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Energie & Management > Europaeische Union - Saubere Wasserstoffallianz zwischen Politik und Wirtschaft
Quelle: Shutterstock / jorisvo
Europaeische Union

Saubere Wasserstoffallianz zwischen Politik und Wirtschaft

Die EU-Kommission und die europäische Industrie ziehen beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft an einem Strang und gründen eine European Clean Hydrogen Alliance.
EU-Industriekommissar Thierry Breton und die Chefs von 20 führenden Industrieunternehmen unterzeichneten in Brüssel eine gemeinsame Erklärung, in der sich die Industrie verpflichtet, ihre Kapazität zum Bau von Elektrolyseanlagen bis 2025 zu verzehnfachen.

Damit soll die EU in der Lage sein, 2030 zehn Millionen Tonnen Wasserstoff zu produzieren. Zu den Unterzeichnern der Sauberen Wasserstoffallianz gehören neben der EU-Kommission und dem Lobbyverband Hydrogen Europe Technologieunternehmen wie Bosch, Siemens Energie oder Thyssenkrupp Nucera. Die Allianz soll den Rahmen bilden für eine enge Zusammenarbeit der Hersteller von Anlagen mit den Lieferanten von Rohstoffen und Komponenten sowie mit Finanzinstitutionen und der Politik.

Die Produktionskapazität, die gegenwärtig 1.750 MW pro Jahr beträgt, soll danach bis 2025 auf 17.500 MW gesteigert werden. Die Hersteller solcher Anlagen und ihre Zulieferer seien bereit, ihre Produktionskapazität so auszubauen, dass ein „erwartetes, exponentielles Wachstum dieses Marktes“ befriedigt werden könne. Diese Entwicklung ergebe sich aus den Zielen der europäischen Klimaschutzprogramme „Fit for 55“ und „REPowerEU“. Das erste wird gegenwärtig vom Europäischen Parlament und vom Ministerrat beraten. Letzteres will die EU-Kommission in den nächsten Wochen präzisieren.

Sauberer Wasserstoff aus erneuerbaren Energien sei ein unverzichtbares Element der europäischen Klimapolitik und der Unabhängigkeit von Russland, sagte Breton am Rande der Konferenz mit der Industrie in Brüssel: „Die Kommission wird das industrielle Projekt, eine führende Stellung in dieser Technologie für eine saubere Zukunft zu erlangen, tatkräftig unterstützen.“ Dadurch werde die Wettbewerbsfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit der europäischen Industrie gestärkt und die führende Stellung der europäischen Anbieter von Elektrolyseuren auf dem Weltmarkt gestärkt.

Die Kommission sagt den Unternehmen in der Erklärung zu, für eine Regulierung zu sorgen, die das rasche Wachstum der Branche und die Erzeugung von Wasserstoff in der EU nicht behindert. Sie will außerdem einen Vorschlag zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien, einschließlich grünem Wasserstoff vorlegen. Anträge auf Beihilfen für Wasserstoff-Projekte sollen in Brüssel vorrangig behandelt und entschieden werden. Dabei soll auch geprüft werden, ob zur Finanzierung von Elektrolyseanlagen sogenannte Differenzverträge (CCfD) abgeschlossen werden können. Die Kommission werde die Industrie bei der Rohstoffversorgung unterstützen und Partnerschaften mit den Lieferanten wichtiger Rohstoffe eingehen. Die Europäische Investitionsbank soll die Finanzierung der Projekte wohlwollend prüfen.

Im Gegenzug sagen die Unternehmen zu, nur hochwertige Projekte vorzulegen, die voll mit den Klimazielen der EU übereinstimmen. Sie wollen eng mit der Kommission zusammenarbeiten, um eine vollständige Wertschöpfungskette aufzubauen und darauf achten, nicht abhängig von einzelnen Rohstofflieferanten zu werden. Außerdem werde die Industrie ihre Forschung intensivieren.

Montag, 9.05.2022, 09:04 Uhr
Tom Weingärtner
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Saubere Wasserstoffallianz zwischen Politik und Wirtschaft
Die EU-Kommission und die europäische Industrie ziehen beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft an einem Strang und gründen eine European Clean Hydrogen Alliance.
EU-Industriekommissar Thierry Breton und die Chefs von 20 führenden Industrieunternehmen unterzeichneten in Brüssel eine gemeinsame Erklärung, in der sich die Industrie verpflichtet, ihre Kapazität zum Bau von Elektrolyseanlagen bis 2025 zu verzehnfachen.

Damit soll die EU in der Lage sein, 2030 zehn Millionen Tonnen Wasserstoff zu produzieren. Zu den Unterzeichnern der Sauberen Wasserstoffallianz gehören neben der EU-Kommission und dem Lobbyverband Hydrogen Europe Technologieunternehmen wie Bosch, Siemens Energie oder Thyssenkrupp Nucera. Die Allianz soll den Rahmen bilden für eine enge Zusammenarbeit der Hersteller von Anlagen mit den Lieferanten von Rohstoffen und Komponenten sowie mit Finanzinstitutionen und der Politik.

Die Produktionskapazität, die gegenwärtig 1.750 MW pro Jahr beträgt, soll danach bis 2025 auf 17.500 MW gesteigert werden. Die Hersteller solcher Anlagen und ihre Zulieferer seien bereit, ihre Produktionskapazität so auszubauen, dass ein „erwartetes, exponentielles Wachstum dieses Marktes“ befriedigt werden könne. Diese Entwicklung ergebe sich aus den Zielen der europäischen Klimaschutzprogramme „Fit for 55“ und „REPowerEU“. Das erste wird gegenwärtig vom Europäischen Parlament und vom Ministerrat beraten. Letzteres will die EU-Kommission in den nächsten Wochen präzisieren.

Sauberer Wasserstoff aus erneuerbaren Energien sei ein unverzichtbares Element der europäischen Klimapolitik und der Unabhängigkeit von Russland, sagte Breton am Rande der Konferenz mit der Industrie in Brüssel: „Die Kommission wird das industrielle Projekt, eine führende Stellung in dieser Technologie für eine saubere Zukunft zu erlangen, tatkräftig unterstützen.“ Dadurch werde die Wettbewerbsfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit der europäischen Industrie gestärkt und die führende Stellung der europäischen Anbieter von Elektrolyseuren auf dem Weltmarkt gestärkt.

Die Kommission sagt den Unternehmen in der Erklärung zu, für eine Regulierung zu sorgen, die das rasche Wachstum der Branche und die Erzeugung von Wasserstoff in der EU nicht behindert. Sie will außerdem einen Vorschlag zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien, einschließlich grünem Wasserstoff vorlegen. Anträge auf Beihilfen für Wasserstoff-Projekte sollen in Brüssel vorrangig behandelt und entschieden werden. Dabei soll auch geprüft werden, ob zur Finanzierung von Elektrolyseanlagen sogenannte Differenzverträge (CCfD) abgeschlossen werden können. Die Kommission werde die Industrie bei der Rohstoffversorgung unterstützen und Partnerschaften mit den Lieferanten wichtiger Rohstoffe eingehen. Die Europäische Investitionsbank soll die Finanzierung der Projekte wohlwollend prüfen.

Im Gegenzug sagen die Unternehmen zu, nur hochwertige Projekte vorzulegen, die voll mit den Klimazielen der EU übereinstimmen. Sie wollen eng mit der Kommission zusammenarbeiten, um eine vollständige Wertschöpfungskette aufzubauen und darauf achten, nicht abhängig von einzelnen Rohstofflieferanten zu werden. Außerdem werde die Industrie ihre Forschung intensivieren.

Montag, 9.05.2022, 09:04 Uhr
Tom Weingärtner

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