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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitung - Sagen Sie mal: Daniel Kunkel
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Zeitung

Sagen Sie mal: Daniel Kunkel

In der Rubrik „Sagen Sie mal“ stellen wir ein paar kurze Fragen und bitten um kurze Antworten zu einem aktuellen Thema.
 
Daniel Kunkel ist Geschäftsführer der Shell-Tochter Ubitricity
Quelle: Ubitricity

Herr Kunkel, zwei Drittel aller 2023 in Berlin neu in Betrieb genommenen öffentlichen Ladepunkte entfallen auf Laternenladestationen Ihres Unternehmens Ubitricity. Welche Vorteile sehen Sie in diesen Stationen im Vergleich zu herkömmlichen AC-Ladepunkten?

Die Transformation zur Elektromobilität kann nur gelingen, wenn das Aufladen von E-Autos für alle Bevölkerungsgruppen möglich und bequem wird. Dafür braucht es einen passenden öffentlichen Lademix, also das Zusammenspiel von verschiedenen AC- und DC-Ladelösungen, welche die Alltags- und Lebenssituationen der Bürger berücksichtigen. Und hier kommen Laternenladestationen ins Spiel. In urbanen Gebieten ermöglichen sie Mietern ohne eigenen Stellplatz und ohne Wallbox, ihre E-Autos in Wohnortnähe zu laden. Einfach abends an einem Laternenladepunkt parken und während langer Standzeiten über Nacht netzschonend laden. Städte und Gemeinden profitieren von der Nutzung bestehender städtischer Infrastruktur, geringen Kosten und schnellen Inbetriebnahmen. Laternenlader sind gleichwohl aber kein Ersatz für gängige AC-Normallader. Je nach lokaler Gegebenheit gilt es zu entscheiden, welche Ladetechnologie Fahrern den größten Nutzen bringt. 

Woran liegt es, dass diese Funktionserweiterung von Straßenlaternen noch nicht so verbreitet ist?

In Großbritannien ist das Laternenladen bereits seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des öffentlichen Ladeangebots. Ubitricity ist dort mit über 8.000 Laternenladepunkten der größte Ladenetzbetreiber des Landes. Diese Erfolgsstory hat uns überzeugt, die Technologie auch auf den deutschen Markt zu bringen.
Doch aufgrund komplexerer Regularien hierzulande erwies sich dies zunächst als schwierig. Seit Herbst 2021 haben wir jedoch einen Laternenlader im Portfolio, der alle deutschen Normen erfüllt. Er wird ohne Erdarbeiten und weitere Flächenversiegelung wie ein Rucksack an den Mast einer Straßenlaterne montiert − vorausgesetzt, die Laterne ist direkt am Bordstein positioniert. Dadurch stellen wir sicher, dass Ladekabel nicht über Bürgersteige gelegt und damit zur Stolperfalle werden. Diese Anforderung erfüllen Hunderttausende Laternen in Deutschland. Unser Berliner Projekt zeigt, wie schnell sich Laternenlader installieren lassen. In eineinhalb Jahren sind in fünf Bezirken mehr als 800 ans Netz gegangen, 400 davon allein im vierten Quartal 2023.

Der Trend geht zu DC-Ladepunkten mit hohen Ladeleistungen und dementsprechend schnellen Ladevorgängen. Welche Zukunft sehen Sie da für Ihre 3,7-kW-Laternenladepunkte?

Auch hier kommt der angesprochene öffentliche Lademix ins Spiel. DC-Schnellladesäulen mit immer höheren Ladeleistungen sind und bleiben entscheidend, wenn Fahrer längere Strecken zurücklegen oder nur wenig Zeit zum Nachladen bleibt. Im Alltag legen Bürger hingegen durchschnittlich nur bis zu 40 Kilometer pro Tag zurück. Daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern. Daher bleiben AC-Ladestationen − seien es Normallader mit 11 oder 22 Kilowatt Ladeleistungen oder Laternenlader mit 3,7 Kilowatt − ein wichtiger Baustein für den Ausbau des öffentlichen Ladenetzes. Diese Überzeugung zeigt sich auch mit Blick auf unser Produktportfolio. Wir unterstützen Städte und Gemeinden ganzheitlich und installieren und betreiben neben unseren Laternenladestationen auch Normal- und Schnellladesäulen. 

Dienstag, 23.04.2024, 08:47 Uhr
Davina Spohn
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In der Rubrik „Sagen Sie mal“ stellen wir ein paar kurze Fragen und bitten um kurze Antworten zu einem aktuellen Thema.
 
Daniel Kunkel ist Geschäftsführer der Shell-Tochter Ubitricity
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Herr Kunkel, zwei Drittel aller 2023 in Berlin neu in Betrieb genommenen öffentlichen Ladepunkte entfallen auf Laternenladestationen Ihres Unternehmens Ubitricity. Welche Vorteile sehen Sie in diesen Stationen im Vergleich zu herkömmlichen AC-Ladepunkten?

Die Transformation zur Elektromobilität kann nur gelingen, wenn das Aufladen von E-Autos für alle Bevölkerungsgruppen möglich und bequem wird. Dafür braucht es einen passenden öffentlichen Lademix, also das Zusammenspiel von verschiedenen AC- und DC-Ladelösungen, welche die Alltags- und Lebenssituationen der Bürger berücksichtigen. Und hier kommen Laternenladestationen ins Spiel. In urbanen Gebieten ermöglichen sie Mietern ohne eigenen Stellplatz und ohne Wallbox, ihre E-Autos in Wohnortnähe zu laden. Einfach abends an einem Laternenladepunkt parken und während langer Standzeiten über Nacht netzschonend laden. Städte und Gemeinden profitieren von der Nutzung bestehender städtischer Infrastruktur, geringen Kosten und schnellen Inbetriebnahmen. Laternenlader sind gleichwohl aber kein Ersatz für gängige AC-Normallader. Je nach lokaler Gegebenheit gilt es zu entscheiden, welche Ladetechnologie Fahrern den größten Nutzen bringt. 

Woran liegt es, dass diese Funktionserweiterung von Straßenlaternen noch nicht so verbreitet ist?

In Großbritannien ist das Laternenladen bereits seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des öffentlichen Ladeangebots. Ubitricity ist dort mit über 8.000 Laternenladepunkten der größte Ladenetzbetreiber des Landes. Diese Erfolgsstory hat uns überzeugt, die Technologie auch auf den deutschen Markt zu bringen.
Doch aufgrund komplexerer Regularien hierzulande erwies sich dies zunächst als schwierig. Seit Herbst 2021 haben wir jedoch einen Laternenlader im Portfolio, der alle deutschen Normen erfüllt. Er wird ohne Erdarbeiten und weitere Flächenversiegelung wie ein Rucksack an den Mast einer Straßenlaterne montiert − vorausgesetzt, die Laterne ist direkt am Bordstein positioniert. Dadurch stellen wir sicher, dass Ladekabel nicht über Bürgersteige gelegt und damit zur Stolperfalle werden. Diese Anforderung erfüllen Hunderttausende Laternen in Deutschland. Unser Berliner Projekt zeigt, wie schnell sich Laternenlader installieren lassen. In eineinhalb Jahren sind in fünf Bezirken mehr als 800 ans Netz gegangen, 400 davon allein im vierten Quartal 2023.

Der Trend geht zu DC-Ladepunkten mit hohen Ladeleistungen und dementsprechend schnellen Ladevorgängen. Welche Zukunft sehen Sie da für Ihre 3,7-kW-Laternenladepunkte?

Auch hier kommt der angesprochene öffentliche Lademix ins Spiel. DC-Schnellladesäulen mit immer höheren Ladeleistungen sind und bleiben entscheidend, wenn Fahrer längere Strecken zurücklegen oder nur wenig Zeit zum Nachladen bleibt. Im Alltag legen Bürger hingegen durchschnittlich nur bis zu 40 Kilometer pro Tag zurück. Daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern. Daher bleiben AC-Ladestationen − seien es Normallader mit 11 oder 22 Kilowatt Ladeleistungen oder Laternenlader mit 3,7 Kilowatt − ein wichtiger Baustein für den Ausbau des öffentlichen Ladenetzes. Diese Überzeugung zeigt sich auch mit Blick auf unser Produktportfolio. Wir unterstützen Städte und Gemeinden ganzheitlich und installieren und betreiben neben unseren Laternenladestationen auch Normal- und Schnellladesäulen. 

Dienstag, 23.04.2024, 08:47 Uhr
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