Stadtwerke Witten sparen sich ein BHKW

6 Mio. kWh Gas und Strom wollen die Stadtwerke Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis, Nordrhein-Westfalen) im 2. Halbjahr 2022 einsparen − und so gleichzeitig dem Energiesparaufruf der Bundesregierung folgen und mit gutem Beispiel vorangehen. Das sagte ein Sprecher im Gespräch mit der Redaktion. Als Vergleichsgrundlage diene dabei der Energieverbrauch des Jahres 2019, da der Energieverbrauch der Jahre 2020 und 2021 insbesondere der Schwimmbäder pandemiebedingt nicht aussagekräftig sei.

Der größte Teil der Einsparungen soll dabei durch die Abschaltung des Blockheizkraftwerkes Witten-Bommern erreicht werden. Hier sollen nur die Heizkessel weiterbetrieben werden, um die umliegenden Haushalte mit Wärme zu versorgen, so der Sprecher.

BHKW, Bäder, Beleuchtung

Das Kraftwerk mit 1,5 MW elektrischer und 1,56 MW thermischer Leistung war im Jahr 2013 auf den Betrieb mit Biomethan umgerüstet worden und versorgt normalerweise rund 4.000 Haushalte mit Strom und 700 Haushalte, eine Schule, ein Sportzentrum und zwei Supermärkte mit Wärme. Die fehlende Strommenge werde man zukaufen, sagte der Sprecher. Momentan rechne sich das. Die Entscheidung sei aber keine wirtschaftliche, sondern eine Entscheidung, die man vor dem Hintergrund der Energiekrise getroffen habe.

Im Betrieb ihrer beiden Hallenbäder und des Freibades wollen die Wittener über das gesamte Jahr hinweg 1,2 Mio. kWh einsparen. So habe man die Freibadsaison vorzeitig zum Ende der Sommerferien am 14. August beendet und in den Hallenbädern die Wassertemperatur gesenkt (wir berichteten).

Darüber hinaus habe man bereits jetzt überall dort, wo es möglich war, die Außenbeleuchtung abgeschaltet, so auch am Kundencenter. Im Verwaltungsgebäude der Stadtwerke seien die Raumtemperatur und auch die Wassertemperatur gesenkt worden.