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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Stadtwerke haben bei Lade-Services Ausbaubedarf
Quelle: Pixabay, Joenomias
Elektrofahrzeuge

Stadtwerke haben bei Lade-Services Ausbaubedarf

Elektromobilisten nutzen am häufigsten Ladeservices von EnBW und der Maingau Energie GmbH. Andere überregionale Energieversorger und Stadtwerke haben das Nachsehen. 
In seiner "eMSP Loyalty Studie" befragt das auf Elektromobilität spezialisierte Beratungs- und Marktforschungsunternehmen "UScale GmbH" regelmäßig 1.300 Elektroauto-Fahrerinnen und -Fahrern zu ihrem Nutzungsverhalten der in Deutschland bestehenden Lade-Services. "eMSP" steht für "E-Mobility Service Provider". 

Da die Anzahl der Ladestationen ausbaufähig sei, nutzen die Elektromobilisten zumeist Ladekarten und Lade-Apps mehrere Ladeservices. Hier machen die Marktforscher eine "deutliche Entwicklung" aus, wie Uscale-CEO Axel Sprenger anführt: "Der Markt konsolidiert." So hätten die Kunden 2021 noch durchschnittlich 3,4 Apps beziehungsweise Services aktiv genutzt und damit 25 % weniger als noch im Jahr zuvor (2020: 4,5 Apps).

Von den über 1.000 Anbietern würden dabei vor allem zwei Unternehmen hervorstechen: die Lade-Services "mobility+" von EnBW und "EinfachStromLaden" der Maingau Energie GmbH. Beide Anbieter kommen laut Uscale zusammen auf einen Marktanteil von 44 %. Die übrigen überregionalen Energieversorger kommen dagegen nur auf 9 % Marktanteil. 

Ladesäulenhersteller legten bei ihren Ladediensten leicht zu: von 12 % (2020) auf 18 % (2021). Verlierer an der Ladesäule sind dagegen laut der Analysten vor allem die übrigen überregionalen Energieversorger (9 %), Verzeichnisse (8 %) und Roaming-Ladedienste (6 %). Stadtwerke kommen auf einen Marktanteil von 14 % und hätten demnach auch noch Luft nach oben. 
 
Klarer Fall: Am häufigsten werden die Dienste der Energieversorger genutzt, darunter vor allem von EnBW und Maingau Energie. Die restlichen überregionalen Energieversorger machen nur 9 % der Nutzungen aus (zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: UScale GmbH

Überregionale Versorger haben laut Uscale mit geringer Abdeckung enttäuscht. Wo die Top-Anbieter mit Abdeckung und Zuverlässigkeit überzeugt hätten, enttäuschten Stadtwerke mit mangelnder Infrastruktur, so das Urteil der Analysten. Die OEM-Services insbesondere von Tesla hätten mit Zuverlässigkeit, Aktualität und Integration ins Fahrzeug zu kämpfen. Roaming-Ladedienste und Verzeichnisse würde dagegen akute Preisprobleme zu schaffen machen, so die Feststellung. Aber: "Der Preis allein ist kein Entscheidungskriterium, zumal er sich mittelfristig angleichen wird", erklärt Sprenger.

Einfache Handhabung wichtiger als Preis

Die E-Fahrer würden möglichst unkompliziert Strom tanken wollen, auch auf Reisen und im Ausland und idealerweise mit nur einer App. Touch Points würden die Markentreue fördern. "Wer zwei bis drei Mal pro Woche beim Laden Kontakt zu seinen Kunden habe, schaffe Vertrauen und festigt die Loyalität zur Marke", erklärt der CEO.

"Wenn die überregionalen Energielieferanten ihre Kunden anderen Anbietern im eMSP-Geschäft so bereitwillig überlassen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es den Top-Anbietern durch ein günstiges Gesamtpaket gelingt, diese Kunden auch bei der Versorgung der Privathaushalte abzuwerben", warnt Sprenger. Viele Stadtwerke seien sich dieser Gefahr überhaupt nicht bewusst.

Dienstag, 21.09.2021, 16:38 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Stadtwerke haben bei Lade-Services Ausbaubedarf
Quelle: Pixabay, Joenomias
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Stadtwerke haben bei Lade-Services Ausbaubedarf
Elektromobilisten nutzen am häufigsten Ladeservices von EnBW und der Maingau Energie GmbH. Andere überregionale Energieversorger und Stadtwerke haben das Nachsehen. 
In seiner "eMSP Loyalty Studie" befragt das auf Elektromobilität spezialisierte Beratungs- und Marktforschungsunternehmen "UScale GmbH" regelmäßig 1.300 Elektroauto-Fahrerinnen und -Fahrern zu ihrem Nutzungsverhalten der in Deutschland bestehenden Lade-Services. "eMSP" steht für "E-Mobility Service Provider". 

Da die Anzahl der Ladestationen ausbaufähig sei, nutzen die Elektromobilisten zumeist Ladekarten und Lade-Apps mehrere Ladeservices. Hier machen die Marktforscher eine "deutliche Entwicklung" aus, wie Uscale-CEO Axel Sprenger anführt: "Der Markt konsolidiert." So hätten die Kunden 2021 noch durchschnittlich 3,4 Apps beziehungsweise Services aktiv genutzt und damit 25 % weniger als noch im Jahr zuvor (2020: 4,5 Apps).

Von den über 1.000 Anbietern würden dabei vor allem zwei Unternehmen hervorstechen: die Lade-Services "mobility+" von EnBW und "EinfachStromLaden" der Maingau Energie GmbH. Beide Anbieter kommen laut Uscale zusammen auf einen Marktanteil von 44 %. Die übrigen überregionalen Energieversorger kommen dagegen nur auf 9 % Marktanteil. 

Ladesäulenhersteller legten bei ihren Ladediensten leicht zu: von 12 % (2020) auf 18 % (2021). Verlierer an der Ladesäule sind dagegen laut der Analysten vor allem die übrigen überregionalen Energieversorger (9 %), Verzeichnisse (8 %) und Roaming-Ladedienste (6 %). Stadtwerke kommen auf einen Marktanteil von 14 % und hätten demnach auch noch Luft nach oben. 
 
Klarer Fall: Am häufigsten werden die Dienste der Energieversorger genutzt, darunter vor allem von EnBW und Maingau Energie. Die restlichen überregionalen Energieversorger machen nur 9 % der Nutzungen aus (zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: UScale GmbH

Überregionale Versorger haben laut Uscale mit geringer Abdeckung enttäuscht. Wo die Top-Anbieter mit Abdeckung und Zuverlässigkeit überzeugt hätten, enttäuschten Stadtwerke mit mangelnder Infrastruktur, so das Urteil der Analysten. Die OEM-Services insbesondere von Tesla hätten mit Zuverlässigkeit, Aktualität und Integration ins Fahrzeug zu kämpfen. Roaming-Ladedienste und Verzeichnisse würde dagegen akute Preisprobleme zu schaffen machen, so die Feststellung. Aber: "Der Preis allein ist kein Entscheidungskriterium, zumal er sich mittelfristig angleichen wird", erklärt Sprenger.

Einfache Handhabung wichtiger als Preis

Die E-Fahrer würden möglichst unkompliziert Strom tanken wollen, auch auf Reisen und im Ausland und idealerweise mit nur einer App. Touch Points würden die Markentreue fördern. "Wer zwei bis drei Mal pro Woche beim Laden Kontakt zu seinen Kunden habe, schaffe Vertrauen und festigt die Loyalität zur Marke", erklärt der CEO.

"Wenn die überregionalen Energielieferanten ihre Kunden anderen Anbietern im eMSP-Geschäft so bereitwillig überlassen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es den Top-Anbietern durch ein günstiges Gesamtpaket gelingt, diese Kunden auch bei der Versorgung der Privathaushalte abzuwerben", warnt Sprenger. Viele Stadtwerke seien sich dieser Gefahr überhaupt nicht bewusst.

Dienstag, 21.09.2021, 16:38 Uhr
Davina Spohn

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