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Energie & Management > Stromspeicher - Speicherbranche erlebt
Quelle: Fotolia / Thomas Jansa
Stromspeicher

Speicherbranche erlebt "Wachstumsschub"

Die Energiespeicherbranche hat ihren Umsatz 2021 um 29 % auf 8,9 Mrd. Euro gesteigert. Auch für das laufende Jahr erwartet der Branchenverband BVES ein kräftiges Wachstum.
Der Trend geht steil nach oben: Rund 8,9 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftete die Speicherbranche im vergangenen Jahr. Das waren 2 Mrd. Euro und damit 29 % mehr als noch im Jahr zuvor. Das berichtete der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES) bei der Vorstellung der neuen Branchenkennzahlen am 6. April. Nicht minder positiv fiel der Blick auf das laufende Geschäftsjahr aus. Der Verband schätzt, dass die Branche 2022 mit einem Umsatz zwischen 10,1 und 11,4 Mrd. Euro abschließen wird.

Als starke Wachstumstreiber nennt der BVES die hohen Energiepreise und das Thema Versorgungssicherheit. Beides beschleunige den Ausbau der Erneuerbaren, „inklusive der Energiespeicher“. Zudem sorgten weiterhin CO2-Steuer, Elektromobilität und der Trend zu Nachhaltigkeit für Impulse im Geschäft.

An erster Stelle der Umsatzbringer rangieren Heim- und Wärmespeicher in Haushalten. Der Branchenumsatz in diesem Segment betrug 2021 nach Angaben des BVES rund 4,4 Mrd. Euro. Die Zahl der errichteten Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung bis 20 kW sei mehr als verdoppelt worden. Im April 2022 erreiche die Anzahl der installierten Heimspeichersysteme die Zahl von 500.000.

Mehr Nachfrage aus der Industrie

Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer BVES: "Die 500.000 Hausspeicher sind nicht nur ein tolles Ergebnis für die Branche, sondern ein deutliches Signal, dass Energiespeicher ein essenzieller Teil des neuen, auf erneuerbaren Energie basierten Energiesystems sind und sein müssen." Das Segment Industrie und Gewerbe hat 2021 laut Branchenvertretern den durch Corona bedingten Umsatzrückgang des Vorjahres "mehr als ausgeglichen". Auch für 2022 erwarte man ein deutliches Plus in dem Segment.

Hohe Energiepreise, die Verpflichtung zur Dekarbonisierung und das Streben nach Versorgungssicherheit ließen die Nachfrage nach Speichern in Industrie steigen. Dieses Jahr werde sich die Frage nach der Versorgungssicherheit noch stärker niederschlagen, insbesondere im Wärmebereich für die Industrie.

"Der Krieg in der Ukraine beschleunigt den Druck zum Ausstieg aus Öl und Gas zur Wärmeerzeugung in der Industrie enorm. Das bedeutet direkte Elektrifizierung über erneuerbare Energien und Ermöglichung der üblichen Produktionsprozesse in der Industrie gerade über Thermische Speichertechnologien", resümierte Windelen.

Stabilere Primärregelleistungspreise sowie einige neue Großspeicherprojekte sorgte für Umsatzkonstanz im Segment Systeminfrastruktur, so der BVES. Großspeicher befänden sich aber nach wie vor in einem schwierigen Marktsegment. Auch im Bereich der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum erwiesen sich Pufferspeicher oder in Ladesäulen integrierte Batterien zusehends als gute technische Lösungen, um die Menge an E-Fahrzeugen mit der notwendigen Ladeleistung zu versorgen.

Zuversichtlich in die nahe Zukunft

Trotz der anhaltende Pandemie blickt die Branche zuversichtlich auf dieses und das nächste Jahr: Nach einer Mitgliederbefragung schätzen fast 86 % der Entscheider in der Branche die Marktaussichten für 2022 als "sehr positiv" oder "eher positiv" ein – nahezu gleich verteilt auf die drei Marktsegmente Haushalt, Industrie / Gewerbe sowie Systeminfrastruktur.

Die positiven Aussichten seien "jedoch deutlich abhängig und begrenzt durch die bestehenden Lieferkettenprobleme sowie steigende Rohstoff- und Produktionspreise".

Deutlicher begrenzend seien weiterhin die regulatorischen Probleme der Branche. Windelen: "Energiespeicher bieten ein enormes Potenzial für eine flexible, dekarbonisierte Energieversorgung und können einen großen Beitrag zur Versorgungssicherheit liefern." Die vorhandenen Technologien sei schnell skalierbar und könnten kurzfristig die Importabhängigkeiten von Öl und Gas deutlich reduzieren. "Umso überraschender ist es, dass die aktuelle EEG-Reform wiederum das Thema Speicher ausklammert und stattdessen die Probleme der Energieversorgung durch etwa die ungesteuerte Einspeisung erhöht und nicht reduziert" kritisiert der Verbandschef.

Mittwoch, 6.04.2022, 17:36 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Stromspeicher - Speicherbranche erlebt
Quelle: Fotolia / Thomas Jansa
Stromspeicher
Speicherbranche erlebt "Wachstumsschub"
Die Energiespeicherbranche hat ihren Umsatz 2021 um 29 % auf 8,9 Mrd. Euro gesteigert. Auch für das laufende Jahr erwartet der Branchenverband BVES ein kräftiges Wachstum.
Der Trend geht steil nach oben: Rund 8,9 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftete die Speicherbranche im vergangenen Jahr. Das waren 2 Mrd. Euro und damit 29 % mehr als noch im Jahr zuvor. Das berichtete der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES) bei der Vorstellung der neuen Branchenkennzahlen am 6. April. Nicht minder positiv fiel der Blick auf das laufende Geschäftsjahr aus. Der Verband schätzt, dass die Branche 2022 mit einem Umsatz zwischen 10,1 und 11,4 Mrd. Euro abschließen wird.

Als starke Wachstumstreiber nennt der BVES die hohen Energiepreise und das Thema Versorgungssicherheit. Beides beschleunige den Ausbau der Erneuerbaren, „inklusive der Energiespeicher“. Zudem sorgten weiterhin CO2-Steuer, Elektromobilität und der Trend zu Nachhaltigkeit für Impulse im Geschäft.

An erster Stelle der Umsatzbringer rangieren Heim- und Wärmespeicher in Haushalten. Der Branchenumsatz in diesem Segment betrug 2021 nach Angaben des BVES rund 4,4 Mrd. Euro. Die Zahl der errichteten Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung bis 20 kW sei mehr als verdoppelt worden. Im April 2022 erreiche die Anzahl der installierten Heimspeichersysteme die Zahl von 500.000.

Mehr Nachfrage aus der Industrie

Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer BVES: "Die 500.000 Hausspeicher sind nicht nur ein tolles Ergebnis für die Branche, sondern ein deutliches Signal, dass Energiespeicher ein essenzieller Teil des neuen, auf erneuerbaren Energie basierten Energiesystems sind und sein müssen." Das Segment Industrie und Gewerbe hat 2021 laut Branchenvertretern den durch Corona bedingten Umsatzrückgang des Vorjahres "mehr als ausgeglichen". Auch für 2022 erwarte man ein deutliches Plus in dem Segment.

Hohe Energiepreise, die Verpflichtung zur Dekarbonisierung und das Streben nach Versorgungssicherheit ließen die Nachfrage nach Speichern in Industrie steigen. Dieses Jahr werde sich die Frage nach der Versorgungssicherheit noch stärker niederschlagen, insbesondere im Wärmebereich für die Industrie.

"Der Krieg in der Ukraine beschleunigt den Druck zum Ausstieg aus Öl und Gas zur Wärmeerzeugung in der Industrie enorm. Das bedeutet direkte Elektrifizierung über erneuerbare Energien und Ermöglichung der üblichen Produktionsprozesse in der Industrie gerade über Thermische Speichertechnologien", resümierte Windelen.

Stabilere Primärregelleistungspreise sowie einige neue Großspeicherprojekte sorgte für Umsatzkonstanz im Segment Systeminfrastruktur, so der BVES. Großspeicher befänden sich aber nach wie vor in einem schwierigen Marktsegment. Auch im Bereich der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum erwiesen sich Pufferspeicher oder in Ladesäulen integrierte Batterien zusehends als gute technische Lösungen, um die Menge an E-Fahrzeugen mit der notwendigen Ladeleistung zu versorgen.

Zuversichtlich in die nahe Zukunft

Trotz der anhaltende Pandemie blickt die Branche zuversichtlich auf dieses und das nächste Jahr: Nach einer Mitgliederbefragung schätzen fast 86 % der Entscheider in der Branche die Marktaussichten für 2022 als "sehr positiv" oder "eher positiv" ein – nahezu gleich verteilt auf die drei Marktsegmente Haushalt, Industrie / Gewerbe sowie Systeminfrastruktur.

Die positiven Aussichten seien "jedoch deutlich abhängig und begrenzt durch die bestehenden Lieferkettenprobleme sowie steigende Rohstoff- und Produktionspreise".

Deutlicher begrenzend seien weiterhin die regulatorischen Probleme der Branche. Windelen: "Energiespeicher bieten ein enormes Potenzial für eine flexible, dekarbonisierte Energieversorgung und können einen großen Beitrag zur Versorgungssicherheit liefern." Die vorhandenen Technologien sei schnell skalierbar und könnten kurzfristig die Importabhängigkeiten von Öl und Gas deutlich reduzieren. "Umso überraschender ist es, dass die aktuelle EEG-Reform wiederum das Thema Speicher ausklammert und stattdessen die Probleme der Energieversorgung durch etwa die ungesteuerte Einspeisung erhöht und nicht reduziert" kritisiert der Verbandschef.

Mittwoch, 6.04.2022, 17:36 Uhr
Manfred Fischer

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