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Energie & Management > Wasserstoff - Shell und Uniper erkunden Wasserstoffwege ins Industrieland NRW
Bild: Wasserstoff Bild: Shutterstock/Tomasz Makowski
Wasserstoff

Shell und Uniper erkunden Wasserstoffwege ins Industrieland NRW

Grüner Wasserstoff für die Industrie in Nordrhein-Westfalen: Dafür kooperieren Uniper und Shell, die um Ersatz für ihre Geschäftsmodelle mit konventionellen Energieträgern ringen.
An Plänen für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft mangelt es nicht. Die Töchter von Shell und Uniper, Shell Gas & Power Developments B.V. und Uniper Hydrogen GmbH, wollen grünem Wasserstoff den Weg nach Nordrhein-Westfalen ebnen. Dafür haben die beiden Unternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Von den Häfen in Rotterdam und Wilhelmshaven aus soll die größte Industrieregion Deutschlands künftig grünen Wasserstoff beziehen. Uniper unterhält an den Küsten eigene Standorte, Shell baut seine benachbarten Raffinerien in Wesseling und Köln-Godorf zu Energie- und Chemieparks um. Diese Adressen wollen die Unternehmen entwickeln und miteinander verbinden, um Wasserstoff ins Landesinnere zu bringen und gebundenes CO2 herauszutransportieren. Uniper will mit Wasserstoff auch die Transformation des Steinkohlekraftwerks Gelsenkirchen-Scholven forcieren und andere Unternehmen im Umfeld der Wasserstoffleitung anbinden.

Ziel der Kooperation sei es, „eine Wasserstoffwirtschaft in Europa erfolgreich zu etablieren“, sagte der Vize von Shell Hydrogen, Paul Bogers. Bei bestehenden und geplanten Projekten in Deutschland, den Niederlanden und anderen europäischen Staaten wollen die Energieriesen ihre Kräfte bündeln. Für die Dekarbonisierung der Wirtschaft biete sich „mit Wasserstoff eine CO2-freie Lösung, um den erneuerbaren Strom aus den Küstenregionen und aus Offshore-Windparks ins Landesinnere zu transportieren – dorthin, wo er sektorübergreifend gebraucht wird“, so der Geschäftsführer von Uniper Hydrogen, Axel Wietfeld.

Zum Umschwenken gezwungen

Das britisch-niederländische Unternehmen Shell und Uniper aus Düsseldorf, deren Mehrheitseigner der finnische Konzern Fortum ist, erzielen nach wie vor mit fossilen beziehungsweise atomaren Energieträgern einen Großteil ihrer Umsätze, sind durch die Energiewende allerdings zum Umschwenken gezwungen.

Uniper verfügt aktuell über Kraftwerke mit 35.000 MW installierter Leistung, bis 2030 soll der Anteil der Ökoenergieproduktion die Kapazität von 3.000 MW erreichen. Klimaneutralität in der europäischen Stromproduktion will der Konzern bis 2035 erreichen. Auf Shells Konto gehen 1 % der direkten und 9 % der indirekten CO2-Emissionen in Deutschland. Shell peilt bis 2050 Netto-Nullemissionen an.

Der Umbau der Raffinerien ist ein Baustein für Shells grüneres Image. In Wesseling ist Anfang Juli bereits ein 10-MW-Elektrolyseur in Betrieb gegangen, der pro Jahr bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugt. Dies ist zunächst ein Zehntel der angedachten Kapazität.

Uniper arbeitet Pläne aus, zum Beispiel in Hamburg-Moorburg ein „Zukunftskraftwerk“ zu errichten, das Windenergie in Wärme, Wasserstoff und Prozessdampf umwandelt. Im "Hamburg Green Hydrogen Hub" will auch Shell mit anderen Partnern davon profitieren. Am Wilhelmshavener Hafen sollen künftig unter Uniper-Regie aus importiertem Ammoniak über Elektrolyse bis zu 295.000 Tonnen Wasserstoff entstehen.

Dienstag, 6.07.2021, 12:58 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Wasserstoff - Shell und Uniper erkunden Wasserstoffwege ins Industrieland NRW
Bild: Wasserstoff Bild: Shutterstock/Tomasz Makowski
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Shell und Uniper erkunden Wasserstoffwege ins Industrieland NRW
Grüner Wasserstoff für die Industrie in Nordrhein-Westfalen: Dafür kooperieren Uniper und Shell, die um Ersatz für ihre Geschäftsmodelle mit konventionellen Energieträgern ringen.
An Plänen für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft mangelt es nicht. Die Töchter von Shell und Uniper, Shell Gas & Power Developments B.V. und Uniper Hydrogen GmbH, wollen grünem Wasserstoff den Weg nach Nordrhein-Westfalen ebnen. Dafür haben die beiden Unternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Von den Häfen in Rotterdam und Wilhelmshaven aus soll die größte Industrieregion Deutschlands künftig grünen Wasserstoff beziehen. Uniper unterhält an den Küsten eigene Standorte, Shell baut seine benachbarten Raffinerien in Wesseling und Köln-Godorf zu Energie- und Chemieparks um. Diese Adressen wollen die Unternehmen entwickeln und miteinander verbinden, um Wasserstoff ins Landesinnere zu bringen und gebundenes CO2 herauszutransportieren. Uniper will mit Wasserstoff auch die Transformation des Steinkohlekraftwerks Gelsenkirchen-Scholven forcieren und andere Unternehmen im Umfeld der Wasserstoffleitung anbinden.

Ziel der Kooperation sei es, „eine Wasserstoffwirtschaft in Europa erfolgreich zu etablieren“, sagte der Vize von Shell Hydrogen, Paul Bogers. Bei bestehenden und geplanten Projekten in Deutschland, den Niederlanden und anderen europäischen Staaten wollen die Energieriesen ihre Kräfte bündeln. Für die Dekarbonisierung der Wirtschaft biete sich „mit Wasserstoff eine CO2-freie Lösung, um den erneuerbaren Strom aus den Küstenregionen und aus Offshore-Windparks ins Landesinnere zu transportieren – dorthin, wo er sektorübergreifend gebraucht wird“, so der Geschäftsführer von Uniper Hydrogen, Axel Wietfeld.

Zum Umschwenken gezwungen

Das britisch-niederländische Unternehmen Shell und Uniper aus Düsseldorf, deren Mehrheitseigner der finnische Konzern Fortum ist, erzielen nach wie vor mit fossilen beziehungsweise atomaren Energieträgern einen Großteil ihrer Umsätze, sind durch die Energiewende allerdings zum Umschwenken gezwungen.

Uniper verfügt aktuell über Kraftwerke mit 35.000 MW installierter Leistung, bis 2030 soll der Anteil der Ökoenergieproduktion die Kapazität von 3.000 MW erreichen. Klimaneutralität in der europäischen Stromproduktion will der Konzern bis 2035 erreichen. Auf Shells Konto gehen 1 % der direkten und 9 % der indirekten CO2-Emissionen in Deutschland. Shell peilt bis 2050 Netto-Nullemissionen an.

Der Umbau der Raffinerien ist ein Baustein für Shells grüneres Image. In Wesseling ist Anfang Juli bereits ein 10-MW-Elektrolyseur in Betrieb gegangen, der pro Jahr bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugt. Dies ist zunächst ein Zehntel der angedachten Kapazität.

Uniper arbeitet Pläne aus, zum Beispiel in Hamburg-Moorburg ein „Zukunftskraftwerk“ zu errichten, das Windenergie in Wärme, Wasserstoff und Prozessdampf umwandelt. Im "Hamburg Green Hydrogen Hub" will auch Shell mit anderen Partnern davon profitieren. Am Wilhelmshavener Hafen sollen künftig unter Uniper-Regie aus importiertem Ammoniak über Elektrolyse bis zu 295.000 Tonnen Wasserstoff entstehen.

Dienstag, 6.07.2021, 12:58 Uhr
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