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Energie & Management > Personalie - Schierenbeck steigt bei Hamburger Wasserstoff-Start-up ein
Quelle: Shutterstock / Nep0
Personalie

Schierenbeck steigt bei Hamburger Wasserstoff-Start-up ein

Andreas Schierenbeck, einstiger Vorstandschef von Uniper, ist seit 1. Februar Vorstandsmitglied der HH2E AG. Diese will bis 2025 grünen Wasserstoff im Industriemaßstab produzieren. 
"Ich habe über 20 Jahre in großen, globalen Organisationen verbracht und mich mit deren Leistungen und Produkten, der Einführung von Innovationen auseinandergesetzt", wird Schierenbeck in einer Mitteilung der HH2E AG, seinem neuen Arbeitgeber, zitiert. In großen Unternehmen müsse man sich sehr zeitintensiv mit der häufig sehr langsamen Veränderung ihrer Kultur sowie mit ihrer internen Bürokratie beschäftigen, so der einstige Uniper-Vorstandschef. Mit seinem Einstieg in das von Uniper und Siemens Energy Anfang vergangenen Jahres gegründete Start-up HH2E AG wolle er sich nun auf das konzentrieren, "was sich direkt und schnell auswirkt: die Entwicklung von Innovationen, Technologien und profitablen Geschäftsmodellen".

Im Sommer 2019 hatte der Manager die Führung bei Uniper übernommen. Im März vergangenen Jahres war er überraschend ausgestiegen (wir berichteten). Von 2013 bis 2018 war der gelernte Elektroingenieur Vorstandsvorsitzender der Thyssen-Krupp Elevator AG.

Im Vorstand der HH2E steht Schierenbeck das Gründungsmitglied Alexander Voigt zur Seite. Finanzvorstand ist Mark Page, ebenfalls ein Gründungsmitglied. Deren Ziele sind hochgesteckt: So will das Unternehmen in absehbarer Zeit in Deutschland wettbewerbsfähig grünen Wasserstoff herstellen. "Bereits im Jahr 2025 wird HH2E grünen Wasserstoff in Deutschland zu denselben Preisen produzieren und liefern können, die für grünen Wasserstoff veranschlagt werden, der im Jahr 2030 aus Regionen wie dem Nahen Osten oder Australien importiert wird", teilt das Unternehmen mit.

Konstante Wasserstoff-Produktion mithilfe einer Speichereinheit

Bis 2030 will HH2E Elektrolyseure mit einer Leistung von 4.000 MW bauen. Zur Erinnerung: Die Ampelkoalition strebt bis 2030 eine Elektrolyseleistung von 10.000 MW an. Schierenbeck sieht in der inländischen Produktion einen klaren Vorteil, da die kostenträchtige Logistik wegfalle. Ziel sei es, lokale Industriebetriebe und Kommunen mit wettbewerbsfähigem grünem Strom, grünem Wasserstoff und Prozessdampf zu versorgen. Aktuell plane das Unternehmen hierzu Investitionen in Höhe von 2,7 Mrd. Euro in Projekte auf deutschem Boden. 

Im Zentrum der Pläne steht das sogenannte "HH2E-Werk": ein Zink-Elektrolyseur und ein Hochtemperatur-Speicher. Die Speichereinheit soll große Mengen an Wind- und Sonnenenergie in Form von Wärme auf hohem Temperaturniveau speichern. Die eingesetzte Elektrolyseur-Technologie hat, so das Unternehmen weiter, ein asynchrones Lade-Betriebsprofil. Das heißt, der Elektrolyseur produziert auch dann Wasserstoff, wenn die Energiezufuhr nicht gegeben ist. Die Stromerzeugungseinheit besteht aus einer Wasserstoffturbine oder eine Brennstoffzelle, die kohlenstofffreien Strom erzeugt.

Bereits vier Stunden Wind- oder Sonnenstrom täglich reichen nach Angaben von HH2E aus, um eine konstante Produktion von grünem Wasserstoff garantieren zu können. Ziel sei es, nur überschüssigen Wind- und Sonnenstrom einzusetzen, der besonders günstig zur Verfügung stehe.


Mittwoch, 2.02.2022, 14:40 Uhr
Davina Spohn
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Schierenbeck steigt bei Hamburger Wasserstoff-Start-up ein
Andreas Schierenbeck, einstiger Vorstandschef von Uniper, ist seit 1. Februar Vorstandsmitglied der HH2E AG. Diese will bis 2025 grünen Wasserstoff im Industriemaßstab produzieren. 
"Ich habe über 20 Jahre in großen, globalen Organisationen verbracht und mich mit deren Leistungen und Produkten, der Einführung von Innovationen auseinandergesetzt", wird Schierenbeck in einer Mitteilung der HH2E AG, seinem neuen Arbeitgeber, zitiert. In großen Unternehmen müsse man sich sehr zeitintensiv mit der häufig sehr langsamen Veränderung ihrer Kultur sowie mit ihrer internen Bürokratie beschäftigen, so der einstige Uniper-Vorstandschef. Mit seinem Einstieg in das von Uniper und Siemens Energy Anfang vergangenen Jahres gegründete Start-up HH2E AG wolle er sich nun auf das konzentrieren, "was sich direkt und schnell auswirkt: die Entwicklung von Innovationen, Technologien und profitablen Geschäftsmodellen".

Im Sommer 2019 hatte der Manager die Führung bei Uniper übernommen. Im März vergangenen Jahres war er überraschend ausgestiegen (wir berichteten). Von 2013 bis 2018 war der gelernte Elektroingenieur Vorstandsvorsitzender der Thyssen-Krupp Elevator AG.

Im Vorstand der HH2E steht Schierenbeck das Gründungsmitglied Alexander Voigt zur Seite. Finanzvorstand ist Mark Page, ebenfalls ein Gründungsmitglied. Deren Ziele sind hochgesteckt: So will das Unternehmen in absehbarer Zeit in Deutschland wettbewerbsfähig grünen Wasserstoff herstellen. "Bereits im Jahr 2025 wird HH2E grünen Wasserstoff in Deutschland zu denselben Preisen produzieren und liefern können, die für grünen Wasserstoff veranschlagt werden, der im Jahr 2030 aus Regionen wie dem Nahen Osten oder Australien importiert wird", teilt das Unternehmen mit.

Konstante Wasserstoff-Produktion mithilfe einer Speichereinheit

Bis 2030 will HH2E Elektrolyseure mit einer Leistung von 4.000 MW bauen. Zur Erinnerung: Die Ampelkoalition strebt bis 2030 eine Elektrolyseleistung von 10.000 MW an. Schierenbeck sieht in der inländischen Produktion einen klaren Vorteil, da die kostenträchtige Logistik wegfalle. Ziel sei es, lokale Industriebetriebe und Kommunen mit wettbewerbsfähigem grünem Strom, grünem Wasserstoff und Prozessdampf zu versorgen. Aktuell plane das Unternehmen hierzu Investitionen in Höhe von 2,7 Mrd. Euro in Projekte auf deutschem Boden. 

Im Zentrum der Pläne steht das sogenannte "HH2E-Werk": ein Zink-Elektrolyseur und ein Hochtemperatur-Speicher. Die Speichereinheit soll große Mengen an Wind- und Sonnenenergie in Form von Wärme auf hohem Temperaturniveau speichern. Die eingesetzte Elektrolyseur-Technologie hat, so das Unternehmen weiter, ein asynchrones Lade-Betriebsprofil. Das heißt, der Elektrolyseur produziert auch dann Wasserstoff, wenn die Energiezufuhr nicht gegeben ist. Die Stromerzeugungseinheit besteht aus einer Wasserstoffturbine oder eine Brennstoffzelle, die kohlenstofffreien Strom erzeugt.

Bereits vier Stunden Wind- oder Sonnenstrom täglich reichen nach Angaben von HH2E aus, um eine konstante Produktion von grünem Wasserstoff garantieren zu können. Ziel sei es, nur überschüssigen Wind- und Sonnenstrom einzusetzen, der besonders günstig zur Verfügung stehe.


Mittwoch, 2.02.2022, 14:40 Uhr
Davina Spohn

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