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Energie & Management > Atommüll - Schweiz: Entscheidung rein geologisch
Quelle: Shutterstock / lassedesignen
Atommüll

Schweiz: Entscheidung rein geologisch

Der geplante Standort für das Schweizer Atommüllendlager weist nach Überzeugung von Experten die besten geologischen Voraussetzungen auf.
(dpa) − Die Region Nördlich Lägern unweit der Grenze zu Hohentengen in Baden-Württemberg sei eindeutig die sicherste Wahl unter den zuletzt drei untersuchten möglichen Standorten, sagte Matthias Braun, Chef der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra), am Montag, 12. September, in Bern.

Die nötige Gesteinsschicht von Opalinuston liege dort am tiefsten unter der Erdoberfläche, die Schicht sei am dicksten und der mögliche Bereich für das geplante Endlager am größten, sagte Braun. „Es ist ein eindeutiger Entscheid. Die Geologie hat gesprochen.“ Bei Bohrungen in Nördlich Lägern seien in der Schicht aus Opalinuston so alte Wasserspuren gefunden worden wie nirgends anders: Das Wasser sei 175 Millionen Jahre alt. „Hier steht die Zeit praktisch still“, erklärte Braun. Das zeige, wie gut das Gestein Feuchtigkeit einbinde. Zudem binde das Gestein radioaktives Material und könne Risse selbst kitten. Die Opalinuston in Nördlich Lägern sei 100 Meter dick.

Die Schweizer Pläne für ein Atommüll-Endlager und eine Verpackungsanlage nahe der Grenze haben in Baden-Württemberg teils Protest und Sorgen ausgelöst. Deutsche Städte und Gemeinden am Hochrhein kritisierten den geplanten Bau einer Brennelemente-Verpackungsanlage am Standort Würenlingen rund 15 Kilometer südlich der deutschen Gemeinde Waldshut-Tiengen.

Das eigentliche Endlager soll etwas weiter westlich in Nördlich Lägern in der Nähe der deutschen Gemeinde Hohentengen entstehen. Die radioaktiven Abfälle sollen dort in Hunderten Metern Tiefe in Opalinuston eingebettet werden. Vor einigen Jahren galt der Standort noch als zweite Wahl.

In dem Lager sollen die radioaktiven Abfälle aus Atomkraftwerken, Industrie und Forschung in Hunderten Metern Tiefe eingebettet werden. Der Bau des Lagers muss noch Genehmigungsverfahren durchlaufen und dürfte frühestens 2031 beginnen, die Einlagerung 2050.

Montag, 12.09.2022, 10:57 Uhr
dpa
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Atommüll
Schweiz: Entscheidung rein geologisch
Der geplante Standort für das Schweizer Atommüllendlager weist nach Überzeugung von Experten die besten geologischen Voraussetzungen auf.
(dpa) − Die Region Nördlich Lägern unweit der Grenze zu Hohentengen in Baden-Württemberg sei eindeutig die sicherste Wahl unter den zuletzt drei untersuchten möglichen Standorten, sagte Matthias Braun, Chef der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra), am Montag, 12. September, in Bern.

Die nötige Gesteinsschicht von Opalinuston liege dort am tiefsten unter der Erdoberfläche, die Schicht sei am dicksten und der mögliche Bereich für das geplante Endlager am größten, sagte Braun. „Es ist ein eindeutiger Entscheid. Die Geologie hat gesprochen.“ Bei Bohrungen in Nördlich Lägern seien in der Schicht aus Opalinuston so alte Wasserspuren gefunden worden wie nirgends anders: Das Wasser sei 175 Millionen Jahre alt. „Hier steht die Zeit praktisch still“, erklärte Braun. Das zeige, wie gut das Gestein Feuchtigkeit einbinde. Zudem binde das Gestein radioaktives Material und könne Risse selbst kitten. Die Opalinuston in Nördlich Lägern sei 100 Meter dick.

Die Schweizer Pläne für ein Atommüll-Endlager und eine Verpackungsanlage nahe der Grenze haben in Baden-Württemberg teils Protest und Sorgen ausgelöst. Deutsche Städte und Gemeinden am Hochrhein kritisierten den geplanten Bau einer Brennelemente-Verpackungsanlage am Standort Würenlingen rund 15 Kilometer südlich der deutschen Gemeinde Waldshut-Tiengen.

Das eigentliche Endlager soll etwas weiter westlich in Nördlich Lägern in der Nähe der deutschen Gemeinde Hohentengen entstehen. Die radioaktiven Abfälle sollen dort in Hunderten Metern Tiefe in Opalinuston eingebettet werden. Vor einigen Jahren galt der Standort noch als zweite Wahl.

In dem Lager sollen die radioaktiven Abfälle aus Atomkraftwerken, Industrie und Forschung in Hunderten Metern Tiefe eingebettet werden. Der Bau des Lagers muss noch Genehmigungsverfahren durchlaufen und dürfte frühestens 2031 beginnen, die Einlagerung 2050.

Montag, 12.09.2022, 10:57 Uhr
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