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Energie & Management > Interview - Sagen Sie mal: Marcelo Peerenboom
Bild: Fotolia, iQoncept
Interview

Sagen Sie mal: Marcelo Peerenboom

In der Rubrik "Sagen Sie mal" stellen wir ein paar kurze Fragen und bitten um kurze Antworten zu einem aktuellen Thema.
In der Lehrwerkstatt der Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (evm-Gruppe) arbeiten die Auszubildenden aktuell an selbst entwickelten CO2-Ampeln und tragen so aktiv zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bei. Derartige Warnsysteme gibt es bereits auf dem Markt. Was hat die evm-Gruppe dazu veranlasst, deren Bau selbst in die Hand zu nehmen?

Wir greifen in der Ausbildung unserer jungen Fachkräfte gerne aktuelle Entwicklungen auf. Hier bot sich die Bekämpfung der Corona-Pandemie geradezu an. Und da auch in unserer Lehrwerkstatt das Thema Lüften in diesen Tagen besonders relevant ist, waren wir schnell bei CO2-Ampeln. Wir mussten feststellen, dass die angebotenen Geräte nicht nur teilweise überteuert sind, sondern auch noch technisch zu wünschen übriglassen. So kam der Gedanke auf, die Geräte selbst zu bauen und technisch weiterzuentwickeln. Die CO2-Ampeln sind ein schönes Projekt, das sich ideal in die Ausbildungsinhalte einfügt und gleichzeitig durch seine Aktualität aber auch eine Begeisterung für den Beruf auslöst. Schließlich sind hier Programmierkenntnisse gefragt. Und wir wagen einen Blick über den Tellerrand. Wir integrieren Digitalisierung von Anfang an in unseren Arbeits- und Ausbildungsalltag und machen unsere Azubis so fit für die Zukunft. 

Welche technischen Raffinessen weisen Ihre CO2-Ampeln im Vergleich zu den marktüblichen Modellen auf?

Marktübliche Modelle zeigen den CO2-Gehalt der Luft meist nur über ein einfaches Ampel-System an. Unsere Geräte haben wir mit einem Display ausgestattet, der neben der CO2-Konzentration in ppm (parts per million; d. Red.) auch weitere Parameter, wie Raumtemperatur und Luftfeuchte, anzeigen. Das klassische Ampel-System haben wir durch LEDs aufgenommen. Bei 900 ppm erscheint eine optische Warnung, die anzeigt, dass gelüftet werden sollte. Steigt die Konzentration weiter auf 1.300 ppm, ertönt ein schrilles Signal, das erst verschwindet, wenn gelüftet wurde.

Das Besondere ist außerdem, dass wir fast alles selbst herstellen: Von der Platine über die Programmierung bis hin zum Gehäuse durch 3D-Druck. Lediglich die Sensoren, Mikrocontroller LEDs, Display und den Akku kaufen wir zu. Wir mussten dabei feststellen, dass es aktuell gar nicht so leicht ist, Sensoren am Markt zu beschaffen. Diese sind derzeit so beliebt wie Toilettenpapier zu Beginn der Corona-Krise.

CO2-Warnsysteme sind aktuell in geschlossenen Räumen ein gefragtes Gut. Welche Pläne haben Sie zur Verbreitung Ihrer Modelle? 

Die CO2-Ampeln sind vor allem ein interessantes und motivierendes Projekt unserer Auszubildenden. Wir haben bereits zehn Geräte gefertigt, die wir selbst in unseren Schulungsräumen und der Ausbildungswerkstatt nutzen. Auch im Praxistest in der Berufsschule haben sie schon überzeugt. Je nach Raumgröße und Schüleranzahl wurde dort teilweise mehrfach in der Stunde Alarm geschlagen. In einem nächsten Schritt wollen wir daher unseren Partnerschulen mit einer Ausstattung unter die Arme greifen. Dazu fragen wir aktuell den jeweiligen Bedarf ab. Eine Vermarktung ist aber nicht geplant, auch wenn dies zugegebenermaßen ein lukrativer Markt sein könnte. Wir wollen uns aber weiter auf die Ausbildung unserer Nachwuchskräfte konzentrieren. E&M
 
Marcelo Peerenboom ist Pressesprecher der Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (evm-Gruppe) in Koblenz
Bild: Matthias Brand

Mittwoch, 3.02.2021, 11:32 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Interview - Sagen Sie mal: Marcelo Peerenboom
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Interview
Sagen Sie mal: Marcelo Peerenboom
In der Rubrik "Sagen Sie mal" stellen wir ein paar kurze Fragen und bitten um kurze Antworten zu einem aktuellen Thema.
In der Lehrwerkstatt der Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (evm-Gruppe) arbeiten die Auszubildenden aktuell an selbst entwickelten CO2-Ampeln und tragen so aktiv zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bei. Derartige Warnsysteme gibt es bereits auf dem Markt. Was hat die evm-Gruppe dazu veranlasst, deren Bau selbst in die Hand zu nehmen?

Wir greifen in der Ausbildung unserer jungen Fachkräfte gerne aktuelle Entwicklungen auf. Hier bot sich die Bekämpfung der Corona-Pandemie geradezu an. Und da auch in unserer Lehrwerkstatt das Thema Lüften in diesen Tagen besonders relevant ist, waren wir schnell bei CO2-Ampeln. Wir mussten feststellen, dass die angebotenen Geräte nicht nur teilweise überteuert sind, sondern auch noch technisch zu wünschen übriglassen. So kam der Gedanke auf, die Geräte selbst zu bauen und technisch weiterzuentwickeln. Die CO2-Ampeln sind ein schönes Projekt, das sich ideal in die Ausbildungsinhalte einfügt und gleichzeitig durch seine Aktualität aber auch eine Begeisterung für den Beruf auslöst. Schließlich sind hier Programmierkenntnisse gefragt. Und wir wagen einen Blick über den Tellerrand. Wir integrieren Digitalisierung von Anfang an in unseren Arbeits- und Ausbildungsalltag und machen unsere Azubis so fit für die Zukunft. 

Welche technischen Raffinessen weisen Ihre CO2-Ampeln im Vergleich zu den marktüblichen Modellen auf?

Marktübliche Modelle zeigen den CO2-Gehalt der Luft meist nur über ein einfaches Ampel-System an. Unsere Geräte haben wir mit einem Display ausgestattet, der neben der CO2-Konzentration in ppm (parts per million; d. Red.) auch weitere Parameter, wie Raumtemperatur und Luftfeuchte, anzeigen. Das klassische Ampel-System haben wir durch LEDs aufgenommen. Bei 900 ppm erscheint eine optische Warnung, die anzeigt, dass gelüftet werden sollte. Steigt die Konzentration weiter auf 1.300 ppm, ertönt ein schrilles Signal, das erst verschwindet, wenn gelüftet wurde.

Das Besondere ist außerdem, dass wir fast alles selbst herstellen: Von der Platine über die Programmierung bis hin zum Gehäuse durch 3D-Druck. Lediglich die Sensoren, Mikrocontroller LEDs, Display und den Akku kaufen wir zu. Wir mussten dabei feststellen, dass es aktuell gar nicht so leicht ist, Sensoren am Markt zu beschaffen. Diese sind derzeit so beliebt wie Toilettenpapier zu Beginn der Corona-Krise.

CO2-Warnsysteme sind aktuell in geschlossenen Räumen ein gefragtes Gut. Welche Pläne haben Sie zur Verbreitung Ihrer Modelle? 

Die CO2-Ampeln sind vor allem ein interessantes und motivierendes Projekt unserer Auszubildenden. Wir haben bereits zehn Geräte gefertigt, die wir selbst in unseren Schulungsräumen und der Ausbildungswerkstatt nutzen. Auch im Praxistest in der Berufsschule haben sie schon überzeugt. Je nach Raumgröße und Schüleranzahl wurde dort teilweise mehrfach in der Stunde Alarm geschlagen. In einem nächsten Schritt wollen wir daher unseren Partnerschulen mit einer Ausstattung unter die Arme greifen. Dazu fragen wir aktuell den jeweiligen Bedarf ab. Eine Vermarktung ist aber nicht geplant, auch wenn dies zugegebenermaßen ein lukrativer Markt sein könnte. Wir wollen uns aber weiter auf die Ausbildung unserer Nachwuchskräfte konzentrieren. E&M
 
Marcelo Peerenboom ist Pressesprecher der Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (evm-Gruppe) in Koblenz
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Mittwoch, 3.02.2021, 11:32 Uhr
Davina Spohn

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