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Energie & Management > Unternehmen - Shell übernimmt Next Kraftwerke
Bild: Next Kraftwerke
Unternehmen

Shell übernimmt Next Kraftwerke

Der Mineralölkonzern Shell hat angekündigt, 100 % von Next Kraftwerke von dessen Eigentümerkonsortium zu erwerben. Der Abschluss des Vertrages ist für das zweite Quartal 2021 geplant.
Next Kraftwerke ist einer der weltweit größten Betreiber von virtuellen Kraftwerken. Der Bestand umfasst mehr als 10.000 dezentrale Energieeinheiten in acht Ländern Europas (Deutschland, Belgien, Österreich, Frankreich, Polen, Niederlande, Schweiz, Italien), die digital vernetzt sind. Die Einheiten, darunter Photovoltaik, Bioenergie und Wasserkraft, erzeugen Strom, der im Auftrag der Kunden von Next Kraftwerke auf den Stromgroßmärkten gehandelt wird. 

Next Kraftwerke zu kaufen passe zu der digitalisierten, kundenorientierten Strategie von Shell für den Stromsektor, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Man wolle zu einem der führenden Anbieter von grünem Strom und damit verbundenen Dienstleistungen werden und das Stromgeschäft bis zum Jahr 2030 auf rund 560 Milliarden Kilowattstunden verdoppeln. Die Transaktion müsse noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.

„Die Akquisition von Next Kraftwerke wird die Strategie von Shell beschleunigen, das Portfolio durch den Zukauf kleinerer Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien zu vergrößern. Die gebündelte Expertise beider Unternehmen wird es auch ermöglichen, die Absicherung und das Risikomanagement von großen Erneuerbare-Energien-Projekten zu erleichtern“, sagte David Wells, Vicepresident Shell Energy Europe.

Weg ins dekarbonisierte Energiesystem beschleunigen

Hendrik Sämisch, Gründer und Geschäftsführer von Next Kraftwerke, erklärte: „Der Zusammenschluss von Shell und Next Kraftwerke wird dazu beitragen, den Weg in ein dekarbonisiertes Energiesystem zu beschleunigen, da er es uns dank der Synergien im Stromhandel und beim Risikomanagement erlaubt, von der erwarteten rasch ansteigenden Nachfrage nach Handelsverträgen für erneuerbare Energien zu profitieren.“

Fabian Ziegler, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Shell Holding GmbH, betonte: „Shell in Deutschland verändert ihr Geschäft im Verlauf der Energiewende. Wir unterstützen Deutschlands Ambition, ein Netto-Null-Emissionsland zu werden.“ Der Strommarkt sei der Schlüssel dazu und man bereite den Weg mit dem Angebot von Ökostrom für Industriepartner und Privathaushalte.

Anfang 2019 hatte Shell bereits das schwäbisch-bayerische Unternehmen Sonnen aus Wildpoldsried komplett übernommen. Sonnen produziert in erster Linie Photovoltaik-Heimstromspeicher, die sich über eine virtuelle Strom-Community ebenfalls zu virtuellen Kraftwerken vernetzen lassen. Ende 2020 haben Sonnen und Next Kraftwerke eine Vereinbarung unterzeichnet, um gemeinsam Primärregelleistung aus virtuellen Kraftwerken anzubieten. Unter dem gemeinsamen Dach von Shell dürfte sich die Zusammenarbeit der Unternehmen wohl noch verstärken.

Auch das Berliner Start-up für Ladesäulen, Ubitricity, befindet sich seit Anfang des Jahres in der Hand von Shell. Ubitricity rüstet ganz normale Straßenlaternen zu Ladesäulen für E-Autos um.

Next Kraftwerke bleibe als eigenständiges Unternehmen mit der heutigen Geschäftsführung und existierenden Marke bestehen und werde nicht in den Shell-Konzern integriert, teilten die Kölner mit. Alle 180 Mitarbeiter würden weiterbeschäftigt.

Donnerstag, 25.02.2021, 15:33 Uhr
Günter Drewnitzky
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Bild: Next Kraftwerke
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Shell übernimmt Next Kraftwerke
Der Mineralölkonzern Shell hat angekündigt, 100 % von Next Kraftwerke von dessen Eigentümerkonsortium zu erwerben. Der Abschluss des Vertrages ist für das zweite Quartal 2021 geplant.
Next Kraftwerke ist einer der weltweit größten Betreiber von virtuellen Kraftwerken. Der Bestand umfasst mehr als 10.000 dezentrale Energieeinheiten in acht Ländern Europas (Deutschland, Belgien, Österreich, Frankreich, Polen, Niederlande, Schweiz, Italien), die digital vernetzt sind. Die Einheiten, darunter Photovoltaik, Bioenergie und Wasserkraft, erzeugen Strom, der im Auftrag der Kunden von Next Kraftwerke auf den Stromgroßmärkten gehandelt wird. 

Next Kraftwerke zu kaufen passe zu der digitalisierten, kundenorientierten Strategie von Shell für den Stromsektor, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Man wolle zu einem der führenden Anbieter von grünem Strom und damit verbundenen Dienstleistungen werden und das Stromgeschäft bis zum Jahr 2030 auf rund 560 Milliarden Kilowattstunden verdoppeln. Die Transaktion müsse noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.

„Die Akquisition von Next Kraftwerke wird die Strategie von Shell beschleunigen, das Portfolio durch den Zukauf kleinerer Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien zu vergrößern. Die gebündelte Expertise beider Unternehmen wird es auch ermöglichen, die Absicherung und das Risikomanagement von großen Erneuerbare-Energien-Projekten zu erleichtern“, sagte David Wells, Vicepresident Shell Energy Europe.

Weg ins dekarbonisierte Energiesystem beschleunigen

Hendrik Sämisch, Gründer und Geschäftsführer von Next Kraftwerke, erklärte: „Der Zusammenschluss von Shell und Next Kraftwerke wird dazu beitragen, den Weg in ein dekarbonisiertes Energiesystem zu beschleunigen, da er es uns dank der Synergien im Stromhandel und beim Risikomanagement erlaubt, von der erwarteten rasch ansteigenden Nachfrage nach Handelsverträgen für erneuerbare Energien zu profitieren.“

Fabian Ziegler, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Shell Holding GmbH, betonte: „Shell in Deutschland verändert ihr Geschäft im Verlauf der Energiewende. Wir unterstützen Deutschlands Ambition, ein Netto-Null-Emissionsland zu werden.“ Der Strommarkt sei der Schlüssel dazu und man bereite den Weg mit dem Angebot von Ökostrom für Industriepartner und Privathaushalte.

Anfang 2019 hatte Shell bereits das schwäbisch-bayerische Unternehmen Sonnen aus Wildpoldsried komplett übernommen. Sonnen produziert in erster Linie Photovoltaik-Heimstromspeicher, die sich über eine virtuelle Strom-Community ebenfalls zu virtuellen Kraftwerken vernetzen lassen. Ende 2020 haben Sonnen und Next Kraftwerke eine Vereinbarung unterzeichnet, um gemeinsam Primärregelleistung aus virtuellen Kraftwerken anzubieten. Unter dem gemeinsamen Dach von Shell dürfte sich die Zusammenarbeit der Unternehmen wohl noch verstärken.

Auch das Berliner Start-up für Ladesäulen, Ubitricity, befindet sich seit Anfang des Jahres in der Hand von Shell. Ubitricity rüstet ganz normale Straßenlaternen zu Ladesäulen für E-Autos um.

Next Kraftwerke bleibe als eigenständiges Unternehmen mit der heutigen Geschäftsführung und existierenden Marke bestehen und werde nicht in den Shell-Konzern integriert, teilten die Kölner mit. Alle 180 Mitarbeiter würden weiterbeschäftigt.

Donnerstag, 25.02.2021, 15:33 Uhr
Günter Drewnitzky

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