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Ab 2022 will der Energiekonzern RWE eine Photovoltaikanlage mit Speicher am Rand der Tagebaugrube Inden im Kreis Düren betreiben. Der Tagebau wird binnen 20 Jahren zum See rekultiviert.
Am westlichen Randstreifen des offenen Tagebaus Inden (Nordrhein-Westfalen) wird RWE eine Photovoltaikanlage mit Speicher errichten. Mit diesem Projekt unter dem Namen „PV Hybrid Inden” gewann der Energiekonzern eine Innovationsausschreibung der Bundesnetzagentur. Damit bekommt er eine fixe Marktprämie für den erzeugten Solarstrom. Die Solarmodule sollen in der Spitze 14,4 MW elektrische Leistung bereitstellen. Der angeschlossene Batteriespeicher werde auf eine zweistündige Stromaufnahme oder -abgabe von insgesamt 9.600 kWh ausgelegt.
RWE werde nun Angebote für die Komponenten der geplanten Anlage einholen und beim zuständigen Kreis Düren die Baugenehmigung beantragen. „Läuft alles gut, könnte der Bau im Oktober beginnen“, kündigte das Unternehmen an. Im Juni 2022 würde das Projekt dann erstmals Strom erzeugen und speichern. Damit fungiere der Batteriespeicher als Puffer zwischen Solarstrom-Erzeugung und Versorgungsnetz, so dass die Stromeinspeisung noch besser auf den Bedarf abgestimmt werden kann. Die Anlage am künftigen Tagebausee werde die erste ihrer Art von RWE in Europa.
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RWE kann künftig Solarstrom vom Tagebau Inden liefern bis die Grube geflutet ist Bild: RWE |
Strom erzeugen und speichernKatja Wünschel, COO Wind Onshore & Solar PV Europe der RWE Renewables, sagte: „Mit der Kombination aus Photovoltaik und Speichertechnik in einer kommerziellen Anlage setzen wir als Anlagenbetreiber in Deutschland einen wichtigen Meilenstein und gewinnen wertvolle Erfahrungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien.“ Hybriden Technologien gehöre auch bei den Erneuerbaren die Zukunft. „Wer hier initiativ wird und erfolgreich ist, trägt mit zum Gelingen der Energiewende bei“, erläuterte Wünschel.
Lars Kulik, für die Braunkohle zuständiges Vorstandsmitglied des Tagebaubetreibers RWE Power: „Es ist absolut sinnvoll, vorübergehend brachliegende ehemalige Bergbauflächen für Solaranlagen zu nutzen.“ Die Rekultivierung biete reichlich Raum dafür, damit das Revier auch in Zukunft Energiestandort bleibe und der Strukturwandel gelingt.
Auch Windstrom aus ehemaliger TagebaulandschaftGanz in der Nähe des geplanten Standorts betreibt RWE bereits den Indeland-Windpark Eschweiler. Er ist ein Kooperationsprojekt mit regionalen Partnern wie auch die Windparks Königshovener Höhe und „Jüchen A 44n“ am Rand des Tagebaus Garzweiler. Insgesamt betreibt RWE im Rheinischen Revier bereits Windparks mit einer Kapazität von über 300 MW. Zusätzlich zum Heimatmarkt Deutschland errichte das Unternehmen aktuell Onshore-Windparks in den USA, den Niederlanden, Polen, Schweden, Italien und in Großbritannien.
Dienstag, 4.05.2021, 12:34 Uhr
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