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Ein energetische Quartierskonzept soll zukunftsweisende Ansätze für die Bereiche Energie und Städtebau ermitteln und Maßnahmen aufzeigen, die dem Klimaschutz vor Ort zugutekommen. Es ermittelt Energie-Einsparpotenziale im "Smarten Quartier Jena-Lobeda". Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) fördert das Forschungsprojekt mit 75.000
Euro, weitere 25.000
Euro investiert das kommunale Wohnungsunternehmen Jenawohnen in das Klimaschutzkonzept. Es wird bis 2023 erarbeitet und danach praktisch umgesetzt.
Die Reduzierung des Energie- und Wärmeverbrauchs im Haushalt und die Nutzung erneuerbarer Energien sind entscheidende Beiträge, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Am Forschungsvorhaben beteiligen sich neben den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck und Jenawohnen das Dezernat für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt und die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ). Tobias Teich, Professor an der WHZ sagte: "Für das Smarte Quartier wollen wir praxisnahe, pragmatische und bürgernahe Ansätze zur Effizienzsteigerung erarbeiten, die die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen."
Energieeinsparung mit Smart-Home-Diensten verbinden Roland Bak, Prokurist von Jenawohnen ergänzte: "Das Quartierskonzept soll uns auch zeigen, wie die Mieter im smarten Quartier neue Angebote wie Smart-Home, Mini-Photovoltaik-Anlagen und intelligente Heizungssteuerung annehmen werden und wie damit aktiv Energie eingespart werden kann." Dies helfe, Sanierungs- und Neubaumaßnahmen klimafreundlich und zukunftsgerecht zu gestalten. Um Effizienzpotenziale für das smarte Quartier zu ermitteln, werden unter anderem Daten zu Gebäude, Technik, Energieversorgung und Kohlendioxid-Bilanz erhoben.
Außerdem werde ermittelt, inwieweit sich Energiesektoren aus den Bereichen Wärme, Strom und Verkehr für weiteres Optimierungspotenzial koppeln lassen. Räumliche Analysen sollen städtebauliche und verkehrsplanerische Maßnahmen entwickeln. Bürgermeister Christian Gerlitz erläuterte, wie das Projekt ins Ziel passt, Jena bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu machen. "Wir wissen, dass im Bereich Energieeinsparung ein großes Potenzial liegt", sagte er. Das energetische Quartierskonzept solle aufzeigen, was im smarten Quartier energetisch möglich ist und als Wegweiser für künftige Projekte dienen.
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Begleiter des "Klimaschutz-Konzepts" für das "Smarte Quartier Jena-Lobeda" (von links): Jenawohnen-Prokurist Roland Bak, David Hatzel (Gesellschaft für Intelligente Infrastruktur Zwickau) und Christian Gerlitz, Bürgermeister von Jena. Quelle: SWJ / Jürgen Scheere |
Das "Smarte Quartier Jena-Lobeda" entsteht aktuell in mehreren Bauabschnitten mit insgesamt 270 neuen Wohnungen. Das Modellprojekt will die künftigen Mieter im Alltag entlasten und ihnen eine höhere Lebensqualität bei weniger Energieverbrauch bieten. Neben verschiedenen Services zu Energie, Mobilität und Logistik stehen dabei auch Gesundheitsangebote für die Mieter im Vordergrund. Fast die Hälfte der entstehenden Wohnungen werde mietpreisgebunden angeboten.
Freitag, 12.11.2021, 13:15 Uhr
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