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Energie & Management > Windkraft - Siemens Gamesa will in Spanien dicht machen
Bild: Björn Braun 200% / Fotolia
Windkraft

Siemens Gamesa will in Spanien dicht machen

Der Windanlagenhersteller Siemens Gamesa plant, zwei spanische Standorte zu schließen. Die Rotorblätter, die dort produziert und repariert werden, seien am Markt nicht mehr gefragt.

Siemens Ganesa bereitet in Spanien die Schließung von zwei Standorten vor. Eine der Fabriken im galizischen As Somozas produziert Rotorblätter für Onshore-Windkraftanlagen vom Typ SG 2.X-114 und beschäftigt 215 Mitarbeiter. Sie war erst 2016 erweitert worden. Der zweite Standort in Cuenca mit 51 Mitarbeitern ist eine Stätte zur Reparatur von Rotorblättern.

Das Unternehmen erklärte, dass das Aus für As Somozas auf fehlende Aufträge für die dort produzierten Teile zurückzuführen sei. Außerdem sei der Standort nicht wettbewerbsfähig, um größere Rotorblätter zu produzieren wie sie der Markt verlange. Konkret gebe es derzeit keinen einzigen Auftrag. Es existierten auch darüber hinaus keine Perspektiven für das Modell in Spanien, denn der Windmarkt habe sich abgeschwächt.

Der spanische Markt verlange nach größeren Turbinen. Die dafür notwendigen großen Rotorblätter könnten in As Somozas aber auch mittelfristig nicht wettbewerbsfähig produziert werden. Gründe seien Platzmangel und Logistikengpässe.

Die Fertigung in Cuenca ist auf die Reparatur von Rotorblättern fokussiert und, so Siemens Gamesa, ebenfalls nicht mehr wettbewerbsfähig, weil nicht auf größere Blätter ausgelegt. Es gebe zudem den Trend, statt Blätter zu reparieren diese gleich durch neue zu ersetzen. Das Unternehmen will nun mit den Arbeitnehmern eine Einigung finden.

Kritik kommt von der spanischen Zentralregierung sowie den beiden Autonomen Gemeinschaften Galizien und Castilla-La Mancha, in denen die Fabriken ansässig sind. Sie stellen sich gegen die Schließung. Siemens Gamesa habe die von den Behörden erarbeiteten Lösungsvorschläge allesamt abgelehnt, kritisieren sie. Man sei aber weiter bereit, alternative Lösungen anstelle der Werksschließungen zu begleiten.

Das spanische Industrieministerium erinnerte das Unternehmen an die geplanten Neuinstallationen für erneuerbare Energien in Spanien. So sollen bis 2030 rund 60.000 MW neu hinzukommen, unter anderem für den Aufbau einer regenerativen Wasserstoffproduktion. In diesem Zusammenhang stünden mittelfristig Ausschreibungen über regenerative Kapazitäten von 3.000 MW an, davon mindestens 1.000 MW für die Onshore-Windenergie. Außerdem will Spanien in Kürze eine neue Offshore-Windstrategie vorlegen.


Dienstag, 12.01.2021, 11:57 Uhr
Oliver Ristau
Energie & Management > Windkraft - Siemens Gamesa will in Spanien dicht machen
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Windkraft
Siemens Gamesa will in Spanien dicht machen
Der Windanlagenhersteller Siemens Gamesa plant, zwei spanische Standorte zu schließen. Die Rotorblätter, die dort produziert und repariert werden, seien am Markt nicht mehr gefragt.

Siemens Ganesa bereitet in Spanien die Schließung von zwei Standorten vor. Eine der Fabriken im galizischen As Somozas produziert Rotorblätter für Onshore-Windkraftanlagen vom Typ SG 2.X-114 und beschäftigt 215 Mitarbeiter. Sie war erst 2016 erweitert worden. Der zweite Standort in Cuenca mit 51 Mitarbeitern ist eine Stätte zur Reparatur von Rotorblättern.

Das Unternehmen erklärte, dass das Aus für As Somozas auf fehlende Aufträge für die dort produzierten Teile zurückzuführen sei. Außerdem sei der Standort nicht wettbewerbsfähig, um größere Rotorblätter zu produzieren wie sie der Markt verlange. Konkret gebe es derzeit keinen einzigen Auftrag. Es existierten auch darüber hinaus keine Perspektiven für das Modell in Spanien, denn der Windmarkt habe sich abgeschwächt.

Der spanische Markt verlange nach größeren Turbinen. Die dafür notwendigen großen Rotorblätter könnten in As Somozas aber auch mittelfristig nicht wettbewerbsfähig produziert werden. Gründe seien Platzmangel und Logistikengpässe.

Die Fertigung in Cuenca ist auf die Reparatur von Rotorblättern fokussiert und, so Siemens Gamesa, ebenfalls nicht mehr wettbewerbsfähig, weil nicht auf größere Blätter ausgelegt. Es gebe zudem den Trend, statt Blätter zu reparieren diese gleich durch neue zu ersetzen. Das Unternehmen will nun mit den Arbeitnehmern eine Einigung finden.

Kritik kommt von der spanischen Zentralregierung sowie den beiden Autonomen Gemeinschaften Galizien und Castilla-La Mancha, in denen die Fabriken ansässig sind. Sie stellen sich gegen die Schließung. Siemens Gamesa habe die von den Behörden erarbeiteten Lösungsvorschläge allesamt abgelehnt, kritisieren sie. Man sei aber weiter bereit, alternative Lösungen anstelle der Werksschließungen zu begleiten.

Das spanische Industrieministerium erinnerte das Unternehmen an die geplanten Neuinstallationen für erneuerbare Energien in Spanien. So sollen bis 2030 rund 60.000 MW neu hinzukommen, unter anderem für den Aufbau einer regenerativen Wasserstoffproduktion. In diesem Zusammenhang stünden mittelfristig Ausschreibungen über regenerative Kapazitäten von 3.000 MW an, davon mindestens 1.000 MW für die Onshore-Windenergie. Außerdem will Spanien in Kürze eine neue Offshore-Windstrategie vorlegen.


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