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Energie & Management > Gastbeitrag - So heben Sie das Organisationskapital
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Gastbeitrag

So heben Sie das Organisationskapital

Dass EVU vorhandene Kompetenzen weiter entwickeln müssen, um das Kerngeschäft mit einem Netzwerk aus Partnern professionell beherrschen zu können, weiß Christiane Michulitz*.
Im Februar 2021 haben wir bei BET die BET-Studie EVU 2030 veröffentlicht. Der Erfolg war überwältigend. In der Diskussion mit unseren rund 300 Webinar-Teilnehmer sind wir immer wieder gefragt worden, was denn der wichtigste Rat zur Ausrichtung von Versorgungsunternehmen auf die Zukunft ist. Ich denke, es ist die Konzentration auf die Kernprozesse.

Die Unternehmen brauchen einen klaren Blick für ihr Organisationskapital, das heißt ihre spezifische Mischung aus Humankapital und vorhandenen Strukturen. Die Kunst ist eine saubere Selbsteinschätzung. Und unternehmerisches Geschick, um darauf basierend das zu tun, was das Unternehmen kann und das sein zu lassen, was es nicht kann. Neben dem recht abstrakten Hinweis, die Strategie am Reifegrad des Unternehmens auszurichten, ist das der wichtigste Punkt.

Das EVU 2030 ist digital, klimaneutral und wertschätzend

Bricht man das zentrale Bild eines Versorgungsunternehmens im Jahre 2030 auf die operativen Anforderungen herunter, reduziert es sich auf das Maximum. Wir raten den Unternehmen zu einer Bestandsaufnahme ihrer Geschäftsfelder durch Aufnahme von Mitarbeiterkapazitäten, Qualifikationen und Altersstrukturen mit allen Eigen- und Fremdleistungen. Die Transparenz von Kompetenzen, Prozessen, IT-Systemen und damit verbundenen Kosten und Erlösen ermöglicht eine kritische Betrachtung dessen, was im Mittelpunkt der Organisation stehen muss.

Alle Kernprozesse sowohl der traditionellen als auch der neuen Geschäftsfelder unterziehen wir einer differenzierten Bewertung: Was gehört heute und was gehört zukünftig zum Geschäft? Was ist auslagerbar? Und welche Standardprozesse, die dauerhaft selbst abgewickelt werden sollen, lassen sich wie digitalisieren? Wie wird das, was heute getan wird, in Zukunft wertschöpfend sein?

Die qualitative Skala zur Organisationsentwicklung bilden Klimaneutralität und Wertschätzung. Den Begriff Wertschätzung haben wir gewählt, weil dieser sowohl auf den monetären Zweck von EVU als auch auf deren kulturelle Pflicht verweist. Versorgungsunternehmen sind ihrer Mission nach dem Gemeinwohl verpflichtet. Egal, welche Kultur das Unternehmen prägt: Der politische und gesellschaftliche Auftrag zur Daseinsvorsorge wirkt auf das Engagement und die Identifikation der Menschen mit ihrem Unternehmen. In dem Maß, in dem die EVU-Kultur wertschätzend ist, nutzt sie ihr natürliches Alleinstellungsmerkmal.

Das EVU 2030 ist an der Spitze der Bewegung

Wir meinen, dass hierzu in den kommenden Jahren ein weiterer sinnstiftender Aspekt kommt. EVU sind gefordert, sich an die Spitze der Klimaschutzbewegung zu setzen. Einerseits wird – auch bei steigendem Stromabsatz – CO2-Neutralität in allen Geschäftsfeldern politisch gefordert sein. Andererseits wird eine nachhaltige Positionierung des Unternehmens zunehmend zum zentralen Merkmal eines attraktiven Arbeitgebers. Im demografischen Wandel, dessen Effekte wir täglich unmittelbar erleben, wird die Gewinnung von qualifizierten Kräften zum Bottleneck für das Humankapital. Wenn nicht EVU in der Lage sind, durch ein ökologisches Arbeitgeberimage talentierte Frauen und Männer zu gewinnen, wer dann?
 


Das Organisationskapital eines EVU 2030 besteht aus einer klugen Mischung aus hoch digitalisiertem tradierten Kerngeschäft (zum Beispiel Erzeugung, Netzbetrieb, Vertrieb), innovativen Produkten (zum Beispiel klimaneutrale regionale Bündelprodukte), einem assoziierten Dienstleistungsnetzwerk und Menschen, die in einer wertschätzenden Kultur das Versorgungsgeschäft entwickeln, steuern und überwachen.

 
Christiane Michulitz
Bild: BET

 

Dienstag, 27.04.2021, 15:14 Uhr
Redaktion
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So heben Sie das Organisationskapital
Dass EVU vorhandene Kompetenzen weiter entwickeln müssen, um das Kerngeschäft mit einem Netzwerk aus Partnern professionell beherrschen zu können, weiß Christiane Michulitz*.
Im Februar 2021 haben wir bei BET die BET-Studie EVU 2030 veröffentlicht. Der Erfolg war überwältigend. In der Diskussion mit unseren rund 300 Webinar-Teilnehmer sind wir immer wieder gefragt worden, was denn der wichtigste Rat zur Ausrichtung von Versorgungsunternehmen auf die Zukunft ist. Ich denke, es ist die Konzentration auf die Kernprozesse.

Die Unternehmen brauchen einen klaren Blick für ihr Organisationskapital, das heißt ihre spezifische Mischung aus Humankapital und vorhandenen Strukturen. Die Kunst ist eine saubere Selbsteinschätzung. Und unternehmerisches Geschick, um darauf basierend das zu tun, was das Unternehmen kann und das sein zu lassen, was es nicht kann. Neben dem recht abstrakten Hinweis, die Strategie am Reifegrad des Unternehmens auszurichten, ist das der wichtigste Punkt.

Das EVU 2030 ist digital, klimaneutral und wertschätzend

Bricht man das zentrale Bild eines Versorgungsunternehmens im Jahre 2030 auf die operativen Anforderungen herunter, reduziert es sich auf das Maximum. Wir raten den Unternehmen zu einer Bestandsaufnahme ihrer Geschäftsfelder durch Aufnahme von Mitarbeiterkapazitäten, Qualifikationen und Altersstrukturen mit allen Eigen- und Fremdleistungen. Die Transparenz von Kompetenzen, Prozessen, IT-Systemen und damit verbundenen Kosten und Erlösen ermöglicht eine kritische Betrachtung dessen, was im Mittelpunkt der Organisation stehen muss.

Alle Kernprozesse sowohl der traditionellen als auch der neuen Geschäftsfelder unterziehen wir einer differenzierten Bewertung: Was gehört heute und was gehört zukünftig zum Geschäft? Was ist auslagerbar? Und welche Standardprozesse, die dauerhaft selbst abgewickelt werden sollen, lassen sich wie digitalisieren? Wie wird das, was heute getan wird, in Zukunft wertschöpfend sein?

Die qualitative Skala zur Organisationsentwicklung bilden Klimaneutralität und Wertschätzung. Den Begriff Wertschätzung haben wir gewählt, weil dieser sowohl auf den monetären Zweck von EVU als auch auf deren kulturelle Pflicht verweist. Versorgungsunternehmen sind ihrer Mission nach dem Gemeinwohl verpflichtet. Egal, welche Kultur das Unternehmen prägt: Der politische und gesellschaftliche Auftrag zur Daseinsvorsorge wirkt auf das Engagement und die Identifikation der Menschen mit ihrem Unternehmen. In dem Maß, in dem die EVU-Kultur wertschätzend ist, nutzt sie ihr natürliches Alleinstellungsmerkmal.

Das EVU 2030 ist an der Spitze der Bewegung

Wir meinen, dass hierzu in den kommenden Jahren ein weiterer sinnstiftender Aspekt kommt. EVU sind gefordert, sich an die Spitze der Klimaschutzbewegung zu setzen. Einerseits wird – auch bei steigendem Stromabsatz – CO2-Neutralität in allen Geschäftsfeldern politisch gefordert sein. Andererseits wird eine nachhaltige Positionierung des Unternehmens zunehmend zum zentralen Merkmal eines attraktiven Arbeitgebers. Im demografischen Wandel, dessen Effekte wir täglich unmittelbar erleben, wird die Gewinnung von qualifizierten Kräften zum Bottleneck für das Humankapital. Wenn nicht EVU in der Lage sind, durch ein ökologisches Arbeitgeberimage talentierte Frauen und Männer zu gewinnen, wer dann?
 


Das Organisationskapital eines EVU 2030 besteht aus einer klugen Mischung aus hoch digitalisiertem tradierten Kerngeschäft (zum Beispiel Erzeugung, Netzbetrieb, Vertrieb), innovativen Produkten (zum Beispiel klimaneutrale regionale Bündelprodukte), einem assoziierten Dienstleistungsnetzwerk und Menschen, die in einer wertschätzenden Kultur das Versorgungsgeschäft entwickeln, steuern und überwachen.

 
Christiane Michulitz
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