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Energie & Management > Beteiligung - Stadtwerke gehören jetzt wieder ganz der Stadt
Bild: Joachim Wendler / Fotolia
Beteiligung

Stadtwerke gehören jetzt wieder ganz der Stadt

Die Stadt Radevormwald (Nordrhein-Westfalen) hat die Anteile von Innogy SE an den Stadtwerken (SWR) übernommen. Die Kommune ist damit wieder 100-prozentige Anteilseignerin.
Bisher hielt die Stadt 50,1 % der Anteile, der Vertragspartner Innogy 49,9 %. Im Jahr 1998 hatte Radevormwald die Anteile an die RWE Energie Aktiengesellschaft verkauft, war aber Mehrheitseigentümer geblieben. 2016 gingen die Anteile von RWE auf Innogy über.

Durch die Aufspaltung von Innogy und einen geplanten Wechsel der Anteile zu Eon bot sich 2019 schließlich für die Kommune die Möglichkeit, eine „Change-of-Control-Klausel“ zu ziehen, also eine Änderung der Beteiligungsverhältnisse herbeizuführen. Durch diese Klausel im Gesellschaftsvertrag konnte man die Anteile wieder übernehmen. Im Dezember 2019 fasste der Stadtrat dazu den einstimmigen Beschluss. Jetzt gab Bürgermeister Johannes Mans in einer Mitteilung den Vollzug des Rückkaufs bekannt.

„Wir bedanken uns bei unseren früheren Vertragspartnern für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit“, erklärte Mans dazu. 22 Jahre hätten die Vertreter der Gesellschafter die Geschicke der SWR über Entscheidungen im Aufsichtsrat maßgeblich mitbestimmt. Es habe immer eine sachliche und von Erfolg geprägte Kooperation gegeben, betonte der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Dietmar Busch, der diese Aufgabe auch weiterhin innehaben wird.

Digitalisierung und Dekarbonisierung

Geplant ist, die SWR in Eigenregie zu führen und vorerst keinen weiteren strategischen Partner zu suchen. Ausschließen will man eine Kooperation in der ferneren Zukunft allerdings nicht. Über die zukünftige Zusammensetzung des Aufsichtsgremiums und auch die weitere Begleitung des jetzt stadteigenen Unternehmens soll in der März-Sitzung des Stadtrates entschieden werden.

SWR-Geschäftsführer Thomas Behler sieht neben den klassischen Geschäftsfeldern Strom, Gas und Wasser zukünftige Aktivitäten bei der Digitalisierung und Dekarbonisierung. „Ich erwarte durch den Rückkauf der Anteile eine tiefgreifende thematische und organisatorische Neuausrichtung der Gesellschaft“, erklärte Behler. Der Begriff Digitalisierung umfasse dabei die Breitbandanbindung sowie die Datenerfassung und -verwertung aus dem öffentlichen Raum, also die Ãœberführung der Stadt zur Smart City.

Auch die Weiterentwicklung der Wärmeversorgung Radevormwald steht auf der Agenda. Man wolle den bereits 2012 eingeschlagenen Weg hin zur Regionalität und Nachhaltigkeit weiter vorantreiben, so Behler.

Montag, 25.01.2021, 11:31 Uhr
Günter Drewnitzky
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Stadtwerke gehören jetzt wieder ganz der Stadt
Die Stadt Radevormwald (Nordrhein-Westfalen) hat die Anteile von Innogy SE an den Stadtwerken (SWR) übernommen. Die Kommune ist damit wieder 100-prozentige Anteilseignerin.
Bisher hielt die Stadt 50,1 % der Anteile, der Vertragspartner Innogy 49,9 %. Im Jahr 1998 hatte Radevormwald die Anteile an die RWE Energie Aktiengesellschaft verkauft, war aber Mehrheitseigentümer geblieben. 2016 gingen die Anteile von RWE auf Innogy über.

Durch die Aufspaltung von Innogy und einen geplanten Wechsel der Anteile zu Eon bot sich 2019 schließlich für die Kommune die Möglichkeit, eine „Change-of-Control-Klausel“ zu ziehen, also eine Änderung der Beteiligungsverhältnisse herbeizuführen. Durch diese Klausel im Gesellschaftsvertrag konnte man die Anteile wieder übernehmen. Im Dezember 2019 fasste der Stadtrat dazu den einstimmigen Beschluss. Jetzt gab Bürgermeister Johannes Mans in einer Mitteilung den Vollzug des Rückkaufs bekannt.

„Wir bedanken uns bei unseren früheren Vertragspartnern für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit“, erklärte Mans dazu. 22 Jahre hätten die Vertreter der Gesellschafter die Geschicke der SWR über Entscheidungen im Aufsichtsrat maßgeblich mitbestimmt. Es habe immer eine sachliche und von Erfolg geprägte Kooperation gegeben, betonte der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Dietmar Busch, der diese Aufgabe auch weiterhin innehaben wird.

Digitalisierung und Dekarbonisierung

Geplant ist, die SWR in Eigenregie zu führen und vorerst keinen weiteren strategischen Partner zu suchen. Ausschließen will man eine Kooperation in der ferneren Zukunft allerdings nicht. Über die zukünftige Zusammensetzung des Aufsichtsgremiums und auch die weitere Begleitung des jetzt stadteigenen Unternehmens soll in der März-Sitzung des Stadtrates entschieden werden.

SWR-Geschäftsführer Thomas Behler sieht neben den klassischen Geschäftsfeldern Strom, Gas und Wasser zukünftige Aktivitäten bei der Digitalisierung und Dekarbonisierung. „Ich erwarte durch den Rückkauf der Anteile eine tiefgreifende thematische und organisatorische Neuausrichtung der Gesellschaft“, erklärte Behler. Der Begriff Digitalisierung umfasse dabei die Breitbandanbindung sowie die Datenerfassung und -verwertung aus dem öffentlichen Raum, also die Ãœberführung der Stadt zur Smart City.

Auch die Weiterentwicklung der Wärmeversorgung Radevormwald steht auf der Agenda. Man wolle den bereits 2012 eingeschlagenen Weg hin zur Regionalität und Nachhaltigkeit weiter vorantreiben, so Behler.

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