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Energie & Management > Beteiligung - Stadt Velbert kauft Westenergie restliche Stadtwerke-Anteile ab
Quelle: Shutterstock / Rido
Beteiligung

Stadt Velbert kauft Westenergie restliche Stadtwerke-Anteile ab

Den Kurs der Stadtwerke Velbert bestimmt ab sofort wieder ausschließlich die Kommune. Die Stadt hat in der letzten Oktober-Woche die Anteile der Eon-Tochter Westenergie übernommen.
Die alten Beteiligungen des Energiekonzerns RWE an kommunalen Versorgern gehören nach und nach der Geschichte an. Die Stadt Velbert hat jetzt die restlichen Anteile aus fremder Hand übernommen und führt die Stadtwerke der Kommune zwischen Rhein und Ruhr wieder in Eigenregie. 2003 war RWE Miteigentümer geworden.

Als Spätfolge des 2019 abgeschlossenen Innogy-Deals von RWE und Eon hat die Stadt in der letzten Oktoberwoche die Möglichkeit genutzt und von der „Change of control“-Klausel Gebrauch gemacht. Weil RWE mit dem Innogy-Verkauf an Eon zugleich seine Stadtwerke-Anteile (usprünglich 49,9 %) übertragen hatte, eröffnete sich wegen des Eigentümerwechsels auch in Velbert die Möglichkeit zum Rückkauf. Einigen musste die Kommune sich nun mit Westenergie, der für Energiedienstleistungen und Verteilnetze zuständigen Eon-Tochter.

Westenergie war zuletzt noch mit 30,4 % an der Stadtwerke GmbH beteiligt, nachdem Innogy sich bereits zu Beginn 2018 von 19,5 % der Anteile getrennt hatte. Für Westenergie drückte die Vorstandsvorsitzende Katherina Reiche ihr Bedauern über die Entscheidung der Stadt, aber zugleich das Verständnis aus, dass Velbert die „Energieversorgung künftig noch stärker in eigener Hand betreiben“ wolle.

Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Freitag stellte den neu gewonnenen „Handlungsspielraum“ heraus, der angesichts der herausfordernden Energiewende und der „Marktmacht einzelner Konzerne im Netz- und im Vertriebsbereich“ von Bedeutung sei. Ähnliche Schritte zum Rückkauf von Stadtwerke-Anteilen hatten zuletzt zum Beispiel die Nachbarkommunen Neuss, Meerbusch und Willich unternommen.

Westenergie hat in den knapp zwei Jahre dauernden Verhandlungen durchaus attraktive Gegenwerte für seine Anteile erhalten. So geht das 110-kV-Netz der Stadtwerke und damit die vorgelagerte Stromversorgung an den konzerneigenen Verteilnetzbetreiber Westnetz über. Wasserversorger für einen Großteil der gut 80.000 Menschen in Velbert bleibt das Westenergie-Unternehmen RWW. Und schließlich wickeln Eon und Westenergie für die Stadtwerke die Abrechnungen für Strom, Gas und Wasser ab. Katherina Reiche spricht in einer Mitteilung insgesamt von einer „vernünftigen Lösung“.

Die Stadt Velbert hält nun 100 % an den Stadtwerken über die eigene Beteiligungsverwaltungsgesellschaft (BVG, 89,9 %) und die Technischen Betriebe Velbert AÖR (TBV, 10,1 %). Mit dem Rückkauf gelinge den Stadtwerken „die klare Fokussierung auf Velbert“, so Freitag. Dazu sei das Unternehmen nun frei in seiner Wahl von Innovations- und Technologiepartnern und könne das Ziel einer klimaneutralen Stadt aktiv angehen.

Donnerstag, 28.10.2021, 13:48 Uhr
Volker Stephan
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Beteiligung
Stadt Velbert kauft Westenergie restliche Stadtwerke-Anteile ab
Den Kurs der Stadtwerke Velbert bestimmt ab sofort wieder ausschließlich die Kommune. Die Stadt hat in der letzten Oktober-Woche die Anteile der Eon-Tochter Westenergie übernommen.
Die alten Beteiligungen des Energiekonzerns RWE an kommunalen Versorgern gehören nach und nach der Geschichte an. Die Stadt Velbert hat jetzt die restlichen Anteile aus fremder Hand übernommen und führt die Stadtwerke der Kommune zwischen Rhein und Ruhr wieder in Eigenregie. 2003 war RWE Miteigentümer geworden.

Als Spätfolge des 2019 abgeschlossenen Innogy-Deals von RWE und Eon hat die Stadt in der letzten Oktoberwoche die Möglichkeit genutzt und von der „Change of control“-Klausel Gebrauch gemacht. Weil RWE mit dem Innogy-Verkauf an Eon zugleich seine Stadtwerke-Anteile (usprünglich 49,9 %) übertragen hatte, eröffnete sich wegen des Eigentümerwechsels auch in Velbert die Möglichkeit zum Rückkauf. Einigen musste die Kommune sich nun mit Westenergie, der für Energiedienstleistungen und Verteilnetze zuständigen Eon-Tochter.

Westenergie war zuletzt noch mit 30,4 % an der Stadtwerke GmbH beteiligt, nachdem Innogy sich bereits zu Beginn 2018 von 19,5 % der Anteile getrennt hatte. Für Westenergie drückte die Vorstandsvorsitzende Katherina Reiche ihr Bedauern über die Entscheidung der Stadt, aber zugleich das Verständnis aus, dass Velbert die „Energieversorgung künftig noch stärker in eigener Hand betreiben“ wolle.

Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Freitag stellte den neu gewonnenen „Handlungsspielraum“ heraus, der angesichts der herausfordernden Energiewende und der „Marktmacht einzelner Konzerne im Netz- und im Vertriebsbereich“ von Bedeutung sei. Ähnliche Schritte zum Rückkauf von Stadtwerke-Anteilen hatten zuletzt zum Beispiel die Nachbarkommunen Neuss, Meerbusch und Willich unternommen.

Westenergie hat in den knapp zwei Jahre dauernden Verhandlungen durchaus attraktive Gegenwerte für seine Anteile erhalten. So geht das 110-kV-Netz der Stadtwerke und damit die vorgelagerte Stromversorgung an den konzerneigenen Verteilnetzbetreiber Westnetz über. Wasserversorger für einen Großteil der gut 80.000 Menschen in Velbert bleibt das Westenergie-Unternehmen RWW. Und schließlich wickeln Eon und Westenergie für die Stadtwerke die Abrechnungen für Strom, Gas und Wasser ab. Katherina Reiche spricht in einer Mitteilung insgesamt von einer „vernünftigen Lösung“.

Die Stadt Velbert hält nun 100 % an den Stadtwerken über die eigene Beteiligungsverwaltungsgesellschaft (BVG, 89,9 %) und die Technischen Betriebe Velbert AÖR (TBV, 10,1 %). Mit dem Rückkauf gelinge den Stadtwerken „die klare Fokussierung auf Velbert“, so Freitag. Dazu sei das Unternehmen nun frei in seiner Wahl von Innovations- und Technologiepartnern und könne das Ziel einer klimaneutralen Stadt aktiv angehen.

Donnerstag, 28.10.2021, 13:48 Uhr
Volker Stephan

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