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Energie & Management > Windkraft Offshore - Schweden setzt nicht länger auf die Erneuerbaren
Quelle: Fotolia / ptoscano
Windkraft Offshore

Schweden setzt nicht länger auf die Erneuerbaren

Die schwedische Regierung sieht im Ausbau der erneuerbaren Energien nicht mehr die Lösung ihrer energiepolitischen Probleme.
Schwedens Regierung wies Ende letzter Woche einen Antrag von Vattenfall zum Bau des Off-Shore-Windparks „Stora Middelgrund“ vor der Westküste des Landes zurück. Zur Begründung verwies man in Stockholm auf eine mögliche Beeinträchtigung der Umwelt. Der Windpark sei nicht „im nationalen Interesse“, hieß es in einer Erklärung.

Die schwedische Klima- und Umweltministerin, Romania Pourmokhtari verwies in diesem Zusammenhang auf die Interessen des Landes in der Schifffahrt, auf die der Windpark „negative Auswirkungen“ haben könnte. Der Windpark im südlichen Kattegatt mit einer Leistung von 864 MW sollte 2,5 bis 3 Milliarden kWh Strom pro Jahr produzieren. Das entspricht etwa 1,5 Prozent des schwedischen Verbrauchs.

Die konservative Regierung in Stockholm hatte im Juni einen Kurswechsel in der Energiepolitik vorgenommen. Das Ziel, den gesamten Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien zu decken, wurde durch „100-Prozent-emissionsfrei“ bis 2045 ersetzt. Bis dahin soll sich der Stromverbrauch außerdem auf 300 Milliarden kWh verdoppelt. Damit werde der Weg frei gemacht für den Ausbau der Atomenergie, sagte Finanzministerin Elisabeth Svantesson: „Wir brauchen mehr Stromerzeugung, eine saubere Stromerzeugung und eine stabile Stromerzeugung.“ Die erneuerbaren Energien würden diesen Ansprüchen nicht gerecht.

Die EU-Kommission betonte in Brüssel, dass die Regierung für die Entscheidung über den Windpark Stora Middelgrund allein zuständig sei. Kommissionssprecher Adalbert Jahnz wollte den Kursechsel in der schwedischen Energiepolitik nicht kommentieren, verwies aber auf den „umfangreichen und verbindlichen Rechtsrahmen“, den die EU in den letzten Monaten zur Umsetzung ihrer Klimapolitik beschlossen habe, einschließlich der Ziele für die erneuerbaren Energien und zur Senkung der Treibhausgase.

Schweden hatte vor 40 Jahren den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen, diesen aber nie vollständig vollzogen. Gleichzeitig wurde die Nutzung der erneuerbaren Energien ausgebaut. Nahezu zwei Drittel der in Schweden verbrauchten Energie stammen inzwischen aus erneuerbaren Energien, vorwiegend aus Wasserkraft und Wind.

Dienstag, 1.08.2023, 15:22 Uhr
Tom Weingärtner
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Die schwedische Regierung sieht im Ausbau der erneuerbaren Energien nicht mehr die Lösung ihrer energiepolitischen Probleme.
Schwedens Regierung wies Ende letzter Woche einen Antrag von Vattenfall zum Bau des Off-Shore-Windparks „Stora Middelgrund“ vor der Westküste des Landes zurück. Zur Begründung verwies man in Stockholm auf eine mögliche Beeinträchtigung der Umwelt. Der Windpark sei nicht „im nationalen Interesse“, hieß es in einer Erklärung.

Die schwedische Klima- und Umweltministerin, Romania Pourmokhtari verwies in diesem Zusammenhang auf die Interessen des Landes in der Schifffahrt, auf die der Windpark „negative Auswirkungen“ haben könnte. Der Windpark im südlichen Kattegatt mit einer Leistung von 864 MW sollte 2,5 bis 3 Milliarden kWh Strom pro Jahr produzieren. Das entspricht etwa 1,5 Prozent des schwedischen Verbrauchs.

Die konservative Regierung in Stockholm hatte im Juni einen Kurswechsel in der Energiepolitik vorgenommen. Das Ziel, den gesamten Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien zu decken, wurde durch „100-Prozent-emissionsfrei“ bis 2045 ersetzt. Bis dahin soll sich der Stromverbrauch außerdem auf 300 Milliarden kWh verdoppelt. Damit werde der Weg frei gemacht für den Ausbau der Atomenergie, sagte Finanzministerin Elisabeth Svantesson: „Wir brauchen mehr Stromerzeugung, eine saubere Stromerzeugung und eine stabile Stromerzeugung.“ Die erneuerbaren Energien würden diesen Ansprüchen nicht gerecht.

Die EU-Kommission betonte in Brüssel, dass die Regierung für die Entscheidung über den Windpark Stora Middelgrund allein zuständig sei. Kommissionssprecher Adalbert Jahnz wollte den Kursechsel in der schwedischen Energiepolitik nicht kommentieren, verwies aber auf den „umfangreichen und verbindlichen Rechtsrahmen“, den die EU in den letzten Monaten zur Umsetzung ihrer Klimapolitik beschlossen habe, einschließlich der Ziele für die erneuerbaren Energien und zur Senkung der Treibhausgase.

Schweden hatte vor 40 Jahren den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen, diesen aber nie vollständig vollzogen. Gleichzeitig wurde die Nutzung der erneuerbaren Energien ausgebaut. Nahezu zwei Drittel der in Schweden verbrauchten Energie stammen inzwischen aus erneuerbaren Energien, vorwiegend aus Wasserkraft und Wind.

Dienstag, 1.08.2023, 15:22 Uhr
Tom Weingärtner

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