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Energie & Management > Wasserstoff - Stadtwerke Jena Netze lässt H2-Readiness seiner Netze prüfen
Oberirdische Wasserstoffleitung im HYPOS-H2-Netz. Quelle: Zukunft Gas / Markus Kießling
Wasserstoff

Stadtwerke Jena Netze lässt H2-Readiness seiner Netze prüfen

Die Stadtwerke Jena Netze haben den Startschuss für die Umstellung ihres Gasverteilnetzes gegeben. Experten sollen das Netz auf Wasserstofftauglichkeit prüfen.
Bis 2045 will die Bundesrepublik Deutschland die Transformation seiner Gasnetze abgeschlossen haben. Die Stadt Jena will es zehn Jahre vorher schaffen. Die Netztochter der Stadtwerke Jena will erste Teilnetze deutlich früher auf 100 Prozent Wasserstoff umgestellt haben. Hierzu hat sich zusammen mit den Fachexperten der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH ihr Projekt "H2-Transformation" gestartet. Das Ziel der Partner: Bereits bis zum Jahr 2024 wollen sie einen konkreten Fahrplan aufgestellt haben, mit welchen Schritten sich das Gasnetz in Jena und Pößneck als Wasserstoffnetz weiter nutzen lässt. 

Jährlich befördert der Jenaer Netzbetreiber 7 Milliarden kWh Gas durch sein rund 540 Kilometer langes Erdgasnetz. Nun wollen die Stadtwerke Jena Netze, wie aus einer Mitteilung vom 6. März hervorgeht, ihre Gasinfrastruktur durch das DBI auf Wasserstofftauglichkeit prüfen lassen. Projektleiter Axel Gumprich zeigt sich zuversichtlich, dass bereits jetzt ein Großteil des Bestandes die Anforderungen zur Durchleitung von reinem Wasserstoff erfüllt. Er begründet dies mit den umfangreichen Investitionen der vergangenen Jahre, darunter das Programm zum Austausch von Stahlrohren gegen Gasleitungen aus Kunststoff.

Zum Hintergrund: Wasserstoff hat andere Eigenschaften als das mehrheitlich aus Methan bestehende Erdgas. Es ist deutlich leichter und flüchtiger, was andere Anforderungen an die Dichtigkeit von Leitungen und Armaturen stellt. Im Vergleich zum Erdgas ist der Heizwert von Wasserstoff zudem geringer, deshalb müssen die Leitungen größere Volumina transportieren, um die gleiche Energiemenge zu erreichen.

Auch Abnehmer bereits im Blick

Zudem sind die Stadtwerke Jena Netze eigener Aussage nach bereits im Austausch mit potenziellen Abnehmern von Wasserstoff. "Aus diesen Erkenntnissen zu den künftigen Wasserstoffbedarfen entwickeln wir in einem zweiten Projektteil Szenarien für künftige Umstellzonen", erklärte Gumprich. "So wollen wir schnellstmöglich die Versorgung unserer Netzkunden mit Wasserstoff sicherstellen." Zunehmend zeichne sich auch ab, dass bereits Ende der 2020er Jahre Wasserstoff aus den überregionalen Netzen zur Einspeisung in das eigene Leitungsnetz zur Verfügung stehen wird. Gumprich: "Ein schneller Markthochlauf in der Erzeugung und Beschaffung von Wasserstoff ist entscheidend dafür, dass der dringend benötigte alternative Energieträger in ausreichender Menge verfügbar sein wird.“ Unklar ist derzeit, ob und wann in der Region dezentrale Erzeugungsanlagen für Wasserstoff erstehen werden. 

Im dritten Projektteil wollen die Stadtwerke Jena Netze die nötigen technischen Anpassungsmaßnahmen erarbeiten, Investitionsbedarfe abschätzen und all diese Erkenntnisse in einen konkreten Maßnahmen- und Zeitplan zusammenführen.

Montag, 6.03.2023, 16:40 Uhr
Davina Spohn
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Oberirdische Wasserstoffleitung im HYPOS-H2-Netz. Quelle: Zukunft Gas / Markus Kießling
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Stadtwerke Jena Netze lässt H2-Readiness seiner Netze prüfen
Die Stadtwerke Jena Netze haben den Startschuss für die Umstellung ihres Gasverteilnetzes gegeben. Experten sollen das Netz auf Wasserstofftauglichkeit prüfen.
Bis 2045 will die Bundesrepublik Deutschland die Transformation seiner Gasnetze abgeschlossen haben. Die Stadt Jena will es zehn Jahre vorher schaffen. Die Netztochter der Stadtwerke Jena will erste Teilnetze deutlich früher auf 100 Prozent Wasserstoff umgestellt haben. Hierzu hat sich zusammen mit den Fachexperten der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH ihr Projekt "H2-Transformation" gestartet. Das Ziel der Partner: Bereits bis zum Jahr 2024 wollen sie einen konkreten Fahrplan aufgestellt haben, mit welchen Schritten sich das Gasnetz in Jena und Pößneck als Wasserstoffnetz weiter nutzen lässt. 

Jährlich befördert der Jenaer Netzbetreiber 7 Milliarden kWh Gas durch sein rund 540 Kilometer langes Erdgasnetz. Nun wollen die Stadtwerke Jena Netze, wie aus einer Mitteilung vom 6. März hervorgeht, ihre Gasinfrastruktur durch das DBI auf Wasserstofftauglichkeit prüfen lassen. Projektleiter Axel Gumprich zeigt sich zuversichtlich, dass bereits jetzt ein Großteil des Bestandes die Anforderungen zur Durchleitung von reinem Wasserstoff erfüllt. Er begründet dies mit den umfangreichen Investitionen der vergangenen Jahre, darunter das Programm zum Austausch von Stahlrohren gegen Gasleitungen aus Kunststoff.

Zum Hintergrund: Wasserstoff hat andere Eigenschaften als das mehrheitlich aus Methan bestehende Erdgas. Es ist deutlich leichter und flüchtiger, was andere Anforderungen an die Dichtigkeit von Leitungen und Armaturen stellt. Im Vergleich zum Erdgas ist der Heizwert von Wasserstoff zudem geringer, deshalb müssen die Leitungen größere Volumina transportieren, um die gleiche Energiemenge zu erreichen.

Auch Abnehmer bereits im Blick

Zudem sind die Stadtwerke Jena Netze eigener Aussage nach bereits im Austausch mit potenziellen Abnehmern von Wasserstoff. "Aus diesen Erkenntnissen zu den künftigen Wasserstoffbedarfen entwickeln wir in einem zweiten Projektteil Szenarien für künftige Umstellzonen", erklärte Gumprich. "So wollen wir schnellstmöglich die Versorgung unserer Netzkunden mit Wasserstoff sicherstellen." Zunehmend zeichne sich auch ab, dass bereits Ende der 2020er Jahre Wasserstoff aus den überregionalen Netzen zur Einspeisung in das eigene Leitungsnetz zur Verfügung stehen wird. Gumprich: "Ein schneller Markthochlauf in der Erzeugung und Beschaffung von Wasserstoff ist entscheidend dafür, dass der dringend benötigte alternative Energieträger in ausreichender Menge verfügbar sein wird.“ Unklar ist derzeit, ob und wann in der Region dezentrale Erzeugungsanlagen für Wasserstoff erstehen werden. 

Im dritten Projektteil wollen die Stadtwerke Jena Netze die nötigen technischen Anpassungsmaßnahmen erarbeiten, Investitionsbedarfe abschätzen und all diese Erkenntnisse in einen konkreten Maßnahmen- und Zeitplan zusammenführen.

Montag, 6.03.2023, 16:40 Uhr
Davina Spohn

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