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Energie & Management > Wasserstoff - Slowakischer FNB experimentiert mit Wasserstoff
Quelle: Shutterstock, Alexander Limbach
Wasserstoff

Slowakischer FNB experimentiert mit Wasserstoff

Der slowakische Ferngasnetzbetreiber (FNB) Eustream will von Ende 2023 an auch Wasserstoff über seine Pipelines transportieren. 100 Prozent sind mittelfristig nicht ausgeschlossen.
Dem Erdgas könnten bis zu 5 Prozent Wasserstoff beigemischt werden, teilte der Ferngasnetzbetreiber der Slowakei, Eustream, mit. Im Zuge der Modernisierung erhöhen sich die Transportkapazitäten von Eustream auf jährlich mehr als 2 Mrd. Kubikmeter Erdgas.

Mit der Verbindung der Gasnetze Polens und der Slowakei sei die Diversifizierung der Trassen von Eustream weitgehend beendet, sodass sich das Unternehmen künftig auf neue Geschäftsfelder konzentrieren wolle, so Generaldirektor Rastislav Nukovic. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erzeugung und der Transport von Wasserstoff.

Im ersten Quartal 2022 werden die Gasnetze Polens und der Slowakei über insgesamt 164 Kilometer erstmals in der Geschichte vollständig miteinander verbunden sein. Richtung Slowakei können dann 4,7 Mrd. Kubikmeter Erdgas befördert werden, Richtung Polen sogar 5,7 Mrd. Kubik.

Auch grüner Wasserstoff aus der Ukraine

Die technischen Vorbereitungen für das geplante Blending von Erdgas mit Wasserstoff sind seit diesem August im Gange. Die Produktion von Wasserstoff will Eustream im Laufe des Jahres 2023 aufnehmen. Da sich das Unternehmen auch am Projekt "European Hydrogen Backbone" beteiligt, soll ein Teil der eigenen Pipelines mittelfristig für den alleinigen Transport von Wasserstoff umgerüstet werden.

Die Slowaken sind seit kurzem auch Partner des internationalen Vorhabens "H2EU+Store", wo ebenfalls Erzeugung und Beförderung von Wasserstoff im Mittelpunkt stehen. Bisher waren daran schon die deutschen Unternehmen Bayerngas, Bayernets und Open Grid Europe, die ukrainische Eco-Optima und die RAG Austria beteiligt. Eustream will in diesem Rahmen Wasserstoff befördern und zwischenlagern, der in der Ukraine aus Sonnen- und Windenergie erzeugt und nach Deutschland und Österreich weitertransportiert wird.

Zeitgleich hat der slowakische Stromanbieter BCF Energy angekündigt, von 2023 an mindestens 40 Wasserstoff-Tankstellen in der Slowakei zu schaffen. Getankt werden kann dann grüner Wasserstoff, der über Elektrolyse mithilfe erneuerbarer Energien erzeugt wurde.

Derzeit gibt es nach Unternehmensangaben weltweit 500 Tankstellen, ein Fünftel davon in Deutschland. Die Slowaken wollen außerdem in den nächsten drei Jahren 110 Mio. Euro in die Produktion von Wasserstoff investieren, womit weitgehend die eigenen Tankstellen versorgt würden. Mithilfe von Sonnenenergie sollen dann vom Jahreswechsel an auf insgesamt 230 Hektar im eigenen Land täglich 4.000 Kilogramm Wasserstoff aus Solarenergie erzeugt werden. 

Donnerstag, 23.09.2021, 14:18 Uhr
Karin Rogalska
Energie & Management > Wasserstoff - Slowakischer FNB experimentiert mit Wasserstoff
Quelle: Shutterstock, Alexander Limbach
Wasserstoff
Slowakischer FNB experimentiert mit Wasserstoff
Der slowakische Ferngasnetzbetreiber (FNB) Eustream will von Ende 2023 an auch Wasserstoff über seine Pipelines transportieren. 100 Prozent sind mittelfristig nicht ausgeschlossen.
Dem Erdgas könnten bis zu 5 Prozent Wasserstoff beigemischt werden, teilte der Ferngasnetzbetreiber der Slowakei, Eustream, mit. Im Zuge der Modernisierung erhöhen sich die Transportkapazitäten von Eustream auf jährlich mehr als 2 Mrd. Kubikmeter Erdgas.

Mit der Verbindung der Gasnetze Polens und der Slowakei sei die Diversifizierung der Trassen von Eustream weitgehend beendet, sodass sich das Unternehmen künftig auf neue Geschäftsfelder konzentrieren wolle, so Generaldirektor Rastislav Nukovic. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erzeugung und der Transport von Wasserstoff.

Im ersten Quartal 2022 werden die Gasnetze Polens und der Slowakei über insgesamt 164 Kilometer erstmals in der Geschichte vollständig miteinander verbunden sein. Richtung Slowakei können dann 4,7 Mrd. Kubikmeter Erdgas befördert werden, Richtung Polen sogar 5,7 Mrd. Kubik.

Auch grüner Wasserstoff aus der Ukraine

Die technischen Vorbereitungen für das geplante Blending von Erdgas mit Wasserstoff sind seit diesem August im Gange. Die Produktion von Wasserstoff will Eustream im Laufe des Jahres 2023 aufnehmen. Da sich das Unternehmen auch am Projekt "European Hydrogen Backbone" beteiligt, soll ein Teil der eigenen Pipelines mittelfristig für den alleinigen Transport von Wasserstoff umgerüstet werden.

Die Slowaken sind seit kurzem auch Partner des internationalen Vorhabens "H2EU+Store", wo ebenfalls Erzeugung und Beförderung von Wasserstoff im Mittelpunkt stehen. Bisher waren daran schon die deutschen Unternehmen Bayerngas, Bayernets und Open Grid Europe, die ukrainische Eco-Optima und die RAG Austria beteiligt. Eustream will in diesem Rahmen Wasserstoff befördern und zwischenlagern, der in der Ukraine aus Sonnen- und Windenergie erzeugt und nach Deutschland und Österreich weitertransportiert wird.

Zeitgleich hat der slowakische Stromanbieter BCF Energy angekündigt, von 2023 an mindestens 40 Wasserstoff-Tankstellen in der Slowakei zu schaffen. Getankt werden kann dann grüner Wasserstoff, der über Elektrolyse mithilfe erneuerbarer Energien erzeugt wurde.

Derzeit gibt es nach Unternehmensangaben weltweit 500 Tankstellen, ein Fünftel davon in Deutschland. Die Slowaken wollen außerdem in den nächsten drei Jahren 110 Mio. Euro in die Produktion von Wasserstoff investieren, womit weitgehend die eigenen Tankstellen versorgt würden. Mithilfe von Sonnenenergie sollen dann vom Jahreswechsel an auf insgesamt 230 Hektar im eigenen Land täglich 4.000 Kilogramm Wasserstoff aus Solarenergie erzeugt werden. 

Donnerstag, 23.09.2021, 14:18 Uhr
Karin Rogalska

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