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Energie & Management > Windkraft Offshore - Siemens Energy darf drei weitere Windparks auf See anbinden
Quelle: Fotolia / vadim petrakov
Windkraft Offshore

Siemens Energy darf drei weitere Windparks auf See anbinden

Von der Mammut-Auftragsvergabe von Tennet für 2.000-MW-Konvertersysteme entfallen drei auf ein von Siemens geführtes Konsortium. Dies war bisher nicht bekannt.
Drei von 14 Konvertersystemen mit jeweils 2.000 MW Kapazität, die künftige Nordsee-Windparks bis 2031 an das Tennet-Übertragungsnetz anbinden sollen, kommen von Siemens Energy und Dragados Offshore. Das geht aus Mitteilungen von Tennet und Siemens Energy vom 20. April zur Vertragsunterzeichnung hervor.

Bei der Auftragsvergabe von Tennet an insgesamt vier Konsortien (siehe separate Meldung, dort auch mit Seekarte) handelt es sich bei einem Volumen von 30 Milliarden Euro um die bisher größte in Europa im Zusammenhang mit der Energiewende. Knapp 7 Milliarden davon entfallen auf das Konsortium, das Siemens Energy mit dem spanischen Engineering-Unternehmen Dragados Offshore gebildet hat.

Elf Vergaben waren seit März bekannt gewesen (wir berichteten). Nun ist der Auftrag für die deutschen Offshore-Anbindungsleitungen Balwin 3, Lanwin 2 und Lanwin 4 an Siemens Energy und Dragados Offshore dazugekommen:
  • Balwin 3 wird die 2.000-MW-Windparkfläche N-9.2 über 255 Kilometer nach Wilhelmshaven anbinden.
  • Der Grünstrom aus dem Areal N-12.1, die an diesem 1. August unter den Hammer kommt, soll über Lanwin 2 260 Kilometer lang an den alten AKW-Standort Unterweser abgeleitet werden.
  • Lanwin 4 wiederum soll die Fläche N-11.2, die später ausgeschrieben wird, via 230 Kilometer an Wilhelmshaven anknüpfen.
So könnte eine Offshore-Konverterplattform von Tennets 2.000-MW-Programm aussehen
Quelle: Tennet

Siemens Energy fertigt die elektrotechnischen Hauptkomponenten − Schaltanlagen, Trafos und Konvertertechnologie, sowohl am Windpark als auch an Land. Dies geschieht wie bei allen anderen von Tennet beauftragten Ausrüstern auch in europäischen Werken. Dragados verantwortet den Bau sowie die Offshore-Installation der Plattformen. Die Kabel selbst gehörten nicht zum Auftragspaket.

Der in Wechselspannung (AC) erzeugte Ökostrom aus küstenfernen Offshore-Windparks wird, um Übertragungsverluste auf den hunderten Kilometern zu minimieren, auf Konverterstationen an Ort und Stelle in Gleichspannung (DC) gewandelt und an der Küste von weiteren Konverterstationen in Wechselspannung zurückgewandelt. Laut dem von Tennet und Ausrüstern wie Siemens Energy entwickelten "2-GW-Programm" liegt die Übertragungsspannung bei 525 kV.

Zusammen mit dem neuen Auftrag wickelt der Münchner Konzern damit elf Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungen (HGÜ / HVDC) in Deutschland, Großbritannien und den USA ab, die nach Fertigstellung zusammen mit den fünf fertigen Projekten 19.000 MW konvertieren können. Siemens Energy hat wie die anderen Konsortien angekündigt, sofort mit den vorbereitenden Arbeiten zu beginnen.

​Forderungen an die Politik

Siemens-Energy-Vorstand Tim Holt hob die beschleunigende Rolle kürzerer und größerer Auftragsvergaben hervor. Bei den Konsortialverträgen handle es sich nicht mehr um traditionelle Kunden-Lieferanten-Beziehungen. Nun müsse auch die Politik liefern, was möglich sei: von Rohstoff- und Fachkräfte-Strategien bis zu schlankeren Genehmigungsverfahren "auf allen Ebenen". 

Freitag, 21.04.2023, 12:10 Uhr
Georg Eble
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Quelle: Fotolia / vadim petrakov
Windkraft Offshore
Siemens Energy darf drei weitere Windparks auf See anbinden
Von der Mammut-Auftragsvergabe von Tennet für 2.000-MW-Konvertersysteme entfallen drei auf ein von Siemens geführtes Konsortium. Dies war bisher nicht bekannt.
Drei von 14 Konvertersystemen mit jeweils 2.000 MW Kapazität, die künftige Nordsee-Windparks bis 2031 an das Tennet-Übertragungsnetz anbinden sollen, kommen von Siemens Energy und Dragados Offshore. Das geht aus Mitteilungen von Tennet und Siemens Energy vom 20. April zur Vertragsunterzeichnung hervor.

Bei der Auftragsvergabe von Tennet an insgesamt vier Konsortien (siehe separate Meldung, dort auch mit Seekarte) handelt es sich bei einem Volumen von 30 Milliarden Euro um die bisher größte in Europa im Zusammenhang mit der Energiewende. Knapp 7 Milliarden davon entfallen auf das Konsortium, das Siemens Energy mit dem spanischen Engineering-Unternehmen Dragados Offshore gebildet hat.

Elf Vergaben waren seit März bekannt gewesen (wir berichteten). Nun ist der Auftrag für die deutschen Offshore-Anbindungsleitungen Balwin 3, Lanwin 2 und Lanwin 4 an Siemens Energy und Dragados Offshore dazugekommen:
  • Balwin 3 wird die 2.000-MW-Windparkfläche N-9.2 über 255 Kilometer nach Wilhelmshaven anbinden.
  • Der Grünstrom aus dem Areal N-12.1, die an diesem 1. August unter den Hammer kommt, soll über Lanwin 2 260 Kilometer lang an den alten AKW-Standort Unterweser abgeleitet werden.
  • Lanwin 4 wiederum soll die Fläche N-11.2, die später ausgeschrieben wird, via 230 Kilometer an Wilhelmshaven anknüpfen.
So könnte eine Offshore-Konverterplattform von Tennets 2.000-MW-Programm aussehen
Quelle: Tennet

Siemens Energy fertigt die elektrotechnischen Hauptkomponenten − Schaltanlagen, Trafos und Konvertertechnologie, sowohl am Windpark als auch an Land. Dies geschieht wie bei allen anderen von Tennet beauftragten Ausrüstern auch in europäischen Werken. Dragados verantwortet den Bau sowie die Offshore-Installation der Plattformen. Die Kabel selbst gehörten nicht zum Auftragspaket.

Der in Wechselspannung (AC) erzeugte Ökostrom aus küstenfernen Offshore-Windparks wird, um Übertragungsverluste auf den hunderten Kilometern zu minimieren, auf Konverterstationen an Ort und Stelle in Gleichspannung (DC) gewandelt und an der Küste von weiteren Konverterstationen in Wechselspannung zurückgewandelt. Laut dem von Tennet und Ausrüstern wie Siemens Energy entwickelten "2-GW-Programm" liegt die Übertragungsspannung bei 525 kV.

Zusammen mit dem neuen Auftrag wickelt der Münchner Konzern damit elf Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungen (HGÜ / HVDC) in Deutschland, Großbritannien und den USA ab, die nach Fertigstellung zusammen mit den fünf fertigen Projekten 19.000 MW konvertieren können. Siemens Energy hat wie die anderen Konsortien angekündigt, sofort mit den vorbereitenden Arbeiten zu beginnen.

​Forderungen an die Politik

Siemens-Energy-Vorstand Tim Holt hob die beschleunigende Rolle kürzerer und größerer Auftragsvergaben hervor. Bei den Konsortialverträgen handle es sich nicht mehr um traditionelle Kunden-Lieferanten-Beziehungen. Nun müsse auch die Politik liefern, was möglich sei: von Rohstoff- und Fachkräfte-Strategien bis zu schlankeren Genehmigungsverfahren "auf allen Ebenen". 

Freitag, 21.04.2023, 12:10 Uhr
Georg Eble

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