungen von Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen.

Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW) begleitet das Reallabor GWP. Wie der Verband mitteilte, betrage das Projektvolumen insgesamt 45 Millionen Euro. „21 Millionen Euro entfallen auf die Förderung durch das BMWi, 24 Millionen Euro werden von den Partnern erbracht.“ Koordiniert durch den AGFW untersuchen die Teilnehmer wie Großwärmepumpen verschiedener Ausprägung betrieben werden können und was bei der Einspeisung in das Fernwärmenetz zu beachten ist.

Mit Großwärme sei es möglich, verstärkt Wärmequellen zu nutzen, die bislang aufgrund ihrer niedrigen Temperaturen gar nicht oder nur bedingt in Wärmenetze eingespeist haben. Der AGFW nennt beispielsweise Umweltwärme aus Gewässern, Abwärme aus Abwasser oder Wärme aus industriellen Prozessen. „Wird zum Betrieb der Großwärmepumpen Strom aus erneuerbaren Energien verwendet, kommen wir der CO2-neutralen Wärmeversorgung einen bedeutenden Schritt näher“, so der Verband.

Großwärmepumpen nicht wirtschaftlich

Bislang können Großwärmepumpen ohne Förderung nicht wirtschaftlich betrieben werden. Auch in diesem Bereich hemmen die hohen Entgelte und Umlagen für Endverbraucher auf Strom die Entwicklung. Außerdem fehle es laut AGFW zudem an klaren Anleitungen und Erfahrungen, wie Großwärmepumpen in das deutsche Energiesystem eingebunden werden können. „Im Reallabor GWP werden hierfür Lösungen entwickelt.“

Getestet wird der Einsatz von Großwärmepumpen an Kraftwerksstandorten in Berlin, Stuttgart, Mannheim und Rosenheim. Die Liegenschaftspartner planen die Anlagen nah an bestehenden Wärmeerzeugerstandorten und wollen die gewonnene Wärme in die dort vorhandenen Fernwärmesysteme einbinden. Die Unterschiede zwischen den Liegenschaften liegen in der Leistung der einzubindenden Wärmepumpen von 1,12 MW bis 22 MW und in der Art der Wärmequellen.

Andreas Feicht, Staatssekretär im BMWi, sieht durchaus Potenzial in der Technik. Das Reallabor Großwärmepumpen trage dazu bei, „den Einsatz der hocheffizienten Wärmepumpentechnologie auch urbanen dicht bebauten Gebieten zu ermöglichen, in denen kein Platz ist für dezentrale Anlagen.“

Die fünf Projekte des Reallabors GWP werden auf einer Hintergrundseite des AFGW im Internet beschrieben.
 
Am Standort des Kohlekraftwerks in Mannheim wird der Einsatz einer Großwärmepumpe mit Kühlwasser aus dem Rhein getestet.
Bild: Grosskraftwerk Mannheim AG

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