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Energie & Management > Mobilität - Staatssekretär für Technologieoffenheit bei Verkehrswende
Bild: Fotolia, lassedesignen
Mobilität

Staatssekretär für Technologieoffenheit bei Verkehrswende

Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger erteilte im Rahmen einer Online-Konferenz der Förderung der Ladeinfrastruktur nach dem Gießkannen-Prinzip eine Absage.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Bestands an Elektrofahrzeugen hält Steffen Bilger (CDU) den derzeitigen Umfang der Ladeinfrastruktur in Deutschland für ausreichend. Das sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium im Rahmen der Online-Konferenz „GVS Connect 2021“.

Nach seinen Angaben sind hierzulande derzeit 633.000 Autos mit Elektroantrieb unterwegs. Damit hat die Bundesregierung ihr ursprüngliches Ziel, eine Million E-Autos bis 2020 auf die Straßen zu bringen deutlich verfehlt. Für ihr neues Ziel bleibt allerdings noch etwas Zeit. Bis 2030 soll der bundesweite E-Fuhrpark auf 7 bis 10 Mio. Fahrzeuge anwachsen. „Dafür müssen wir dann bei der Ladeinfrastruktur richtig Gas geben“, so Bilger.

Solange der wirtschaftliche Betrieb der Ladeinfrastruktur noch nicht möglich sei, werde der Staat entsprechende Unterstützung gewähren. Für den Ausbau stelle die Bundesregierung umfangreiche Haushaltsmittel zur Verfügung: 3,5 Mrd. Euro bis 2030 im Rahmen des Masterplans Ladeinfrastruktur und weitere 500 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket. Von einer Förderung nach dem Gießkannen-Prinzip habe sich die Bundesregierung allerdings verabschiedet. „Jetzt schauen wir eher, wo die Flächen sind, die noch zu versorgen sind. Dahin wird die Förderung gehen“, so Bilger.

Neben der öffentlichen wird auch die private Ladeinfrastruktur gefördert – mit 200 Mio. Euro. Die Flut entsprechender Anträge – Bilger sprach von 150.000 Anträgen für 890.000 Ladepunkte – lasse auf eines der wesentlichen Hemmnisse für das Hochlaufen der Elektromobilität schließen: die fehlende Ladevorrichtung im oder am eigenen Haus.

Noch viel Entwicklungsarbeit bei synthetischen Kraftstoffen zu leisten

Angesichts der Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts für die Neuzulassungen im Dezember 2020 zeigte sich der Staatssekretär allerdings sehr erfreut und optimistisch: 83.000 Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb seien Ende des vergangenen Jahres zum Bestand hinzugekommen. Allerdings unterschied Bilder nicht zwischen reinem Elektroantrieb und Plug-in-Hybriden. Nach offiziellen Angaben der Behörde in Flensburg wurden 43.671 Elektro-PKW neu zugelassen. In der Kategorie Hybridfahrzeuge waren es 81.108, davon 39.107 Plug-in-Hybride.

Bilger betonte in seinem Vortrag, die Elektromobilität mit Pkw sei zwar ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor. Genauso wichtig sei aber auch die Umstellung des Schwerlastverkehrs von Diesel auf umweltfreundliche Antriebe. „Hier setzen wir stark auf den Wasserstoff-LKW“, so der Staatssekretär.

Gleichzeitig erklärte er, dass zu einer erfolgreichen Verkehrswende auch die Technologieoffenheit gehöre. Bei den synthetischen Kraftstoffen sei allerdings noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten, um zur Produktion großer Mengen zu kommen. „Dann können wir die vielen Millionen Fahrzeuge, die noch mit Verbrenner unterwegs sind, klimafreundlicher machen“, so Bilger. Auch dafür stehen Fördermittel zur Verfügung. Von „mehreren hundert Millionen“ sprach der CDU-Politiker.

Zur gelebten Technologieoffenheit gehört nach Bilgers Überzeugung auch die Gasmobilität, die große Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Verbrenner habe. „Da gibt es viele tolle Ansätze für LKW und Busse, die mit Biogas unterwegs sind“, schwärmte der Staatssekretär.

Mittwoch, 3.02.2021, 16:57 Uhr
Fritz Wilhelm
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Staatssekretär für Technologieoffenheit bei Verkehrswende
Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger erteilte im Rahmen einer Online-Konferenz der Förderung der Ladeinfrastruktur nach dem Gießkannen-Prinzip eine Absage.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Bestands an Elektrofahrzeugen hält Steffen Bilger (CDU) den derzeitigen Umfang der Ladeinfrastruktur in Deutschland für ausreichend. Das sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium im Rahmen der Online-Konferenz „GVS Connect 2021“.

Nach seinen Angaben sind hierzulande derzeit 633.000 Autos mit Elektroantrieb unterwegs. Damit hat die Bundesregierung ihr ursprüngliches Ziel, eine Million E-Autos bis 2020 auf die Straßen zu bringen deutlich verfehlt. Für ihr neues Ziel bleibt allerdings noch etwas Zeit. Bis 2030 soll der bundesweite E-Fuhrpark auf 7 bis 10 Mio. Fahrzeuge anwachsen. „Dafür müssen wir dann bei der Ladeinfrastruktur richtig Gas geben“, so Bilger.

Solange der wirtschaftliche Betrieb der Ladeinfrastruktur noch nicht möglich sei, werde der Staat entsprechende Unterstützung gewähren. Für den Ausbau stelle die Bundesregierung umfangreiche Haushaltsmittel zur Verfügung: 3,5 Mrd. Euro bis 2030 im Rahmen des Masterplans Ladeinfrastruktur und weitere 500 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket. Von einer Förderung nach dem Gießkannen-Prinzip habe sich die Bundesregierung allerdings verabschiedet. „Jetzt schauen wir eher, wo die Flächen sind, die noch zu versorgen sind. Dahin wird die Förderung gehen“, so Bilger.

Neben der öffentlichen wird auch die private Ladeinfrastruktur gefördert – mit 200 Mio. Euro. Die Flut entsprechender Anträge – Bilger sprach von 150.000 Anträgen für 890.000 Ladepunkte – lasse auf eines der wesentlichen Hemmnisse für das Hochlaufen der Elektromobilität schließen: die fehlende Ladevorrichtung im oder am eigenen Haus.

Noch viel Entwicklungsarbeit bei synthetischen Kraftstoffen zu leisten

Angesichts der Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts für die Neuzulassungen im Dezember 2020 zeigte sich der Staatssekretär allerdings sehr erfreut und optimistisch: 83.000 Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb seien Ende des vergangenen Jahres zum Bestand hinzugekommen. Allerdings unterschied Bilder nicht zwischen reinem Elektroantrieb und Plug-in-Hybriden. Nach offiziellen Angaben der Behörde in Flensburg wurden 43.671 Elektro-PKW neu zugelassen. In der Kategorie Hybridfahrzeuge waren es 81.108, davon 39.107 Plug-in-Hybride.

Bilger betonte in seinem Vortrag, die Elektromobilität mit Pkw sei zwar ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor. Genauso wichtig sei aber auch die Umstellung des Schwerlastverkehrs von Diesel auf umweltfreundliche Antriebe. „Hier setzen wir stark auf den Wasserstoff-LKW“, so der Staatssekretär.

Gleichzeitig erklärte er, dass zu einer erfolgreichen Verkehrswende auch die Technologieoffenheit gehöre. Bei den synthetischen Kraftstoffen sei allerdings noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten, um zur Produktion großer Mengen zu kommen. „Dann können wir die vielen Millionen Fahrzeuge, die noch mit Verbrenner unterwegs sind, klimafreundlicher machen“, so Bilger. Auch dafür stehen Fördermittel zur Verfügung. Von „mehreren hundert Millionen“ sprach der CDU-Politiker.

Zur gelebten Technologieoffenheit gehört nach Bilgers Überzeugung auch die Gasmobilität, die große Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Verbrenner habe. „Da gibt es viele tolle Ansätze für LKW und Busse, die mit Biogas unterwegs sind“, schwärmte der Staatssekretär.

Mittwoch, 3.02.2021, 16:57 Uhr
Fritz Wilhelm

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