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Energie & Management > Regenerative - Solarstrom erzielt im Spot mehr als Grundlast
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

Solarstrom erzielt im Spot mehr als Grundlast

Der direktvermarktete Ökostrom hat im November neue Rekorderlöse pro Kilowattstunde erzielt.
Die Übertragungsnetzbetreiber haben im November pro kWh gefördertem deutschem Ökostrom, den sie gesetzlich vermarkten, am Spotmarkt durchgehend neue Rekordeinnahmen erzielt. Dies geht aus ihrer monatlichen Veröffentlichung der "Marktwerte" vom 8. Dezember hervor.

Demnach erzielte subventionierter Photovoltaikstrom an der Börse Epex Spot mit 18,3 Cent pro kWh oder 183 Euro pro MWh sogar mehr als ein fiktives Kraftwerk, das den gesamten November über Grundlast vermarktet hätte. Der Durchschnitt der Stundenpreise an der Epex Spot stieg nämlich "nur" auf 17,6 Cent pro kWh. Das heißt: Im Schnitt speisten die von den ÜNB pflichtvermarkteten Photovoltaikanlagen zu Stunden mit überdurchschnittlichen Notierungen ein und linderten damit relative Knappheiten.

Diese Situation gab es in früheren Jahren ebenfalls, aber bei ungleich niedrigeren Notierungen - so war Solarstrom etwa im März 2019 mit 3,1 Cent wertvoller als Grundlaststrom - und eben meist nur zwischen September/Oktober und Februar/März.

Auch die Durchschnitts-Börsenpreise waren allerdings gegenüber Oktober schon um 26 % gestiegen. Der Marktwert von PV kletterte zeitgleich um 30 %. Zweitwertvollste Erneuerbaren-Technologie blieb die Windkraft auf See: Ihr Marktwert legte um ein Viertel auf 15,649 Cent pro kWh oder 156,49 Euro pro MWh zu. Geförderte Windkraft onshore erzielte im November 14,06 Cent pro kWh. Das ist eine Steigerung um 28 %.

Die Ökostrom-Marktwerte steigen seit Mai im Gefolge der Hausse im Graustrommarkt von einem Niveau um die 4 Cent pro kWh an und waren im September erstmals zweistellig gewesen. Die jetzigen Werte liegen selbst bei der Offshore-Windkraft über der Einspeisevergütung von maximal 15,4 Cent pro kWh aus dem früheren Stauchungsmodell.

Das bedeutet, dass die größeren PV- und Windenergieanlagen ab 100 kW in der geförderten Direktvermarktung mit "Marktprämie" eben keine "Marktprämie" mehr brauchen, da die Markterlöse die Fördersätze oder die mittlerweile durch Ausschreibungen ermittelten "Anzulegenden Werte" überschritten haben.

Das wiederum bedeutet, dass das EEG-Umlagenkonto im November aus dem gesetzlich vermarkteten Anteil der Erneuerbaren entlastet wurde, wenn man vom Steuerbar-Bonus von 4 Cent pro kWh absieht. Es bedeutet obendrein, dass sich ausgeförderte Altanlagen (Ü20-Anlagen) in der Regel weiter rentieren.

Mittwoch, 8.12.2021, 12:30 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Regenerative - Solarstrom erzielt im Spot mehr als Grundlast
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative
Solarstrom erzielt im Spot mehr als Grundlast
Der direktvermarktete Ökostrom hat im November neue Rekorderlöse pro Kilowattstunde erzielt.
Die Übertragungsnetzbetreiber haben im November pro kWh gefördertem deutschem Ökostrom, den sie gesetzlich vermarkten, am Spotmarkt durchgehend neue Rekordeinnahmen erzielt. Dies geht aus ihrer monatlichen Veröffentlichung der "Marktwerte" vom 8. Dezember hervor.

Demnach erzielte subventionierter Photovoltaikstrom an der Börse Epex Spot mit 18,3 Cent pro kWh oder 183 Euro pro MWh sogar mehr als ein fiktives Kraftwerk, das den gesamten November über Grundlast vermarktet hätte. Der Durchschnitt der Stundenpreise an der Epex Spot stieg nämlich "nur" auf 17,6 Cent pro kWh. Das heißt: Im Schnitt speisten die von den ÜNB pflichtvermarkteten Photovoltaikanlagen zu Stunden mit überdurchschnittlichen Notierungen ein und linderten damit relative Knappheiten.

Diese Situation gab es in früheren Jahren ebenfalls, aber bei ungleich niedrigeren Notierungen - so war Solarstrom etwa im März 2019 mit 3,1 Cent wertvoller als Grundlaststrom - und eben meist nur zwischen September/Oktober und Februar/März.

Auch die Durchschnitts-Börsenpreise waren allerdings gegenüber Oktober schon um 26 % gestiegen. Der Marktwert von PV kletterte zeitgleich um 30 %. Zweitwertvollste Erneuerbaren-Technologie blieb die Windkraft auf See: Ihr Marktwert legte um ein Viertel auf 15,649 Cent pro kWh oder 156,49 Euro pro MWh zu. Geförderte Windkraft onshore erzielte im November 14,06 Cent pro kWh. Das ist eine Steigerung um 28 %.

Die Ökostrom-Marktwerte steigen seit Mai im Gefolge der Hausse im Graustrommarkt von einem Niveau um die 4 Cent pro kWh an und waren im September erstmals zweistellig gewesen. Die jetzigen Werte liegen selbst bei der Offshore-Windkraft über der Einspeisevergütung von maximal 15,4 Cent pro kWh aus dem früheren Stauchungsmodell.

Das bedeutet, dass die größeren PV- und Windenergieanlagen ab 100 kW in der geförderten Direktvermarktung mit "Marktprämie" eben keine "Marktprämie" mehr brauchen, da die Markterlöse die Fördersätze oder die mittlerweile durch Ausschreibungen ermittelten "Anzulegenden Werte" überschritten haben.

Das wiederum bedeutet, dass das EEG-Umlagenkonto im November aus dem gesetzlich vermarkteten Anteil der Erneuerbaren entlastet wurde, wenn man vom Steuerbar-Bonus von 4 Cent pro kWh absieht. Es bedeutet obendrein, dass sich ausgeförderte Altanlagen (Ü20-Anlagen) in der Regel weiter rentieren.

Mittwoch, 8.12.2021, 12:30 Uhr
Georg Eble

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