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Energie & Management > Regenerative - Schräglage bei der Stromerzeugung
Quelle: Fotolia / Simon Kraus
Regenerative

Schräglage bei der Stromerzeugung

Die Nettostromerzeugung sank vergangenes Jahr auf 528 Mrd. kWh. Stein- und Braunkohlekraftwerke produzierten 25 und 20% weniger. Vergleichsweise klein war der Zubau bei Erneuerbaren.
Die alte Energiewelt soll einer neuen weichen, doch Rückbau fossiler Energien und Zubau Erneuerbarer scheinen von einem Gleichgewicht weit entfernt. Der neue Monitoringbericht der Bundesnetzagentur – der Entwurf liegt der Redaktion vor – zeichnet ein kippeliges Bild. Laut Berechnung der Behörde erzeugten Stein- und Braunkohlekraftwerke im vergangenen Jahr 13,5 und 20,6 Mrd. kWh Strom weniger als 2019. Das waren umgerechnet minus 25,2 und minus 19,7 %. Die gesamte Nettostromerzeugung aus nicht erneuerbaren Energieträgern sank demnach um 41 Mrd. kWh (-12,3 %)

„Im Bereich der konventionellen Energieträger ist eine deutliche Zunahme an Marktaustritten aufgrund des Ausstiegs aus der Kernenergie und des Kohleausstiegs festzustellen“, stellt die Bundesnetzagentur fest. Deutschlandweit ging die Nettostromerzeugung auf 528,1 Mrd. kWh zurück – minus 5,9 % gegenüber 2019. In dem Rückgang spiegele sich vor allem die Corona-Pandemie wider, heißt es. Nur leicht zugelegt hat die Erzeugung aus Erneuerbaren. Die Behörde beziffert das Plus im Vergleich zu 2019 auf 3,4 %. Insgesamt kommt die neue Energiewelt auf 236,6 Mrd. kWh Strom. Ihr Anteil am Bruttostromverbrauch erreicht 45 %.

Die gesamte installierte Erzeugungskapazität betrug dem neuen Monitoring zufolge Ende 2020 rund 234.500 MW (2019: 226.400 MW). Davon machten 103.800 MW nicht erneuerbare Energieträger und 130.700 MW grüne Alternativen aus. Der Leistungszuwachs bei den Erneuerbaren betrug 6.300 MW.

Am stärksten nahmen die Erzeugungskapazitäten bei Photovoltaik (+4.600 MW) und Windkraft an Land (+1.200 MW) zu. Bei den nicht erneuerbaren Energieträgern – dazu rechnet die Behörde Kernenergie, Braunkohle, Steinkohle, Erdgas, Mineralölprodukte, Pumpspeicher – ergab sich unter dem Strich ein Zuwachs von 1.900 MW.

Marktkonzentration nimmt ab

Die Marktkonzentration bei der Stromerzeugung und dem Stromerstabsatz habe hinsichtlich der Marktanteile der Erzeuger im weterabgenommen. Die fünf absatzstärksten Unternehmen erreichten auf dem deutschen Marktgebiet einschließlich Luxemburg einen gemeinsamen Marktanteil von 66,2 % (2019 70,1 %) Der Anteil der fünf größten Anbieter an den deutschen konventionellen Erzeugungskapazitäten, die für einen Einsatz am Stromerstabsatzmarkt grundsätzlich zur Verfügung stehen, habe mit 56,6 % ebenfalls unter dem Vorjahresniveau von 57,5 % gelegen.

Schlussfolgerung der Bundesnetzagentur: "Trotz sinkenden Konzentrationsgrades werden die bevorstehenden Kraftwerksabschaltungen in Folge des Atom- und Kohleausstieges aber zu einer Verknappung der inländischen Erzeugungskapazitäten führen und damit die wettbewerbliche Bedeutung der verbleibenden großen Kraftwerksbetreiber für die inländische Bedarfsdeckung stärken."

 

Mittwoch, 17.11.2021, 17:00 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Regenerative - Schräglage bei der Stromerzeugung
Quelle: Fotolia / Simon Kraus
Regenerative
Schräglage bei der Stromerzeugung
Die Nettostromerzeugung sank vergangenes Jahr auf 528 Mrd. kWh. Stein- und Braunkohlekraftwerke produzierten 25 und 20% weniger. Vergleichsweise klein war der Zubau bei Erneuerbaren.
Die alte Energiewelt soll einer neuen weichen, doch Rückbau fossiler Energien und Zubau Erneuerbarer scheinen von einem Gleichgewicht weit entfernt. Der neue Monitoringbericht der Bundesnetzagentur – der Entwurf liegt der Redaktion vor – zeichnet ein kippeliges Bild. Laut Berechnung der Behörde erzeugten Stein- und Braunkohlekraftwerke im vergangenen Jahr 13,5 und 20,6 Mrd. kWh Strom weniger als 2019. Das waren umgerechnet minus 25,2 und minus 19,7 %. Die gesamte Nettostromerzeugung aus nicht erneuerbaren Energieträgern sank demnach um 41 Mrd. kWh (-12,3 %)

„Im Bereich der konventionellen Energieträger ist eine deutliche Zunahme an Marktaustritten aufgrund des Ausstiegs aus der Kernenergie und des Kohleausstiegs festzustellen“, stellt die Bundesnetzagentur fest. Deutschlandweit ging die Nettostromerzeugung auf 528,1 Mrd. kWh zurück – minus 5,9 % gegenüber 2019. In dem Rückgang spiegele sich vor allem die Corona-Pandemie wider, heißt es. Nur leicht zugelegt hat die Erzeugung aus Erneuerbaren. Die Behörde beziffert das Plus im Vergleich zu 2019 auf 3,4 %. Insgesamt kommt die neue Energiewelt auf 236,6 Mrd. kWh Strom. Ihr Anteil am Bruttostromverbrauch erreicht 45 %.

Die gesamte installierte Erzeugungskapazität betrug dem neuen Monitoring zufolge Ende 2020 rund 234.500 MW (2019: 226.400 MW). Davon machten 103.800 MW nicht erneuerbare Energieträger und 130.700 MW grüne Alternativen aus. Der Leistungszuwachs bei den Erneuerbaren betrug 6.300 MW.

Am stärksten nahmen die Erzeugungskapazitäten bei Photovoltaik (+4.600 MW) und Windkraft an Land (+1.200 MW) zu. Bei den nicht erneuerbaren Energieträgern – dazu rechnet die Behörde Kernenergie, Braunkohle, Steinkohle, Erdgas, Mineralölprodukte, Pumpspeicher – ergab sich unter dem Strich ein Zuwachs von 1.900 MW.

Marktkonzentration nimmt ab

Die Marktkonzentration bei der Stromerzeugung und dem Stromerstabsatz habe hinsichtlich der Marktanteile der Erzeuger im weterabgenommen. Die fünf absatzstärksten Unternehmen erreichten auf dem deutschen Marktgebiet einschließlich Luxemburg einen gemeinsamen Marktanteil von 66,2 % (2019 70,1 %) Der Anteil der fünf größten Anbieter an den deutschen konventionellen Erzeugungskapazitäten, die für einen Einsatz am Stromerstabsatzmarkt grundsätzlich zur Verfügung stehen, habe mit 56,6 % ebenfalls unter dem Vorjahresniveau von 57,5 % gelegen.

Schlussfolgerung der Bundesnetzagentur: "Trotz sinkenden Konzentrationsgrades werden die bevorstehenden Kraftwerksabschaltungen in Folge des Atom- und Kohleausstieges aber zu einer Verknappung der inländischen Erzeugungskapazitäten führen und damit die wettbewerbliche Bedeutung der verbleibenden großen Kraftwerksbetreiber für die inländische Bedarfsdeckung stärken."

 

Mittwoch, 17.11.2021, 17:00 Uhr
Manfred Fischer

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