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Energie & Management > Photovoltaik - Shell mit Rekordminus und erstem PPA-Vertrag für Solarstrom
Bild: pxl.store / Fotolia
Photovoltaik

Shell mit Rekordminus und erstem PPA-Vertrag für Solarstrom

Vom einst schwarzen Gold hin zur grünen Energie ist es ein steiniger Weg für den von Verlusten gebeutelten Ölkonzern Shell. Ein Schritt ist ein Stromabnahmevertrag aus einem Solarpark.
Shell Energy Deutschland ist auf der Suche nach zusätzlichen Grünstromkapazitäten in Brandenburg fündig geworden. Die Tochter des niederländisch-britischen Mineralölkonzerns nimmt langfristig den Strom aus einem Solarpark ab, der auf einem stillgelegten Flugplatz in Fürstenwalde beheimatet ist. Für Shell ist es hierzulande der erste Direktabnahmevertrag (PPA). Partner und Betreiber des Parks ist die niederbayrische Firma Seac Invest.

Die Solarmodule mit einer Gesamtleistung von gut 9 MW sollen pro Jahr etwa 9 Mio. kWh Strom erzeugen. Shell werde damit Kunden in Deutschland beliefern, so Unsal Al, verantwortlich für den Bereich Europäischen Strom. Nach eher zögerlichen Gehversuchen auf dem Feld der erneuerbaren Energien zu Beginn des Jahrtausends arbeitet der Mutterkonzern Shell inzwischen intensiv an der Kehrtwende, um bis 2050 ein Energieunternehmen mit Netto-Null-Emissionen zu sein.

Shell meldet tiefrote Zahlen für 2020 - 18 Mrd. Euro Verlust

Der Schwenk hin zu den Erneuerbaren kommt nicht ganz freiwillig. Die Abhängigkeit vom Öl kam den Konzern gerade im Pandemie-Jahr 2020 teuer zu stehen. Der Ölpreisverfall im ersten Halbjahr hat sich dramatisch auf die Bilanz von Shell ausgewirkt. Der Konzern schloss das Geschäftsjahr mit einem Minus von 18 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am 4. Februar in Den Haag mitteilte. Der Umsatzrückgang beläuft sich auf nahezu 50 %.

In Deutschland kaufte Shell 2018 das Start-up Newmotion auf, das innovative Aufladesysteme für Elektrofahrzeuge entwickelt. Anfang 2019 ging ferner das schwäbisch-bayerische Stromspeicherunternehmen Sonnen im Konzern auf. Wasserstoff- und Windenergieprojekte sollen das grüne Image des Konzerns befördern, der durch den Ölpreisverfall unter Druck geraten ist und bis Ende 2022 weltweit etwa 10 % der 80.000 Arbeitsplätze streichen will.

Für den Solarparkentwickler und -betreiber Seac aus Hebertsfelden ist der Vertrag mit Shell nicht der erste PPA. Seit 2019 beliefert das Unternehmen auch den Versorger Axpo mit förderfreiem Solarstrom. Wie Seac-Geschäftsführer Abdelilah Zaafarane auf Anfrage unserer Redaktion sagte, liege der Fokus bei Solarparks auf nicht-landwirtschaftlichen Flächen.

So stellt Seac in Kürze einen 6,4-MW-Park auf einer ehemaligen Deponie in Chemnitz fertig. Den dort produzierten Strom nutzt zum Teil der Abfallwirtschaftsverband Chemnitz (AWVC) als Flächeneigentümer, zum anderen Teil geht er ins öffentliche Netz. In Fürstenwalde hat Seac 5,7 Mio. Euro investiert, um den Solarpark 2020 aufzukaufen und bis Anfang 2021 endgültig fertigzustellen.

Donnerstag, 4.02.2021, 15:38 Uhr
Volker Stephan
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Shell mit Rekordminus und erstem PPA-Vertrag für Solarstrom
Vom einst schwarzen Gold hin zur grünen Energie ist es ein steiniger Weg für den von Verlusten gebeutelten Ölkonzern Shell. Ein Schritt ist ein Stromabnahmevertrag aus einem Solarpark.
Shell Energy Deutschland ist auf der Suche nach zusätzlichen Grünstromkapazitäten in Brandenburg fündig geworden. Die Tochter des niederländisch-britischen Mineralölkonzerns nimmt langfristig den Strom aus einem Solarpark ab, der auf einem stillgelegten Flugplatz in Fürstenwalde beheimatet ist. Für Shell ist es hierzulande der erste Direktabnahmevertrag (PPA). Partner und Betreiber des Parks ist die niederbayrische Firma Seac Invest.

Die Solarmodule mit einer Gesamtleistung von gut 9 MW sollen pro Jahr etwa 9 Mio. kWh Strom erzeugen. Shell werde damit Kunden in Deutschland beliefern, so Unsal Al, verantwortlich für den Bereich Europäischen Strom. Nach eher zögerlichen Gehversuchen auf dem Feld der erneuerbaren Energien zu Beginn des Jahrtausends arbeitet der Mutterkonzern Shell inzwischen intensiv an der Kehrtwende, um bis 2050 ein Energieunternehmen mit Netto-Null-Emissionen zu sein.

Shell meldet tiefrote Zahlen für 2020 - 18 Mrd. Euro Verlust

Der Schwenk hin zu den Erneuerbaren kommt nicht ganz freiwillig. Die Abhängigkeit vom Öl kam den Konzern gerade im Pandemie-Jahr 2020 teuer zu stehen. Der Ölpreisverfall im ersten Halbjahr hat sich dramatisch auf die Bilanz von Shell ausgewirkt. Der Konzern schloss das Geschäftsjahr mit einem Minus von 18 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am 4. Februar in Den Haag mitteilte. Der Umsatzrückgang beläuft sich auf nahezu 50 %.

In Deutschland kaufte Shell 2018 das Start-up Newmotion auf, das innovative Aufladesysteme für Elektrofahrzeuge entwickelt. Anfang 2019 ging ferner das schwäbisch-bayerische Stromspeicherunternehmen Sonnen im Konzern auf. Wasserstoff- und Windenergieprojekte sollen das grüne Image des Konzerns befördern, der durch den Ölpreisverfall unter Druck geraten ist und bis Ende 2022 weltweit etwa 10 % der 80.000 Arbeitsplätze streichen will.

Für den Solarparkentwickler und -betreiber Seac aus Hebertsfelden ist der Vertrag mit Shell nicht der erste PPA. Seit 2019 beliefert das Unternehmen auch den Versorger Axpo mit förderfreiem Solarstrom. Wie Seac-Geschäftsführer Abdelilah Zaafarane auf Anfrage unserer Redaktion sagte, liege der Fokus bei Solarparks auf nicht-landwirtschaftlichen Flächen.

So stellt Seac in Kürze einen 6,4-MW-Park auf einer ehemaligen Deponie in Chemnitz fertig. Den dort produzierten Strom nutzt zum Teil der Abfallwirtschaftsverband Chemnitz (AWVC) als Flächeneigentümer, zum anderen Teil geht er ins öffentliche Netz. In Fürstenwalde hat Seac 5,7 Mio. Euro investiert, um den Solarpark 2020 aufzukaufen und bis Anfang 2021 endgültig fertigzustellen.

Donnerstag, 4.02.2021, 15:38 Uhr
Volker Stephan

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