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Energie & Management > Klimaschutz - Stadtwerk korrigiert CO2-Bilanz nach oben
Quelle: Fotolia/bluedesign
Klimaschutz

Stadtwerk korrigiert CO2-Bilanz nach oben

Es hat seine Tücken, eine unternehmerische Klimabilanz zu erstellen: Das zeigt ein aktuelles Beispiel der Stadtwerke Konstanz.

Die Stadtwerke Konstanz haben sich bei ihrer ersten Klimabilanz um den Faktor 3,5 zu ihren Gunsten verrechnet. Das Unternehmen räumte am 28. Juli gegenüber unserer Redaktion und gegenüber dem Aufsichtsrat von sich aus ein Versehen ein und entschuldigte sich. Der Fehler sei aufgrund eines falschen Formelbezugs entstanden.

Gemäß den neuen Zahlen verantwortete das am breitesten aufgestellte Stadtwerk 2019 insgesamt den Ausstoß von etwas mehr als 233.000 Tonnen (t) CO2-Äquivalenten.

In der Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2020 Mitte Juli hatte Geschäftsführer Norbert Reuter erstmals einen "Fortschrittsbericht" mit einer Treibhausgasbilanz vorgestellt. Als Betrachtungszeitraum wählte das Unternehmen das Jahr 2019, "um eine möglichst aussagekräftige Basis zu haben", wie es in dem Bericht heißt. Denn zum einen sei die Emissionsbilanz für 2020 noch nicht final erstellt, zum anderen seien die Zahlen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie stark beeinflusst und daher nicht repräsentativ. Historische Vergleiche lassen sich also noch nicht ziehen. Zunächst war noch von insgesamt etwas mehr als 66.000 t CO2-Gesamtausstoß die Rede gewesen, zweieinhalb Mal weniger als gegenwärtig.

Nun schlagen die indirekten, vor- und nachgelagerten Emissionen des Versorgers von 2019 statt mit 31.000 t mit 198.000 t zu Buche. Damit zeigen sie sich als der weitaus größere Bestandteil der Gesamtbilanz als der direkte Ausstoß, der nach wie vor mit knapp 35.000 t angegeben wird.

Nach oben korrigiert wurde innerhalb der indirekten Emissionen die Nutzung verkaufter Güter mit gut 173.000 t. Zu den indirekten Emissionen zählen auch jene der Herstellung und Lieferung erworbener Kapitalgüter, wie Maschinen, Immobilien und Fahrzeugen. Die direkten Ausstöße stammen vor allem von den Blockheizkraftwerken und Heizkesseln sowie den Schiffen und Linienbussen. Die Stadt Konstanz will schon 2035 klimaneutral werden. Sie hält an den Stadtwerken 100 %.

Die korrigierte Fassung des "Fortschrittsberichts 2019" ist auf der Unternehmenswebsite nachzulesen.


Donnerstag, 29.07.2021, 12:11 Uhr
Georg Eble
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Klimaschutz
Stadtwerk korrigiert CO2-Bilanz nach oben
Es hat seine Tücken, eine unternehmerische Klimabilanz zu erstellen: Das zeigt ein aktuelles Beispiel der Stadtwerke Konstanz.

Die Stadtwerke Konstanz haben sich bei ihrer ersten Klimabilanz um den Faktor 3,5 zu ihren Gunsten verrechnet. Das Unternehmen räumte am 28. Juli gegenüber unserer Redaktion und gegenüber dem Aufsichtsrat von sich aus ein Versehen ein und entschuldigte sich. Der Fehler sei aufgrund eines falschen Formelbezugs entstanden.

Gemäß den neuen Zahlen verantwortete das am breitesten aufgestellte Stadtwerk 2019 insgesamt den Ausstoß von etwas mehr als 233.000 Tonnen (t) CO2-Äquivalenten.

In der Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2020 Mitte Juli hatte Geschäftsführer Norbert Reuter erstmals einen "Fortschrittsbericht" mit einer Treibhausgasbilanz vorgestellt. Als Betrachtungszeitraum wählte das Unternehmen das Jahr 2019, "um eine möglichst aussagekräftige Basis zu haben", wie es in dem Bericht heißt. Denn zum einen sei die Emissionsbilanz für 2020 noch nicht final erstellt, zum anderen seien die Zahlen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie stark beeinflusst und daher nicht repräsentativ. Historische Vergleiche lassen sich also noch nicht ziehen. Zunächst war noch von insgesamt etwas mehr als 66.000 t CO2-Gesamtausstoß die Rede gewesen, zweieinhalb Mal weniger als gegenwärtig.

Nun schlagen die indirekten, vor- und nachgelagerten Emissionen des Versorgers von 2019 statt mit 31.000 t mit 198.000 t zu Buche. Damit zeigen sie sich als der weitaus größere Bestandteil der Gesamtbilanz als der direkte Ausstoß, der nach wie vor mit knapp 35.000 t angegeben wird.

Nach oben korrigiert wurde innerhalb der indirekten Emissionen die Nutzung verkaufter Güter mit gut 173.000 t. Zu den indirekten Emissionen zählen auch jene der Herstellung und Lieferung erworbener Kapitalgüter, wie Maschinen, Immobilien und Fahrzeugen. Die direkten Ausstöße stammen vor allem von den Blockheizkraftwerken und Heizkesseln sowie den Schiffen und Linienbussen. Die Stadt Konstanz will schon 2035 klimaneutral werden. Sie hält an den Stadtwerken 100 %.

Die korrigierte Fassung des "Fortschrittsberichts 2019" ist auf der Unternehmenswebsite nachzulesen.


Donnerstag, 29.07.2021, 12:11 Uhr
Georg Eble

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