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Energie & Management > Stadtwerke - Spitzenposten bei den Technischen Werken Naumburg neu besetzt
Quelle: E&M /Jonas Rosenberger
Stadtwerke

Spitzenposten bei den Technischen Werken Naumburg neu besetzt

Mit kaufmännischer Expertise versuchen die gebeutelten Technischen Werke Naumburg, wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. Der neue Chef hat einen kurzen Anreiseweg.
Seit Jahresbeginn ist die Führungsfrage beim Versorger in der Domstadt geklärt: Holger Rudert (43) hat die vakante Leitungsposition bei den Technischen Werken in Naumburg (TWN) übernommen. Für den gelernten Bankkaufmann und Volkswirt ist es lediglich eine kleine Veränderung, räumlich betrachtet. Seine letzte Stelle war die des kaufmännischen Leiters bei der Energieversorgung im benachbarten Apolda. Bis zum neuen Tätigkeitsort sind es nicht mehr als 30 Auto-Kilometer und der Sprung über die Landesgrenze von Thüringen nach Sachsen-Anhalt.

Inhaltlich steht der neue Geschäftsführer gleichwohl vor großen Herausforderungen. Er soll die TWN nach einem verlustreichen Jahr wieder in die Gewinnzone führen. Anfang Mai 2022 hatte die Stadt als Mehrheitsgesellschafterin der TWN 3 Millionen Euro als Bürgschaft zur Verfügung stellen müssen (wir berichteten). Offenbar wegen verspätet vorgenommener Energieeinkäufe war der Versorger seinerzeit nicht mehr in der Lage, die Preissprünge an den Märkten aus eigener Kraft zu stemmen.

Holger Rudert mit Hoffnung auf Rückkehr in die Gewinnzone

Für eine mittelfristig greifende Strategie sei es zu früh, sagte Holger Rudert im Gespräch mit unserer Redaktion. "Aktuell arbeite ich mich noch ein", so der TWN-Chef. Er habe allerdings die Hoffnung, mit dem Unternehmen über die "schwarze Null" hinaus bald wieder in die Gewinnzone zu kommen. Die Voraussetzungen dafür sind nach Ansicht der Stadt Naumburg, die 51 Prozent an den TWN hält, gegeben. Eine Sprecherin der Kommune sagte auf Anfrage, die Technischen Werke "sind saniert".

Einen Teil zur finanziellen Konsolidierung hatten auch die Personalentscheidungen des vergangenen Jahres beigetragen. Die Verträge mit den beiden Geschäftsführern Detlef Apel und Ulrich Klose, denen die Verantwortung für die Energiegeschäfte oblagen, liefen Ende August ohne die oft übliche Verlängerung aus. Die Stadt hatte sich mit den TWN-Mitgesellschaftern – EnviaM (47 Prozent) und Stadtwerke Aachen (2 Prozent) – auf eine Anschlussregelung mit nur noch einem Geschäftsführer verständigt.

Während Apel als Geschäftsführer der Kurbetriebsgesellschaft Naumburg/Bad Kösen (Kubi) im Unternehmensverbund der Stadt verblieb, wandte Klose sich neuen Aufgaben zu. Apel musste aber gleich zu Beginn seiner neuen Tätigkeit eine für die Stadtgesellschaft bittere Nachricht verkünden. Das einzige öffentliche Bad Naumburgs, das Bulabana, schließt nach 21 Jahren zum 1. April 2023 seine Pforten.

Oberbürgermeister Armin Müller (CDU) bedauerte die Entscheidung, begründete sie mit einem umfangreichen Reparaturbedarf, der sich angestaut habe und aktuell nicht zu finanzieren sei. "Die Beseitigung des Sanierungsstaus des Bades in Millionenhöhe ist Grundvoraussetzung für eine spätere Wiedereröffnung, damit der künftige Betrieb auf sicherer Basis erfolgen kann", so Müller. Die Kurbetriebsgesellschaft ist allein nicht in der Lage, das Bad in Schuss zu bringen, hat sie doch als Trägergesellschaft der TWN auch unter dem Millionenverlust des Versorgers zu leiden.

Dienstag, 31.01.2023, 15:06 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: E&M /Jonas Rosenberger
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Spitzenposten bei den Technischen Werken Naumburg neu besetzt
Mit kaufmännischer Expertise versuchen die gebeutelten Technischen Werke Naumburg, wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. Der neue Chef hat einen kurzen Anreiseweg.
Seit Jahresbeginn ist die Führungsfrage beim Versorger in der Domstadt geklärt: Holger Rudert (43) hat die vakante Leitungsposition bei den Technischen Werken in Naumburg (TWN) übernommen. Für den gelernten Bankkaufmann und Volkswirt ist es lediglich eine kleine Veränderung, räumlich betrachtet. Seine letzte Stelle war die des kaufmännischen Leiters bei der Energieversorgung im benachbarten Apolda. Bis zum neuen Tätigkeitsort sind es nicht mehr als 30 Auto-Kilometer und der Sprung über die Landesgrenze von Thüringen nach Sachsen-Anhalt.

Inhaltlich steht der neue Geschäftsführer gleichwohl vor großen Herausforderungen. Er soll die TWN nach einem verlustreichen Jahr wieder in die Gewinnzone führen. Anfang Mai 2022 hatte die Stadt als Mehrheitsgesellschafterin der TWN 3 Millionen Euro als Bürgschaft zur Verfügung stellen müssen (wir berichteten). Offenbar wegen verspätet vorgenommener Energieeinkäufe war der Versorger seinerzeit nicht mehr in der Lage, die Preissprünge an den Märkten aus eigener Kraft zu stemmen.

Holger Rudert mit Hoffnung auf Rückkehr in die Gewinnzone

Für eine mittelfristig greifende Strategie sei es zu früh, sagte Holger Rudert im Gespräch mit unserer Redaktion. "Aktuell arbeite ich mich noch ein", so der TWN-Chef. Er habe allerdings die Hoffnung, mit dem Unternehmen über die "schwarze Null" hinaus bald wieder in die Gewinnzone zu kommen. Die Voraussetzungen dafür sind nach Ansicht der Stadt Naumburg, die 51 Prozent an den TWN hält, gegeben. Eine Sprecherin der Kommune sagte auf Anfrage, die Technischen Werke "sind saniert".

Einen Teil zur finanziellen Konsolidierung hatten auch die Personalentscheidungen des vergangenen Jahres beigetragen. Die Verträge mit den beiden Geschäftsführern Detlef Apel und Ulrich Klose, denen die Verantwortung für die Energiegeschäfte oblagen, liefen Ende August ohne die oft übliche Verlängerung aus. Die Stadt hatte sich mit den TWN-Mitgesellschaftern – EnviaM (47 Prozent) und Stadtwerke Aachen (2 Prozent) – auf eine Anschlussregelung mit nur noch einem Geschäftsführer verständigt.

Während Apel als Geschäftsführer der Kurbetriebsgesellschaft Naumburg/Bad Kösen (Kubi) im Unternehmensverbund der Stadt verblieb, wandte Klose sich neuen Aufgaben zu. Apel musste aber gleich zu Beginn seiner neuen Tätigkeit eine für die Stadtgesellschaft bittere Nachricht verkünden. Das einzige öffentliche Bad Naumburgs, das Bulabana, schließt nach 21 Jahren zum 1. April 2023 seine Pforten.

Oberbürgermeister Armin Müller (CDU) bedauerte die Entscheidung, begründete sie mit einem umfangreichen Reparaturbedarf, der sich angestaut habe und aktuell nicht zu finanzieren sei. "Die Beseitigung des Sanierungsstaus des Bades in Millionenhöhe ist Grundvoraussetzung für eine spätere Wiedereröffnung, damit der künftige Betrieb auf sicherer Basis erfolgen kann", so Müller. Die Kurbetriebsgesellschaft ist allein nicht in der Lage, das Bad in Schuss zu bringen, hat sie doch als Trägergesellschaft der TWN auch unter dem Millionenverlust des Versorgers zu leiden.

Dienstag, 31.01.2023, 15:06 Uhr
Volker Stephan

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