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Energie & Management > Windkraft Onshore - Schnelles Repowering könnte Stromausbeute verdreifachen
Quelle: Fotolia / Lars Schmid
Windkraft Onshore

Schnelles Repowering könnte Stromausbeute verdreifachen

Live auf der Wind Energy Hamburg veranstaltete diesmal der Bundesverband Windenergie (BWE) sein Policy Briefing. Zentrale Forderung war die schnellere Genehmigung für Repowering.
Eine Lagebesprechung zur energiepolitischen Situation vom Bundesverband Windenergie (BWE) fand am 27. September live auf der Wind Energy in Hamburg statt. Diesmal hatte BWE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm zwei Praktiker als Gesprächspartner eingeladen: Uli Schulze Südhoff, CSO von Enercon, und Markus Lesser Vorstandsvorsitzender des Projektentwicklers PNE AG. Sie beklagten einhellig, dass von den im Frühjahr verabschiedeten beschleunigten Genehmigungen für Windkraft an Land noch nichts in der Praxis angekommen ist.
 
Die Bundesregierung wolle angesichts der weiter steigenden Energie- und Stromkosten ein drittes Entlastungspaket beschließen, das auch eine Strompreisbremse vorsieht. Auch Betreiber Erneuerbarer-Energieanlagen sollten eventuell höhere Einnahmen als „Übergewinne“ besteuern lassen müssen. Das sieht die Branche kritisch. Denn trotz teilweise höherer aktueller Strompreise stiegen die Material- und Rohstoffkosten für die Hersteller und nicht zuletzt die Zinsen für Kredite massiv.
 
Beim BWE-Policy Briefing von der Wind Energy Hamburg: v.li. Wolfram Axthelm (BWE), Uli Schulze Südhoff (Enercon) und Markus Lesser (PNE)
Quelle: BWE


Da die erteilten Zuschläge für neue Anlagen aber noch auf alten Preiskalkulationen beruhten, könnte der angekündigte Ausbauturbo für die Erneuerbaren abgewürgt werden, bevor er richtig gezündet hat, fürchtet der BWE. Daher müsse zuallererst die Genehmigungsbremse gelöst werden und künftige Auktionszuschläge mit einem Preissteigerungsindex versehen werden, forderte Axthelm. „Um die Ausbauziele der Bundesregierung zu erreichen, müssen wir ab 1.Januar 2023 pro Tag 25 MW Leistung installieren“, umriss er die gewaltige Herausforderung.

Repowering könnte schnell Leistungszuwachs bringen

Am einfachsten wäre es daher, jetzt schnell das Repowering zu erleichtern. Denn wo alte Anlagen durch neue, leistungsfähigere ersetzt werden, gebe es die größte Akzenptanz. „Außerdem ist bereits die nötige Infrastruktur im Stromanschluss aber auch Zuwegungen vorhanden“, argumentierte Lesser. Derzeit seien die Genehmigungsverfahren fürs Repowering aber noch genauso lang und umständlich wie für neue Anlagen, kritisierte der Planer. Durch Repowering könnte aber mit weniger Turbinen die Leistung verdreifacht werden, sagte Axthelm an die Adresse der Länder und des Bundes.

Für Enercon stellte Schulze Südhoff in Aussicht, dass für den europäischen Markt auch wieder mehr europäische Fertigung etabliert werde. In der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, das Lieferketten zum Flaschenhals des Ausbaus werden können. Außerdem habe nicht nur Deutschland inzwischen sehr hohe und verbindliche Zubauziele für viele Jahre festgelegt, so dass die Hersteller wieder gut in Europa zu tun bekämen.

Dienstag, 27.09.2022, 14:44 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Windkraft Onshore - Schnelles Repowering könnte Stromausbeute verdreifachen
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Windkraft Onshore
Schnelles Repowering könnte Stromausbeute verdreifachen
Live auf der Wind Energy Hamburg veranstaltete diesmal der Bundesverband Windenergie (BWE) sein Policy Briefing. Zentrale Forderung war die schnellere Genehmigung für Repowering.
Eine Lagebesprechung zur energiepolitischen Situation vom Bundesverband Windenergie (BWE) fand am 27. September live auf der Wind Energy in Hamburg statt. Diesmal hatte BWE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm zwei Praktiker als Gesprächspartner eingeladen: Uli Schulze Südhoff, CSO von Enercon, und Markus Lesser Vorstandsvorsitzender des Projektentwicklers PNE AG. Sie beklagten einhellig, dass von den im Frühjahr verabschiedeten beschleunigten Genehmigungen für Windkraft an Land noch nichts in der Praxis angekommen ist.
 
Die Bundesregierung wolle angesichts der weiter steigenden Energie- und Stromkosten ein drittes Entlastungspaket beschließen, das auch eine Strompreisbremse vorsieht. Auch Betreiber Erneuerbarer-Energieanlagen sollten eventuell höhere Einnahmen als „Übergewinne“ besteuern lassen müssen. Das sieht die Branche kritisch. Denn trotz teilweise höherer aktueller Strompreise stiegen die Material- und Rohstoffkosten für die Hersteller und nicht zuletzt die Zinsen für Kredite massiv.
 
Beim BWE-Policy Briefing von der Wind Energy Hamburg: v.li. Wolfram Axthelm (BWE), Uli Schulze Südhoff (Enercon) und Markus Lesser (PNE)
Quelle: BWE


Da die erteilten Zuschläge für neue Anlagen aber noch auf alten Preiskalkulationen beruhten, könnte der angekündigte Ausbauturbo für die Erneuerbaren abgewürgt werden, bevor er richtig gezündet hat, fürchtet der BWE. Daher müsse zuallererst die Genehmigungsbremse gelöst werden und künftige Auktionszuschläge mit einem Preissteigerungsindex versehen werden, forderte Axthelm. „Um die Ausbauziele der Bundesregierung zu erreichen, müssen wir ab 1.Januar 2023 pro Tag 25 MW Leistung installieren“, umriss er die gewaltige Herausforderung.

Repowering könnte schnell Leistungszuwachs bringen

Am einfachsten wäre es daher, jetzt schnell das Repowering zu erleichtern. Denn wo alte Anlagen durch neue, leistungsfähigere ersetzt werden, gebe es die größte Akzenptanz. „Außerdem ist bereits die nötige Infrastruktur im Stromanschluss aber auch Zuwegungen vorhanden“, argumentierte Lesser. Derzeit seien die Genehmigungsverfahren fürs Repowering aber noch genauso lang und umständlich wie für neue Anlagen, kritisierte der Planer. Durch Repowering könnte aber mit weniger Turbinen die Leistung verdreifacht werden, sagte Axthelm an die Adresse der Länder und des Bundes.

Für Enercon stellte Schulze Südhoff in Aussicht, dass für den europäischen Markt auch wieder mehr europäische Fertigung etabliert werde. In der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, das Lieferketten zum Flaschenhals des Ausbaus werden können. Außerdem habe nicht nur Deutschland inzwischen sehr hohe und verbindliche Zubauziele für viele Jahre festgelegt, so dass die Hersteller wieder gut in Europa zu tun bekämen.

Dienstag, 27.09.2022, 14:44 Uhr
Susanne Harmsen

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