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Energie & Management > Wasserstoff - RWE will Wasserstoffspeicher in Gronau bauen
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Wasserstoff

RWE will Wasserstoffspeicher in Gronau bauen

Der Essener Energiekonzern RWE plant in Gronau-Epe, 55 Kilometer nordwestlich von Münster, den Bau des ersten deutschen Wasserstoffspeichers zur kommerziellen Nutzung. 
Bis Ende 2026 will RWE seinen Erdgas-Kavernenspeicher am Kottiger Hook, einem Weiler in Gronau-Epe (Nordrhein-Westfalen), erweitern und für die Wasserstoffspeicherung nutzbar machen. Über seine Tochter, die RWE Gas Storage West GmbH (RGSW), hat der Konzern die ersten planerischen Schritte in die Wege geleitet. Wie das Unternehmen bekannt gibt, hat die RGSW bei der Bezirksregierung Arnsberg eine sogenannte "planerischen Mitteilung" eingereicht. Damit geht das Genehmigungsverfahren formell an den Start. 

Konkret strebt die RWE-Tochter in einem ersten Bauabschnitt die Lagerung von rund 38 Mio. m3 Wasserstoff in der Kaverne an. Folgende Punkte sollen hierzu umgesetzt werden:
  • Erweiterung der obertägigen Bestandsanlage am Kottiger Hook auf dem bestehenden RWE-Betriebsgelände um zusätzliche Ein- und Ausspeicherstrecken für Wasserstoff sowie Bau der erforderlichen Nebenanlagen für den Betrieb
  • Umrüstung einer bislang unter Sole stehende Kaverne zur Wasserstoffspeicherung
  • Errichten einer Rohrleitungsanlage zur Anbindung der Kaverne an die obertägigen Anlagen
In einer optionalen zweiten Baustufe der Wasserstoff-Teilanlage sieht die RGSW später eine weitere Kapazitätserhöhung bei der Ein- und Auslagerung vor.

Der Standort Gronau-Epe sei, wie es aus Essen heißt, besonders für den ersten kommerziell genutzten Wasserstoffspeicher geeignet: Zum einen liege er nahe der geplanten Wasserstoff-Fernleitung zwischen Lingen und dem Ruhrgebiet, zum anderen gebe es vor Ort "optimale geologische Gegebenheiten zur Gasspeicherung".

Förderzusage und Investitionsentscheidung stehen noch aus

Für den Speicherbau hat RWE Fördermittel im Rahmen des "IPCEI-Wasserstoff“ (Important Projects of Common European Interest) beantragt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Land NRW haben das RWE-Projekt bereits auf ihrer Auswahlliste von Projekten stehen, für die im Fall einer positiven Entscheidung auf europäischer Ebene nationale Fördergelder bereitgestellt werden sollen. Eine Förderzusage und damit die finale Investitionsentscheidung von RWE stehen noch aus. Der Konzern will jedoch bereits jetzt schon und auf "eigenes Risiko" die grundlegende Planung für den Wasserstoffspeicher vorantreiben. Das Unternehmen rechnet im Laufe dieses Jahren mit einer Förderentscheidung.

Mit dem Start des Genehmigungsverfahrens einhergehend ist auch die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Bei dieser stehen sämtliche, mögliche Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt unter Beteiligung von Behörden, Trägern öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit auf dem Prüfstand. Letztere will die RGSW besonders in den Fokus nehmen: "Eine transparente Information der Anwohner und der Öffentlichkeit über das Vorhaben ist uns wichtig", wie Andreas Frohwein betont. Im Mai und Juni sind laut dem technischen Geschäftsführer der RGSW mehrere Informationsveranstaltungen geplant. Auch über ein Online-Kontaktformular auf der Internetseite der RGSW können sich Interessierte aktiv an dem Verfahren beteiligen. 

RWE Gas Storage West (RGSW) ist Teil der Wasserstoffinitiative Get H2, die eine bundesweite Wasserstoffinfrastruktur etablieren möchte. Das Unternehmen vermarktet eigenen Angaben zufolge fünf Untergrund-Erdgasspeicher (Kavernenspeicher) mit einem Arbeitsvolumen von rund 1,7 Mrd. mfür den nordwesteuropäischen Gasmarkt. An ihrem Standort Gronau-Epe speichert RGSW Erdgas in zehn Kavernen. 

Montag, 2.05.2022, 14:18 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - RWE will Wasserstoffspeicher in Gronau bauen
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Wasserstoff
RWE will Wasserstoffspeicher in Gronau bauen
Der Essener Energiekonzern RWE plant in Gronau-Epe, 55 Kilometer nordwestlich von Münster, den Bau des ersten deutschen Wasserstoffspeichers zur kommerziellen Nutzung. 
Bis Ende 2026 will RWE seinen Erdgas-Kavernenspeicher am Kottiger Hook, einem Weiler in Gronau-Epe (Nordrhein-Westfalen), erweitern und für die Wasserstoffspeicherung nutzbar machen. Über seine Tochter, die RWE Gas Storage West GmbH (RGSW), hat der Konzern die ersten planerischen Schritte in die Wege geleitet. Wie das Unternehmen bekannt gibt, hat die RGSW bei der Bezirksregierung Arnsberg eine sogenannte "planerischen Mitteilung" eingereicht. Damit geht das Genehmigungsverfahren formell an den Start. 

Konkret strebt die RWE-Tochter in einem ersten Bauabschnitt die Lagerung von rund 38 Mio. m3 Wasserstoff in der Kaverne an. Folgende Punkte sollen hierzu umgesetzt werden:
  • Erweiterung der obertägigen Bestandsanlage am Kottiger Hook auf dem bestehenden RWE-Betriebsgelände um zusätzliche Ein- und Ausspeicherstrecken für Wasserstoff sowie Bau der erforderlichen Nebenanlagen für den Betrieb
  • Umrüstung einer bislang unter Sole stehende Kaverne zur Wasserstoffspeicherung
  • Errichten einer Rohrleitungsanlage zur Anbindung der Kaverne an die obertägigen Anlagen
In einer optionalen zweiten Baustufe der Wasserstoff-Teilanlage sieht die RGSW später eine weitere Kapazitätserhöhung bei der Ein- und Auslagerung vor.

Der Standort Gronau-Epe sei, wie es aus Essen heißt, besonders für den ersten kommerziell genutzten Wasserstoffspeicher geeignet: Zum einen liege er nahe der geplanten Wasserstoff-Fernleitung zwischen Lingen und dem Ruhrgebiet, zum anderen gebe es vor Ort "optimale geologische Gegebenheiten zur Gasspeicherung".

Förderzusage und Investitionsentscheidung stehen noch aus

Für den Speicherbau hat RWE Fördermittel im Rahmen des "IPCEI-Wasserstoff“ (Important Projects of Common European Interest) beantragt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Land NRW haben das RWE-Projekt bereits auf ihrer Auswahlliste von Projekten stehen, für die im Fall einer positiven Entscheidung auf europäischer Ebene nationale Fördergelder bereitgestellt werden sollen. Eine Förderzusage und damit die finale Investitionsentscheidung von RWE stehen noch aus. Der Konzern will jedoch bereits jetzt schon und auf "eigenes Risiko" die grundlegende Planung für den Wasserstoffspeicher vorantreiben. Das Unternehmen rechnet im Laufe dieses Jahren mit einer Förderentscheidung.

Mit dem Start des Genehmigungsverfahrens einhergehend ist auch die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Bei dieser stehen sämtliche, mögliche Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt unter Beteiligung von Behörden, Trägern öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit auf dem Prüfstand. Letztere will die RGSW besonders in den Fokus nehmen: "Eine transparente Information der Anwohner und der Öffentlichkeit über das Vorhaben ist uns wichtig", wie Andreas Frohwein betont. Im Mai und Juni sind laut dem technischen Geschäftsführer der RGSW mehrere Informationsveranstaltungen geplant. Auch über ein Online-Kontaktformular auf der Internetseite der RGSW können sich Interessierte aktiv an dem Verfahren beteiligen. 

RWE Gas Storage West (RGSW) ist Teil der Wasserstoffinitiative Get H2, die eine bundesweite Wasserstoffinfrastruktur etablieren möchte. Das Unternehmen vermarktet eigenen Angaben zufolge fünf Untergrund-Erdgasspeicher (Kavernenspeicher) mit einem Arbeitsvolumen von rund 1,7 Mrd. mfür den nordwesteuropäischen Gasmarkt. An ihrem Standort Gronau-Epe speichert RGSW Erdgas in zehn Kavernen. 

Montag, 2.05.2022, 14:18 Uhr
Davina Spohn

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