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Energie & Management > Gasnetz - Russland drückt bei Nord Stream 2 aufs Tempo
Bild: Dabarti CGI/Shutterstock
Gasnetz

Russland drückt bei Nord Stream 2 aufs Tempo

Die Gasleitung Nord Stream 2 soll bis zum Jahresende fertig werden. Die Rohre des ersten Leitungsstranges sind in der Ostsee komplett verlegt.
Auf dem St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum hat der russische Präsident Wladimir Putin am 4. Juni verkündet, dass die Verlegung der Rohre für den ersten Leitungsstrang von Nord Stream 2 abgeschlossen sei. Das bestätigte auch der Sprecher beim Pipelinebetreiber Nord Stream 2, Steffen Ebert, auf Anfrage der Redaktion.

"Die verlegten Abschnitte des Pipelinestranges müssen nun noch miteinander verbunden werden. Anschließend werden die erforderlichen Vorinbetriebnahmeaktivitäten durchgeführt“, so Ebert weiter. Um welche Abschnitte es sich genau handelt, konkretisierte er nicht.

Noch Arbeiten zu erledigen

Das übernahm Präsident Putin auf dem Wirtschaftsforum selbst, über das das russische Fernsehen ausführlich berichtete. So müssten die Abschnitte von der deutschen und russischen Seite noch angehoben und geschweißt werden. Das erfordere zehn Tage. Ebenfalls sei die Zuleitung zur Kompressorstation Slawanskaja fertig geworden, über die Gas in die Ostseegasleitung eingespeist wird. Der russische Gaskonzern Gazprom sei zur Befüllung der Gasleitung bereit.

Laut dem Onlineportal Marine Traffic befindet sich das russische Pipelineverlegeschiff Fortuna weiterhin im Einsatzgebiet in deutschen Gewässern. Das zweite Verlegeschiff, die Akademik Tscherski, setzt südlich von der dänischen Insel Bornholm offenbar die Verlegung des anderen Leitungsstranges fort. Die Verlegung der Rohre für den zweiten Leitungsstrang werde in anderthalb bis zwei Monaten beendet sein, machte Präsident Putin klar. Vizepremier Alexander Nowak erklärte im TV-Interview zum Wirtschaftsforum, dass alle Arbeiten bis zum Jahresende abgeschlossen sein sollen und dann die Inbetriebnahme der Pipeline geplant sei.

Russland will Fakten schaffen

Mit diesem Zeitplan will Russland offenbar keine Zweifel mehr an der vollständigen Umsetzung des Projekts aufkommen lassen. Für Putin scheint es von höchster Priorität zu sein, bis zum Treffen mit dem US-amerikanischen Amtskollegen Joe Biden am 16. Juni konkrete Ergebnisse zu liefern. Sie sollen untermauern, dass Sanktionen zwar für eine Verschiebung im Zeitplan sorgten, aber den Bau der zweiten Ostseegasleitung nicht verhindern können.

Welche regulatorischen Hindernisse auf die Inbetriebnahme und den Betrieb von Nord Stream 2 warten, ist aktuell nicht ganz klar. Die Bundesregierung setzt sich für das Projekt ein und fordert zugleich, die alternative Transitroute für russisches Erdgas über die Ukraine aufrechtzuerhalten. Geht Nord Stream 2 in Betrieb, verdoppelt sich die Durchleitungskapazität in der Ostsee auf 110 Mrd. Kubikmeter Gas im Jahr.

 

Montag, 7.06.2021, 13:44 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne
Energie & Management > Gasnetz - Russland drückt bei Nord Stream 2 aufs Tempo
Bild: Dabarti CGI/Shutterstock
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Russland drückt bei Nord Stream 2 aufs Tempo
Die Gasleitung Nord Stream 2 soll bis zum Jahresende fertig werden. Die Rohre des ersten Leitungsstranges sind in der Ostsee komplett verlegt.
Auf dem St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum hat der russische Präsident Wladimir Putin am 4. Juni verkündet, dass die Verlegung der Rohre für den ersten Leitungsstrang von Nord Stream 2 abgeschlossen sei. Das bestätigte auch der Sprecher beim Pipelinebetreiber Nord Stream 2, Steffen Ebert, auf Anfrage der Redaktion.

"Die verlegten Abschnitte des Pipelinestranges müssen nun noch miteinander verbunden werden. Anschließend werden die erforderlichen Vorinbetriebnahmeaktivitäten durchgeführt“, so Ebert weiter. Um welche Abschnitte es sich genau handelt, konkretisierte er nicht.

Noch Arbeiten zu erledigen

Das übernahm Präsident Putin auf dem Wirtschaftsforum selbst, über das das russische Fernsehen ausführlich berichtete. So müssten die Abschnitte von der deutschen und russischen Seite noch angehoben und geschweißt werden. Das erfordere zehn Tage. Ebenfalls sei die Zuleitung zur Kompressorstation Slawanskaja fertig geworden, über die Gas in die Ostseegasleitung eingespeist wird. Der russische Gaskonzern Gazprom sei zur Befüllung der Gasleitung bereit.

Laut dem Onlineportal Marine Traffic befindet sich das russische Pipelineverlegeschiff Fortuna weiterhin im Einsatzgebiet in deutschen Gewässern. Das zweite Verlegeschiff, die Akademik Tscherski, setzt südlich von der dänischen Insel Bornholm offenbar die Verlegung des anderen Leitungsstranges fort. Die Verlegung der Rohre für den zweiten Leitungsstrang werde in anderthalb bis zwei Monaten beendet sein, machte Präsident Putin klar. Vizepremier Alexander Nowak erklärte im TV-Interview zum Wirtschaftsforum, dass alle Arbeiten bis zum Jahresende abgeschlossen sein sollen und dann die Inbetriebnahme der Pipeline geplant sei.

Russland will Fakten schaffen

Mit diesem Zeitplan will Russland offenbar keine Zweifel mehr an der vollständigen Umsetzung des Projekts aufkommen lassen. Für Putin scheint es von höchster Priorität zu sein, bis zum Treffen mit dem US-amerikanischen Amtskollegen Joe Biden am 16. Juni konkrete Ergebnisse zu liefern. Sie sollen untermauern, dass Sanktionen zwar für eine Verschiebung im Zeitplan sorgten, aber den Bau der zweiten Ostseegasleitung nicht verhindern können.

Welche regulatorischen Hindernisse auf die Inbetriebnahme und den Betrieb von Nord Stream 2 warten, ist aktuell nicht ganz klar. Die Bundesregierung setzt sich für das Projekt ein und fordert zugleich, die alternative Transitroute für russisches Erdgas über die Ukraine aufrechtzuerhalten. Geht Nord Stream 2 in Betrieb, verdoppelt sich die Durchleitungskapazität in der Ostsee auf 110 Mrd. Kubikmeter Gas im Jahr.

 

Montag, 7.06.2021, 13:44 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne

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