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Energie & Management > Lng - RWE startet Erkundungsarbeiten vor Rügen
LNG-Tanker "Ish" und Regasifizierungsschiff "Höegh Gannet" in Brunsbüttel. Quelle: RWE
Lng

RWE startet Erkundungsarbeiten vor Rügen

RWE hat mit Vorarbeiten für den möglichen Bau von LNG-Terminals bei Rügen begonnen. Das hat der Energiekonzern bestätigt. Gegen das Projekt formiert sich Widerstand.
Es handle sich lediglich um Erkundungsarbeiten, wie es seitens RWE heißt. Sie seien vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee genehmigt worden. Dafür seien zwei Spezialschiffe im Einsatz, die die Bodenbeschaffenheit prüfen, was auch die Suche nach möglicher Weltkriegsmunition umfasse.

Kritik kam im Zusammenhang mit dem Start der Arbeiten nicht nur von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), deren Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner von einem „schweren Vertrauensverlust“ sprach. Er verwies auch auf die Vogelrastzeiten und Laichzeiten der Heringe. Zudem stellt die DUH den energiewirtschaftlichen Bedarf der Terminals in Frage.

Der überraschende Start der Vorarbeiten östlich von Rügen sorgt auch auf der Insel selbst für Empörung. „Der Vorgang ist wirklich besorgniserregend. Noch am Freitag wurde uns von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) versichert, dass der bisher geplante Standort keine Rolle mehr spiele und nach Alternativen gesucht werde. Und dann rückt am Tag darauf, völlig ohne Vorankündigung, eine Arbeitsplattform an“, sagte der Bürgermeister des Ostseebades Binz, Karsten Schneider, der Deutschen Presse-Agentur.

Diese Vorgehensweise sorge in großen Teilen der Bevölkerung für Verdruss. Gemeinsam mit 37 seiner Amtskollegen von der Insel und aus Stralsund hatte Schneider die Pläne zum Bau des Importterminals in Sichtweite der Badestrände abgelehnt. Man werde „mit aller Entschiedenheit und den uns zur Verfügung stehenden Mitteln“ gegen das Projekt vorgehen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Zudem wurde eine entsprechende Petition gestartet.

Nach anfänglicher Unterstützung lehnt jetzt auch die Landesregierung in Schwerin das Projekt ab. Erst am 17. März hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ihre Kritik untermauert und Alternativen gefordert. Das Vorhaben fünf Kilometer vor Sellin umfasst zwei Anlegestellen für LNG-Regasifizierungsschiffe.

Schwimmende LNG-Terminals sind bereits in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel in Betrieb. In Lubmin, Wilhelmshaven und Stade sollen bis Ende des Jahres weitere startklar sein. Stationäre Anlagen mit Lagertanks sind bis 2025/2026 in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Stade vorgesehen.

Montag, 20.03.2023, 13:57 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Lng - RWE startet Erkundungsarbeiten vor Rügen
LNG-Tanker "Ish" und Regasifizierungsschiff "Höegh Gannet" in Brunsbüttel. Quelle: RWE
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RWE startet Erkundungsarbeiten vor Rügen
RWE hat mit Vorarbeiten für den möglichen Bau von LNG-Terminals bei Rügen begonnen. Das hat der Energiekonzern bestätigt. Gegen das Projekt formiert sich Widerstand.
Es handle sich lediglich um Erkundungsarbeiten, wie es seitens RWE heißt. Sie seien vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee genehmigt worden. Dafür seien zwei Spezialschiffe im Einsatz, die die Bodenbeschaffenheit prüfen, was auch die Suche nach möglicher Weltkriegsmunition umfasse.

Kritik kam im Zusammenhang mit dem Start der Arbeiten nicht nur von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), deren Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner von einem „schweren Vertrauensverlust“ sprach. Er verwies auch auf die Vogelrastzeiten und Laichzeiten der Heringe. Zudem stellt die DUH den energiewirtschaftlichen Bedarf der Terminals in Frage.

Der überraschende Start der Vorarbeiten östlich von Rügen sorgt auch auf der Insel selbst für Empörung. „Der Vorgang ist wirklich besorgniserregend. Noch am Freitag wurde uns von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) versichert, dass der bisher geplante Standort keine Rolle mehr spiele und nach Alternativen gesucht werde. Und dann rückt am Tag darauf, völlig ohne Vorankündigung, eine Arbeitsplattform an“, sagte der Bürgermeister des Ostseebades Binz, Karsten Schneider, der Deutschen Presse-Agentur.

Diese Vorgehensweise sorge in großen Teilen der Bevölkerung für Verdruss. Gemeinsam mit 37 seiner Amtskollegen von der Insel und aus Stralsund hatte Schneider die Pläne zum Bau des Importterminals in Sichtweite der Badestrände abgelehnt. Man werde „mit aller Entschiedenheit und den uns zur Verfügung stehenden Mitteln“ gegen das Projekt vorgehen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Zudem wurde eine entsprechende Petition gestartet.

Nach anfänglicher Unterstützung lehnt jetzt auch die Landesregierung in Schwerin das Projekt ab. Erst am 17. März hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ihre Kritik untermauert und Alternativen gefordert. Das Vorhaben fünf Kilometer vor Sellin umfasst zwei Anlegestellen für LNG-Regasifizierungsschiffe.

Schwimmende LNG-Terminals sind bereits in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel in Betrieb. In Lubmin, Wilhelmshaven und Stade sollen bis Ende des Jahres weitere startklar sein. Stationäre Anlagen mit Lagertanks sind bis 2025/2026 in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Stade vorgesehen.

Montag, 20.03.2023, 13:57 Uhr
Günter Drewnitzky

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