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Energie & Management > IT - Schneller zur digitalen Energiewende
Quelle: Pixabay / geralt
IT

Schneller zur digitalen Energiewende

Im Rahmen der diesjährigen Berliner Energietage hat der BNE ein Diskussionspapier mit einer Vision der digitalen Energiewelt der nächsten Jahre vorgestellt.
Bei der Präsentation des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE) der insgesamt sieben Beispiele zur Beschleunigung der Energiewende und zur effizienten Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen betonte Lars Petereit, damit sei nicht eine ferne Zukunft beschrieben, sondern „die nächsten Jahre“. Im Hinblick auf die Anmeldung von Photovoltaik-Anlagen oder die Netzanschlüsse von Wallboxen und Wärmepumpen sei „schon viel passiert“, so der Verantwortliche für die Bereiche Digitale Energiewende und Elektrifizierung beim BNE. Aber was beispielsweise die Vereinheitlichung der technischen Anschlussbedingungen und Ausgestaltung von Portalen für Netzanschlussbegehren angeht, ist nach seiner Meinung ein noch höherer Digitalisierungsgrad erforderlich.

Einige der vom BNE angesprochenen Energiewendebeschleuniger hätten auch etwas mit Bürokratieabbau zu tun. Hier sei eine Vereinfachung der Prozesse an sich notwendig, mahnte Petereit.

Ein Beispiel, wie die Digitalisierung mehr Effizienz in die Prozesse bringen kann, ist überschrieben mit „Wenn der Installateur nur einmal klingelt“. Es gehe dabei um die Fokussierung auf die „Customer Journey“, so der BNE-Bereichsleiter. Schnell und unbürokratisch soll der Bestellprozess für eine Photovoltaikanlage – sie steht stellvertretend für zahlreiche andere Energiewendetechnologien – werden. Angefangen von der Online-Beratung über die Auftragserteilung bis zur automatisierten Klärung der technischen Anforderungen – nach bundesweit einheitlichen Standards und klaren Regeln – mit dem örtlichen Netzbetreiber im Vorhinein, soll die Digitalisierung für Tempo und Transparenz sorgen. Die eigentliche Installation, der Netzanschluss und die Inbetriebnahme sollen dann bei einem einzigen Besuch des Installateurs erfolgen. So sei es den Prosumern auch möglich, am selben Tag noch den selbsterzeugten Strom zu nutzen oder einzuspeisen.

Customer Journey im Fokus

„Vieles klingt selbstverständlich“, sagte Petereit. Aber in der Realität sei die Situation ganz anders, vielfach sehr komplex. Doch hier, wie bei den anderen sechs Beispielen, kann man nach Überzeugung des BNE sofort ansetzen.
Unter der Überschrift „Das Ganze ist mehr als die Summer seiner Teile“ wirft der BNE einen Blick auf die Quartiere. Durch die Integration mehrerer Gebäude in einem System könne man die vorhandenen Anlagen zum Nutzen aller optimieren. „Teilhabe“ zu ermöglichen, sei hier ein Ziel, das sich mit Hilfe der Digitalisierung erreichen lasse. Denn nicht auf jedem Dach könne eine PV-Anlage installiert werden und nicht in jedem Keller sei Platz für einen Speicher. Betrachte man ein Quartier als Einheit, ließen sich jedoch Synergien heben. Ein Teil dieser erschließbaren Welt seien auch Mieterstromprojekte. Der sogenannte virtuelle Summenzähler sorge künftig für eine erhebliche Erleichterung und Kostenersparnis. Damit sei der Mieterstrom nicht mehr nur auf ein einzelnes Gebäude beschränkt und nur noch ein einziger Übergabe- und Messpunkt am öffentlichen Netz notwendig.

Als drittes Digitalisierungsbeispiel griff Petereit das „Internet der Energie“ heraus. Mit Hilfe von Echtzeitdaten und künstlicher Intelligenz komme Licht in die bisherige Blackbox „Verteilnetz“. Zustandsanalysen und vor allem Auslastungsprognosen helfen in einem digitalisierten Energiesystem den Netzbetreibern, Erzeugung und Last auszubalancieren und vor allem auch die Netze vorausschauend auszubauen. Vor diesem Hintergrund sei allerdings wichtig, dass die Daten bundesweit in einem einheitlichen Format zur Verfügung stehen und über eine Plattform auch effizient verfügbar gemacht werden. Davon könnten dann beispielsweise auch Kommunen, Energiedienstleister und Projektierer profitieren, die zum Teil die Daten ebenfalls benötigen.

Das bisher noch weitgehend ungenutzte Potenzial von Elektroautos als mobilen Speichern ist ein weiterer Punkt auf der BNE-Liste. „Mobile Speicher werden maßgeblich dazu beitragen, den Einsatz teurer Gaskraftwerke zu reduzieren“, heißt es von Seiten des BNE.

Schließlich gehören nach Überzeugung des Verbands auch variable Stromtarife, KI-basierte Smart-Home-Technologien mit Energiemanagement-Funktion sowie „einfache, günstige und leistungsfähige Zähler“ zu den wesentlichen Elementen einer digitalisierten Energiewelt.

Mittwoch, 3.05.2023, 16:59 Uhr
Fritz Wilhelm
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Schneller zur digitalen Energiewende
Im Rahmen der diesjährigen Berliner Energietage hat der BNE ein Diskussionspapier mit einer Vision der digitalen Energiewelt der nächsten Jahre vorgestellt.
Bei der Präsentation des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE) der insgesamt sieben Beispiele zur Beschleunigung der Energiewende und zur effizienten Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen betonte Lars Petereit, damit sei nicht eine ferne Zukunft beschrieben, sondern „die nächsten Jahre“. Im Hinblick auf die Anmeldung von Photovoltaik-Anlagen oder die Netzanschlüsse von Wallboxen und Wärmepumpen sei „schon viel passiert“, so der Verantwortliche für die Bereiche Digitale Energiewende und Elektrifizierung beim BNE. Aber was beispielsweise die Vereinheitlichung der technischen Anschlussbedingungen und Ausgestaltung von Portalen für Netzanschlussbegehren angeht, ist nach seiner Meinung ein noch höherer Digitalisierungsgrad erforderlich.

Einige der vom BNE angesprochenen Energiewendebeschleuniger hätten auch etwas mit Bürokratieabbau zu tun. Hier sei eine Vereinfachung der Prozesse an sich notwendig, mahnte Petereit.

Ein Beispiel, wie die Digitalisierung mehr Effizienz in die Prozesse bringen kann, ist überschrieben mit „Wenn der Installateur nur einmal klingelt“. Es gehe dabei um die Fokussierung auf die „Customer Journey“, so der BNE-Bereichsleiter. Schnell und unbürokratisch soll der Bestellprozess für eine Photovoltaikanlage – sie steht stellvertretend für zahlreiche andere Energiewendetechnologien – werden. Angefangen von der Online-Beratung über die Auftragserteilung bis zur automatisierten Klärung der technischen Anforderungen – nach bundesweit einheitlichen Standards und klaren Regeln – mit dem örtlichen Netzbetreiber im Vorhinein, soll die Digitalisierung für Tempo und Transparenz sorgen. Die eigentliche Installation, der Netzanschluss und die Inbetriebnahme sollen dann bei einem einzigen Besuch des Installateurs erfolgen. So sei es den Prosumern auch möglich, am selben Tag noch den selbsterzeugten Strom zu nutzen oder einzuspeisen.

Customer Journey im Fokus

„Vieles klingt selbstverständlich“, sagte Petereit. Aber in der Realität sei die Situation ganz anders, vielfach sehr komplex. Doch hier, wie bei den anderen sechs Beispielen, kann man nach Überzeugung des BNE sofort ansetzen.
Unter der Überschrift „Das Ganze ist mehr als die Summer seiner Teile“ wirft der BNE einen Blick auf die Quartiere. Durch die Integration mehrerer Gebäude in einem System könne man die vorhandenen Anlagen zum Nutzen aller optimieren. „Teilhabe“ zu ermöglichen, sei hier ein Ziel, das sich mit Hilfe der Digitalisierung erreichen lasse. Denn nicht auf jedem Dach könne eine PV-Anlage installiert werden und nicht in jedem Keller sei Platz für einen Speicher. Betrachte man ein Quartier als Einheit, ließen sich jedoch Synergien heben. Ein Teil dieser erschließbaren Welt seien auch Mieterstromprojekte. Der sogenannte virtuelle Summenzähler sorge künftig für eine erhebliche Erleichterung und Kostenersparnis. Damit sei der Mieterstrom nicht mehr nur auf ein einzelnes Gebäude beschränkt und nur noch ein einziger Übergabe- und Messpunkt am öffentlichen Netz notwendig.

Als drittes Digitalisierungsbeispiel griff Petereit das „Internet der Energie“ heraus. Mit Hilfe von Echtzeitdaten und künstlicher Intelligenz komme Licht in die bisherige Blackbox „Verteilnetz“. Zustandsanalysen und vor allem Auslastungsprognosen helfen in einem digitalisierten Energiesystem den Netzbetreibern, Erzeugung und Last auszubalancieren und vor allem auch die Netze vorausschauend auszubauen. Vor diesem Hintergrund sei allerdings wichtig, dass die Daten bundesweit in einem einheitlichen Format zur Verfügung stehen und über eine Plattform auch effizient verfügbar gemacht werden. Davon könnten dann beispielsweise auch Kommunen, Energiedienstleister und Projektierer profitieren, die zum Teil die Daten ebenfalls benötigen.

Das bisher noch weitgehend ungenutzte Potenzial von Elektroautos als mobilen Speichern ist ein weiterer Punkt auf der BNE-Liste. „Mobile Speicher werden maßgeblich dazu beitragen, den Einsatz teurer Gaskraftwerke zu reduzieren“, heißt es von Seiten des BNE.

Schließlich gehören nach Überzeugung des Verbands auch variable Stromtarife, KI-basierte Smart-Home-Technologien mit Energiemanagement-Funktion sowie „einfache, günstige und leistungsfähige Zähler“ zu den wesentlichen Elementen einer digitalisierten Energiewelt.

Mittwoch, 3.05.2023, 16:59 Uhr
Fritz Wilhelm

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