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Energie & Management > Geothermie - Stadtwerke Speyer und Schifferstadt: 50 Mio. für Geothermie
Quelle: Fotolia / Cardaf
Geothermie

Stadtwerke Speyer und Schifferstadt: 50 Mio. für Geothermie

Im Oberrheingraben herrschen ideale Bedingungen für die geothermische Nutzung. Die Stadtwerke Speyer und Schifferstadt planen jetzt ein gemeinsames Projekt.
Mit dem Projekt "Rhein-Pfalz" wollen die Stadtwerke Speyer und die Stadtwerke Schifferstadt gemeinsam die thermische Energie des Oberrheingrabens zur Strom- und Wärmegewinnung nutzen. Mit einem Investitionsvolumen von etwa 50 Mio. Euro rechne man für die Erkundung, Bohrungen und den Bau einer Kraftwerksanlage, hieß es auf Anfrage. Die Kosten sollen beide Partner jeweils zur Hälfte tragen, möglicherweise suche man sich auch noch einen Technologiepartner.

Die Aufsuchungserlaubnis des Landesamts für Geologie und Bergbau (LGB) liege bereits vor. Für den Großteil des rund 150 Quadratkilometer großen Feldes, das Gebiete der kreisfreien Stadt Speyer, der kreisangehörigen Stadt Schifferstadt sowie des Landkreises Rhein-Pfalz bis zum angrenzenden Landkreis Bad Dürkheim umfasst, lägen bereits geologische Daten anderer Firmen vor, deren Zukauf man momentan prüfe. Darauf aufbauend plane man dann mit Geologen und Geophysikern die weitere Untersuchung des Geländes. Erst nach Vorliegen aller Daten könnten − voraussichtlich im Frühjahr 2023 − potentielle Standorte für Geothermieanlagen ermittelt werden. Für die Errichtung der Anlage seien dann noch einmal gesonderte Genehmigungsverfahren und ein bis zwei Jahre Bauzeit zu veranschlagen, so dass das gemeinsame Geothermiekraftwerk frühestens im Jahr 2025 ans Netz gehen könnte. 

In einer Beispielrechnung gehen die Stadtwerke bei einer Thermalwassertemperatur von 160 Grad, einer Fördermenge von 80 l/s und 8.000 Betriebsstunden pro Jahr von einer potentiellen Leistung des Kraftwerks von 3,6 MW und damit 29.000 MWh aus. Damit könnte der Strombedarf von etwa 8.000 Haushalten gedeckt werden. Die mögliche Wärmeleistung schätzen die Stadtwerke auf 30,3 MW. Die so erzeugten 242.000 MWh würden ausreichen, um 8.000 3-Zimmer-Wohnungen mit Wärme zu versorgen. Diese Zahlen gelten allerdings nur bei optimalen Bedingungen und können sich je nach Standort noch deutlich ändern, betonte eine Sprecherin der Stadtwerke. 

Man sei sehr zuversichtlich, dass das Projekt auch in der Bevölkerung gut angenommen werde, hieß es. Für Mai plane man zwei öffentliche Veranstaltungen, in denen über das Projekt informiert werden soll.

Der Oberrheingraben ist eine rund 300 km lange und 30 bis 40 km breite Senke zwischen Basel und Frankfurt, die durch geologische Verwerfungen entstanden ist. Der Bundesverband für Geothermie misst dem Gelände besondere Bedeutung bei. Das Grundwasser steige hier aus den angrenzenden Gebirgen Schwarzwald und Vogesen ab und im Grabeninneren aus der wärmeren Tiefe wieder auf. Im Oberrheingraben finde man daher in geringer Tiefe hohe Temperaturen, was ideale Voraussetzungen für die geothermische Nutzung bedeute.

Montag, 4.04.2022, 16:47 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Stadtwerke Speyer und Schifferstadt: 50 Mio. für Geothermie
Im Oberrheingraben herrschen ideale Bedingungen für die geothermische Nutzung. Die Stadtwerke Speyer und Schifferstadt planen jetzt ein gemeinsames Projekt.
Mit dem Projekt "Rhein-Pfalz" wollen die Stadtwerke Speyer und die Stadtwerke Schifferstadt gemeinsam die thermische Energie des Oberrheingrabens zur Strom- und Wärmegewinnung nutzen. Mit einem Investitionsvolumen von etwa 50 Mio. Euro rechne man für die Erkundung, Bohrungen und den Bau einer Kraftwerksanlage, hieß es auf Anfrage. Die Kosten sollen beide Partner jeweils zur Hälfte tragen, möglicherweise suche man sich auch noch einen Technologiepartner.

Die Aufsuchungserlaubnis des Landesamts für Geologie und Bergbau (LGB) liege bereits vor. Für den Großteil des rund 150 Quadratkilometer großen Feldes, das Gebiete der kreisfreien Stadt Speyer, der kreisangehörigen Stadt Schifferstadt sowie des Landkreises Rhein-Pfalz bis zum angrenzenden Landkreis Bad Dürkheim umfasst, lägen bereits geologische Daten anderer Firmen vor, deren Zukauf man momentan prüfe. Darauf aufbauend plane man dann mit Geologen und Geophysikern die weitere Untersuchung des Geländes. Erst nach Vorliegen aller Daten könnten − voraussichtlich im Frühjahr 2023 − potentielle Standorte für Geothermieanlagen ermittelt werden. Für die Errichtung der Anlage seien dann noch einmal gesonderte Genehmigungsverfahren und ein bis zwei Jahre Bauzeit zu veranschlagen, so dass das gemeinsame Geothermiekraftwerk frühestens im Jahr 2025 ans Netz gehen könnte. 

In einer Beispielrechnung gehen die Stadtwerke bei einer Thermalwassertemperatur von 160 Grad, einer Fördermenge von 80 l/s und 8.000 Betriebsstunden pro Jahr von einer potentiellen Leistung des Kraftwerks von 3,6 MW und damit 29.000 MWh aus. Damit könnte der Strombedarf von etwa 8.000 Haushalten gedeckt werden. Die mögliche Wärmeleistung schätzen die Stadtwerke auf 30,3 MW. Die so erzeugten 242.000 MWh würden ausreichen, um 8.000 3-Zimmer-Wohnungen mit Wärme zu versorgen. Diese Zahlen gelten allerdings nur bei optimalen Bedingungen und können sich je nach Standort noch deutlich ändern, betonte eine Sprecherin der Stadtwerke. 

Man sei sehr zuversichtlich, dass das Projekt auch in der Bevölkerung gut angenommen werde, hieß es. Für Mai plane man zwei öffentliche Veranstaltungen, in denen über das Projekt informiert werden soll.

Der Oberrheingraben ist eine rund 300 km lange und 30 bis 40 km breite Senke zwischen Basel und Frankfurt, die durch geologische Verwerfungen entstanden ist. Der Bundesverband für Geothermie misst dem Gelände besondere Bedeutung bei. Das Grundwasser steige hier aus den angrenzenden Gebirgen Schwarzwald und Vogesen ab und im Grabeninneren aus der wärmeren Tiefe wieder auf. Im Oberrheingraben finde man daher in geringer Tiefe hohe Temperaturen, was ideale Voraussetzungen für die geothermische Nutzung bedeute.

Montag, 4.04.2022, 16:47 Uhr
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