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Energie & Management > F&E -  RWE startet Probebetrieb von Phosphor-Recyclinganlage
Phosphor, Wasser- und Kohlenstoff aus Klärschwamm: die neue RWE-Recyclinganlage. Bild: RWE
F&E

RWE startet Probebetrieb von Phosphor-Recyclinganlage

Die Forschungsanlage in Niederaußem (NRW) zur Gewinnung von Phosphor, Kohlen- und Wasserstoff aus Klärschlamm läuft im Probebetrieb.
Startzeichen für die „Multi-Fuel-Conversion-Anlage“ im RWE-Innovationszentrum Niederaußem: Der Energiekonzern, die Ruhr-Universität Bochum und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik haben jetzt mit dem Probebetrieb begonnen. Wie RWE mitteilt, soll mit der Technik zum einen Phosphor aus Klärschlamm zurückgewonnen werden. Zum anderen geht es darum, Klärschlamm und andere Brennstoffe in Synthesegas umzuwandeln – als Quelle für Kohlenstoff und Wasserstoff. Das Wirtschaftsministerium in NRW fördert das Projekt mit 6,7 Mio. Euro.

Gemische von Klärschlamm, Klärschlammasche und Braunkohle werden in der Anlage Temperaturen um 1.500 Grad Celsius unter Sauerstoffmangel ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen entsteht gasförmiger Phosphor. Der soll dann möglichst rein abgeschieden und zu Phosphorsäure synthetisiert werden.

Kreislauforientierte Kohlenstoffwirtschaft

RWE Power habe viel Erfahrung mit Techniken zur Umwandlung fester Brennstoffe zu gasförmigen Stoffgemischen, die sich für die Produktion von Chemiegrundstoffen eignen, sagte Unternehmensvorstand Lars Kulik beim Start der Anlage. Mit dem Projekt trage man dazu bei, "dass auch die ökonomischen, ökologischen und sozialen Elemente einer kreislauforientierten Kohlenstoffwirtschaft fachübergreifend erforscht werden“.

Wirtschaftsstaatssekretär Christoph Dammermann sieht in dem Vorhaben „großes Potenzial, die Kreislaufwirtschaft in unserem Land weiter voranzubringen“. Hintergrund: Im bevölkerungsreichsten Bundesland fallen fast 2 Mio.Tonnen Klärschlamm im Jahr an. Ab 2029 ist das Recycling von Phosphor in Deutschland verpflichtend.

Prof. Eckhard Weidner von der Ruhr-Universität Bochum hob die Bedeutung des Kohlenstoffrecyclings hervor. „Die Industriegesellschaften verabschieden sich von der Kohle, nicht aber vom chemischen Element Kohlenstoff, das unverzichtbar bleibt. Das Projekt sei „essenziell, technische Kohlenstoffkreisläufe zu erforschen und Kohlenstoff aus unterschiedlichen Quellen klimafreundlich zu erschließen“.

Das Synthesegas, das in der Anlage erzeugt wird, sei eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Es könne zur Produktion von Wasserstoff, Methanol, Methan, Kunststoffen, Treibstoffen und weiteren Stoffen für die chemische Industrie eingesetzt werden, erläuterte Weidner.

Vom dem Klärschlamm, der im vergangenen Jahr in NRW anfiel, verwertet RWE nach eigenen Angaben rund 900.000 Tonnen thermisch – etwa die Hälfte des Aufkommens.

Mittwoch, 7.07.2021, 12:49 Uhr
Manfred Fischer
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Phosphor, Wasser- und Kohlenstoff aus Klärschwamm: die neue RWE-Recyclinganlage. Bild: RWE
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RWE startet Probebetrieb von Phosphor-Recyclinganlage
Die Forschungsanlage in Niederaußem (NRW) zur Gewinnung von Phosphor, Kohlen- und Wasserstoff aus Klärschlamm läuft im Probebetrieb.
Startzeichen für die „Multi-Fuel-Conversion-Anlage“ im RWE-Innovationszentrum Niederaußem: Der Energiekonzern, die Ruhr-Universität Bochum und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik haben jetzt mit dem Probebetrieb begonnen. Wie RWE mitteilt, soll mit der Technik zum einen Phosphor aus Klärschlamm zurückgewonnen werden. Zum anderen geht es darum, Klärschlamm und andere Brennstoffe in Synthesegas umzuwandeln – als Quelle für Kohlenstoff und Wasserstoff. Das Wirtschaftsministerium in NRW fördert das Projekt mit 6,7 Mio. Euro.

Gemische von Klärschlamm, Klärschlammasche und Braunkohle werden in der Anlage Temperaturen um 1.500 Grad Celsius unter Sauerstoffmangel ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen entsteht gasförmiger Phosphor. Der soll dann möglichst rein abgeschieden und zu Phosphorsäure synthetisiert werden.

Kreislauforientierte Kohlenstoffwirtschaft

RWE Power habe viel Erfahrung mit Techniken zur Umwandlung fester Brennstoffe zu gasförmigen Stoffgemischen, die sich für die Produktion von Chemiegrundstoffen eignen, sagte Unternehmensvorstand Lars Kulik beim Start der Anlage. Mit dem Projekt trage man dazu bei, "dass auch die ökonomischen, ökologischen und sozialen Elemente einer kreislauforientierten Kohlenstoffwirtschaft fachübergreifend erforscht werden“.

Wirtschaftsstaatssekretär Christoph Dammermann sieht in dem Vorhaben „großes Potenzial, die Kreislaufwirtschaft in unserem Land weiter voranzubringen“. Hintergrund: Im bevölkerungsreichsten Bundesland fallen fast 2 Mio.Tonnen Klärschlamm im Jahr an. Ab 2029 ist das Recycling von Phosphor in Deutschland verpflichtend.

Prof. Eckhard Weidner von der Ruhr-Universität Bochum hob die Bedeutung des Kohlenstoffrecyclings hervor. „Die Industriegesellschaften verabschieden sich von der Kohle, nicht aber vom chemischen Element Kohlenstoff, das unverzichtbar bleibt. Das Projekt sei „essenziell, technische Kohlenstoffkreisläufe zu erforschen und Kohlenstoff aus unterschiedlichen Quellen klimafreundlich zu erschließen“.

Das Synthesegas, das in der Anlage erzeugt wird, sei eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Es könne zur Produktion von Wasserstoff, Methanol, Methan, Kunststoffen, Treibstoffen und weiteren Stoffen für die chemische Industrie eingesetzt werden, erläuterte Weidner.

Vom dem Klärschlamm, der im vergangenen Jahr in NRW anfiel, verwertet RWE nach eigenen Angaben rund 900.000 Tonnen thermisch – etwa die Hälfte des Aufkommens.

Mittwoch, 7.07.2021, 12:49 Uhr
Manfred Fischer

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